Amp-Modeling bezeichnet das Verfahren der digitalen Emulation von analogen, elektronischen Gitarrenverstärkern durch Erstellung von Impulsantworten, mit denen später Faltungsoperationen durchgeführt werden.

Der Begriff Modeling kommt aus dem Englischen und bedeutet in etwa „Modellieren“, „Nachbauen“ oder „Nachformen“. Er wird in der digitalen Signalverarbeitung dazu benutzt, verschiedene Emulationsverfahren zu bezeichnen und hat sich dementsprechend auch im deutschen Sprachgebrauch durchgesetzt. So redet man heute beispielsweise vom Raum-Modeling, was dem Verfahren zur Erfassung einer Raumantwort für einen Faltungshall entspricht, oder vom Modeling analoger Schaltkreise.

Obwohl das Modeling im engeren Sinn eigentlich nur das Verfahren zur Erfassung und Verarbeitung von Impulsantworten bezeichnet, hat sich in der Gitarrenszene das sog. Amp-Modeling als Sammelbegriff für sämtliche digitalen Emulationspraktiken durchgesetzt. Genau genommen können eigentlich nur lineare Systeme (Gitarrenverstärker) zufriedenstellend „gemodelt“ werden. (Nichtlineare) Effekte wie Verzerrungen oder Modulationen, die in heutigen Plugins ebenfalls häufig zu finden sind, müssen hingegen digital „simuliert“ werden.

Baldwin Freising