Unter einem Crossfade versteht man die Möglichkeit, dynamisch und stufenlos zwischen mehreren Tönen zu überblenden. Dabei kommen je nach Produkt verschiedene Technologien zum Einsatz. Bei vielen Sample-Libraries werden zwei Grundtöne gemischt und das Crossfading bestimmt lediglich das Mischverhältnis. Bei Synthesizern findet tatsächliches Morphing statt, bei dem die Mischung nicht akustisch erfolgt, sondern errechnet wird. Manche Hybrid-Produkte bieten auch eine Mischform, die Klangsynthese auf Basis von Samples möglich macht.

Im Orchesterbereich findet man Crossfading oft im Dynamikbereich (beliebige Lautstärkeveränderung während eines Tons, statt nur bei Tonbeginn wie mit Velocity-Werten) und bei der Klangbildung (variierende Vibrato-Intensität bei Streichern). Bei Synthesizern ist auch der Wechsel zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen und eigenständigen Klängen (inklusive Mischformen auf dem Controllerweg zwischen Klang A und Klang B) beliebt.

Als Beispiel seien auf Sample-Seite East West Hollywood Strings, welches die Steuerung der Vibrato-Intensität und der Klangfarbe per Crossfade erlaubt, und auf Synthesizer-Seite Native Instruments FM8 genannt. Letzteres Produkt erlaubt das Anordnen von vier beliebigen Patches in einer Matrix, die dann in Echtzeit beliebig gemischt werden können.

Dominik Raab