Mit dem Machinegun-Effekt ist das monotone Abspielen desselben Samples gemeint.

Die Wortwahl geht auf die Verwendung von Snare-Samples in frühen Drum-Machines und Samplern zurück. Wenn damals schnell aufeinanderfolgende Snare-Schläge eingespielt wurden, klang die Snare mangels Variation bald eher nach einem Maschinengewehr als nach einem Musikinstrument.

Heutige Hardware-Sampler und Sample-Libraries verfügen in der Regel über Multisamples mit anschlagsdynamisch gestaffelten Samples (Velocity-Layer): Je nach Stärke des Anschlags wird ein anderes Sample abgerufen. Zum Machinegun-Effekt kann es trotzdem kommen, und zwar dann, wenn die Anschlagsstärke gar nicht oder gering variiert wird.

Um auch hier der Monotonie zu entgehen, werden daher bei aufwändig produzierten Sample-Libraries mehrere alternierende Wiederholungssamples (Round-Robin) für jeden Velocity-Layer eingesetzt. Die Anzahl dieser Round-Robin-Samples pro Velocity-Layer trägt viel zum lebendigen Klang eines gesampelten Instruments bei.

Um wiederum bei den Round-Robin-Samples keine hörbaren Wiederholungsmuster zu produzieren, verwenden einige Hersteller sehr viele Alternativsamples, andere benutzen wiederum ein randomisiertes Abrufen (sodass bei nur drei Round-Robins nicht eine a-b-c-a-b-c-a-b-c Reihenfolge, sondern beispielsweise eine a-a-c-b-c-a-b-b-c Kombination benutzt wird).

Holger Obst