Ein Kompander ist die Kombination aus einem Kompressor und einem Expander. Das Zusammenschalten dieser beiden Gerätetypen bewirkt bei einem Signal zuerst eine Verringerung (Kompressor) und später wieder Erhöhung (Expander) der Dynamik. Wichtiges Einsatzgebiet ist zum Beispiel die Funkübertragung von Audiosignalen. Um die Bandbreite gering zu halten und die Übertragung zu erleichtern, wird das Signal vor dem Senden komprimiert bevor es beim Empfänger wieder auf die Anfangsdynamik expandiert wird.
Das Kompanderverfahren fand früher außerdem bei Rauschunterdrückungsmethoden bei der Aufzeichnung auf Tonband Verwendung. Da die Magnetbänder nur eine mäßige Dynamik und einen damit einhergehenden geringen Signal-Rausch-Abstand boten, wurde bei der Aufnahme die Dynamik des Signals mittels Kompressor angepasst. Bei der Wiedergabe kam ein Expander zum Einsatz, der die Originaldynamik wiederherstellen sollte.
Die Abstimmung zwischen Kompressor und Expander, sodass es zu möglichst wenig Verfälschungen während des Verfahrens kam, war immer wieder mit technischen Herausforderungen verbunden, bei denen jeder Hersteller andere Ansätze verfolgte. Das Grundprinzip blieb jedoch gleich. In heutiger Zeit verliert das Kompanderverfahren durch die Digitaltechnik (Funkübertragung digitaler Signale, digitale Aufnahmesysteme usw.) immer mehr an Bedeutung.
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