Interferenzen im akustischen Sinn entstehen, wenn Schwingungen einander überlagern und sich dadurch in ihrem Schwingungsverhalten beeinflussen. Trifft ein Wellenberg einer Schwingung auf einen Wellenberg einer anderen Schwingung mit ähnlicher oder gleicher Wellenlänge, kommt es zu einer Überhöhung. Diese Interferenzen nennt man konstruktiv und sie können maximal zu einer Verdopplung der Lautstärke (+6dB) führen, wenn die Schwingungen identisch sind.

Treffen Wellenberg und Wellental verschiedener Schwingungen aufeinander, kommt es zu Auslöschungen. Diese Interferenzen nennt man destruktiv und sie können maximal zu einer kompletten Auslöschung führen, wenn zwei identische Signale genau 180° phasenverschoben sind.

Dieses Phänomen tritt bei allen physikalischen Schwingungsarten auf. In der Tontechnik hat es große Bedeutung, da jegliche Schwingungen (Grundtöne und Obertöne) davon betroffen sind und es in ungünstigen Fällen zu unerwünschten Effekten wie dem sogenannten Kammfilter kommen kann. Diese Problematik (oder je nach Vorstellung auch psychoakustisch nutzbare Eigenschaft) ist daher in allen Bereichen der analogen und digitalen Audiotechnik zu beachten.

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