TRS-Kabel, oder im allgemeinen Sprachgebrauch auch Klinkenkabel genannt, sind eine symmetrisch ausgelegte Kabelform zur Übertragung von (hauptsächlich) Audiosignalen. Aufgrund der symmetrischen Signalführung sind sie gegenüber äußeren Störeinflüssen wie Handysignalen oder Magnetfeldern von Trafos sehr gut geschützt. Ihre Form haben sie von den Steckköpfen früher Telefonzentralen geerbt, in denen die Telefonverbindungen noch manuell an einem Steckkasten vorgenommen wurden. Daher kommt auch die in Tontechnikerkreisen gebräuchliche Bezeichnung „Tiny Telephone“, die ein ähnlich aufgebautes Kabel mit einem kleineren Steckkopf bezeichnet, welches noch bei Patchbays von einigen analogen Mischpulten verwendet wird.

Klinkenkabel gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen, die aber alle nach demselben Prinzip aufgebaut sind. TRS steht für „Tip-Ring-Sleeve“. Das bedeutet, dass in solch einem Kabel zwei Signaladern (Tip und Ring) und eine Schirmung (Sleeve) eingebracht sind. Das ermöglicht die symmetrische Signalführung (ein Audiosignal auf 2 Adern) in der professionellen Studiotechnik. Dass in einem TRS-Kabel zwei Signaladern zur Verfügung stehen, wird manchmal auch ausgenutzt um mit einem Kabel ein Stereosignal zu übertragen (welches dann natürlich nicht mehr symmetrisch übertagen werden kann). Daher kommen auch die manchmal etwas irreführenden Bezeichnungen Mono- und Stereoklinkenkabel.

Gitarrenkabel (oder Monoklinkenkabel) sind generell nur aus Tip und Sleeve aufgebaut und werden daher auch als TS-Kabel bezeichnet. Das Gitarrensignal ist folglich unsymmetrisch und sehr störanfällig, weshalb bei langen Kabelstrecken möglichst schnell ein symmetrierender Impedanzwandler oder eine D.I.-Box zur Symmetrierung nachgeschaltet werden sollte. Eine Faustregel besagt, dass ein unsymmetrisches Gitarrenkabel eine Länge von ca. 6m nicht überschreiten sollte, weil es sonst zu merklichen Klangeinbußen kommen kann.

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