Das schrumpfende Studio: Hat die Hardware ausgedient?

Potente Workstations und immer bessere Plug-ins schaffen die Basis für ein Rundum-Sorglos-Studio mit nur noch einem Minimum an Hardware.

1. Das Spiel ist aus
2. Hardware verschwindet aus den Studios – langsam aber sicher
3. Einer der Vorteile von Plug-ins: Demo-Versionen
4. Das gediegene Knacken, Rauschen und Brummen – kein Privileg alter Hardware
5. Tschüss Mixer
6. Synthesizer, Modularsysteme und die gute alte Wersi
7. Goldkabel und der Schweiß auf der Stirn
8. Ein Vorteil, der viel Zeit und Mühe spart: Presets
9. Die Basis – Rechner, Klaviertasten, ein Horn und der Sequencer
10. Als der DAT-Recorder noch Freudensprünge auslöste
11. Neues aus der Hardware-Manufaktur: Legendäre Hardware als Software
12. Spezialgebiet Mastering
13. Ein Kapitel für sich: Dynamikbearbeitung – Kompressoren, Limiter und Transienten-Tools
14. Der Kompressor im Ohr
15. Die Geschichte der Kompressor-Plug-ins
16. Transiententools
17. Zurück zur Chronologie. Wir landen so um 2005 herum.
18. Vintage vom Feinsten
19. Gitarren und Bass-Equipment
20. Zu den Synthies
21. Hybrid-Synthesizer, Workstations und Sampler
22. Das große Finale – ein Studio ohne Hardware oder trommeln in der Wüste?

Das Spiel ist aus

Wenn Sie noch Hardware-Kompressoren, Equalizer, einen großen Mixer oder Analogsynthesizer Ihr Eigen nennen, sollten Sie diesen Besitz einer sorgsamen Prüfung unterwerfen. Noch gibt es außerhalb von Museen oder museal veranlagten Menschen eine Gruppe von Hardware-Gläubigen, die bereit ist, dafür ansehnliche Summen auf den Tisch zu legen. Das könnte sich bald ändern.

Vor nicht allzu langer Zeit hieß es bei Software-Emulationen unisono: Nahe dran am Original – aber nicht wirklich erreicht. Inzwischen ist man sich mit dem unausweichlichen Qualitätsgefälle zwischen Hard- und Software nicht mehr so einig. Selbst in den diesbezüglich eher zurückhaltenden Fachzeitschriften outet sich mancher Autor und erklärt, dass die Software nun die Hardware in weiten Bereichen eingeholt hat oder sogar übertrifft. Blättert man weiter, findet man dann die entgegengesetzte Aussage eines Kollegen, der der Meinung ist, gute Hardware beschere immer noch unerreichte Sahnehäubchen. Und tatsächlich berichten Brancheninsider, dass deutsche Masteringstudios, die sich vor Jahren vom Großteil ihrer Hardware trennten, nun wieder analoge Channel Strips aufbauen. Was ist da los?

Wir haben uns entschlossen, das Thema auf releasetime ausgiebig und kontrovers auszuleuchten. In diesem Artikel greife ich eine ganze Reihe exzellenter Plug-ins heraus, die der Hardware das Leben richtig schwer machen. Auch Vergleiche zwischen unterschiedlich leistungsfähigen Plug-ins werden Sie vorfinden. Insbesondere dem Thema Kompressoren werde ich mich ausführlich widmen. Unterfüttert wird das Ganze durch Audiodemos und Links zu unseren Testberichten.

Zur Auflockerung finde sie eine kleine Anekdote im Abschnitt „Der Kompressor im Ohr“ (Seite 14).

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Arturias ARP 2600 V2 konnte schon vor beinahe 10 Jahren begeistern.