Test: Softube Drawmer 1973 Multi-Band Compressor
|Das Original und der zentrale Anwendungsbereich
Der Drawmer 1973 bietet drei Bänder für die Kompression. Er wird vom Hersteller als die Quintessenz seiner dreißigjährigen Erfahrung gepriesen und baut auf die mit FET-Schaltung arbeitenden Kompressoren S3 und die Modelle 1960 und 1968 auf. Sein Markenzeichen ist eine (bei Bedarf) kräftig zupackende, schnelle Kompression mit ultrakurzen Attack- und Releasezeiten und ein transparenter Klang.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wird das Signal mit Filtern in drei Bänder aufgeteilt, die jeweils über einen eigenen Kompressor verfügen. Anschließend werden diese drei Teilsignale wieder zusammengefasst.
Der Drawmer 1973 ist auf die Arbeit am Mix, speziell auf das Mastering ausgreichtet, kann aber selbstverständlich auch in Gruppensignalen eingesetzt werden und ermöglicht dort eine differenziertere Klanggestaltung. Ein Paradebeispiel wären Drums, bei denen der Drawmer 1973 Multiband Compressor unterschiedliche Kompressionen für Bassdrum, Snare/Toms und Blech ermöglicht.
Im Mastering kann er beispielsweise verwendet werden, um zu dominante tiefe Frequenzen in den Griff zu bekommen und dadurch dem Gesang mehr Raum und Präsenz zu verschaffen. Sein Wirkungsradius ist groß genug für eine Effektkompression. Soll ein Mix mehr Fundament erhalten und der Beat pumpen, so ist das möglich, ohne dass dadurch die Höhen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Kennzeichnend für das Original sind vor allem folgende Eigenschaften (die auch auf die Emulation von Softube zutreffen):
- ein schnelles Ansprechen der F.E.T.-Soft-Knee-Kompression
- optionale programmabhängige Releasezeiten in drei Basis-Geschwindigkeiten
- veränderbare Crossover-Frequenzen der separierenden Filter
- Big- und Air – Modi, um ultratiefe Frequenzen zu bewahren und das hohe Spektrum anzuheben
- ein globaler Mix-Regler (Dry/Wet) für Parallelkompression
Der aktuelle Händlerpreis der Hardware liegt bei (vergleichsweise günstigen) 1500.- EUR, die Software kostet rund 200.- EUR.