Test: Softube Drawmer 1973 Multi-Band Compressor
|Softube hat sich bei der Emulation legendärer Kompressoren (und Equalizer) einen Namen gemacht. Der Drawmer 1973 Multi-Band Kompressor könnte dem Ganzen die Krone aufsetzen.
Die Kompressor/EQ-Kombinationen Summit Audio Grand Channel und Tube Tech Classic Channel sowie den Trident A-Range EQ haben wir bereits gestestet. Alle drei haben mit Bravour abgeschnitten. Beim Drawmer 1973 Multi-Band Compressor geht Softube noch einen Schritt weiter.
Zum einen liegt das schon im Vorbild begründet: Ein analoger Multiband-Kompressor ist etwas Besonderes, erst recht, wenn ein renommierter Hersteller wie Drawmer dahinter steht. Auch unter den Plug-ins sind Emulationen analoger Multiband-Kompressoren selten anzutreffen. Zwar verweisen einige Hersteller von Mastering-Kompressoren auf Klangcharaktere nach analogen Vorbildern, detailgetreue Emulationen findet man jedoch selten.
Was die Sache noch spannender macht, ist, dass Softube der Drawmer-Emulation einen M/S-Modus (Mittel/Seitensignalberechnung) und eine Sidechainfunktion spendiert hat, also über den Funktionsumfang des Originals hinausgeht, ohne dass dabei Abstriche an der Nachbildung des eigenständigen Klangcharakters zu befürchten wären.
Die Emulation wurde in Kooperation mit Drawmer entwickelt, das Ergebnis von Ivor Dawmer hochstpersönlich getestet und bewilligt. Man darf davon ausgehen, dass er der Verwendung seines Namens nicht zugestimmt hätte, würde er die Nachbildung als Fehlschlag einstufen.
Softube verspricht, dass der virtuelle Drawmer 1973 Multi-Band Compressor eine minutiöse Bearbeitung der Dynamik eines Songs ermöglicht, und das mit dem Feeling echter analoger Hardware.
Zusammenfassung
-
100%
-
100%
-
95%
-
95%
-
80%
-
90%
Auf den Punkt gebracht
Trotz der Sättigung des Marktsegments dürfte es sich bei diesem Multiband-Kompressor um ein Exemplar handeln, welches auch einen ausgewachsenen Pool an Dynamikwerkzeugen bereichern kann. Der virtuelle Drawmer 1973 Multi-Band Compressor von Softube punktet mit einem exzellenten Klang. Er kann kräftig zupacken und einen Beat zum Pumpen bringen aber auch einen kompletten Mix mit mehr Wärme, räumlicher Tiefe und zugleich druckvollem und transparentem Klang aufwerten. Der Drawmer 1973 klingt deutlich musikalischer als mancher Mitbewerber.