Test: SPL Kultube Modell 2049
|Der zweikanalige Hardware-Kompressor aus dem Hause Sound Performance Lab ist Protagonist des nächsten Kapitels unserer Testserie von Hard- und Software des deutschen Herstellers. Auch diesmal ist es für den Testautor nicht leicht, seinen kritischen Blick zu bewahren, handelt es sich doch bei dem Kultube nicht nur dem Namen nach um ein Gerät mit Kultstatus. Der zweikanalige, seit 2002 erhältliche Hardware-Kompressor hat bereits reichlich Lorbeeren eingesammelt, steht in vielen renommierten Studios weltweit und ist gemessen an seinen teilweise außergewöhnlichen Features zu einem moderaten Preis zu haben.
Überblick
Der SPL Kultube wartet mit einer ganzen Reihe von Besonderheiten auf: So werden beim zweikanaligen Kultube nicht die üblichen VCAs, sondern diskret aufgebaute High-Performance Gain Cells verwendet, um eine größtmögliche Klarheit des Audiosignals zu gewährleisten. Wer auf klassischen Vintage-Sound steht, wird sich über die eingebaute Röhre freuen, deren Beitrag zum Klangerlebnis stufenlos eingestellt werden kann. Dabei wird die Ausgangslautstärke automatisch angepasst. Eine ausgeklügelte halbautomatische Kontrolle der Attack- und Releasezeiten steuert die Kompression in Abhängigkeit zum eingehenden Audiosignal. Mehr dazu im Praxisteil. Auch ein Sidechain-Weg, der die Steuerung der Kompression durch ein externes Signal ermöglicht, ist an Bord.
Eine regelrechte Rarität unter den Kompressoren stellt der De-Kompressionsmodus dar, der es erlaubt, den Kompressoreffekt „auf den Kopf zu stellen“ und beispielsweise die Dynamik eines zu stark komprimierten Signals wieder zu beleben.
Soft- und Hard-Knee-Modi für einen weichen oder harten Einsatz der Kompression stehen als Alternativen per Taster bereit.
Über eine spezielle Schnittstelle auf der Rückseite des Geräts können mehrere Kultubes für eine Mehrkanalkompression miteinander verbunden werden.
Die Domäne des Kultube ist die Bearbeitung von Summensignalen, also das Mastering. Grundsätzlich eignet sich der Kultube darüber hinaus für Einzelinstrumente und Subgruppen. Durch seine enorme Bandbreite an Einstellmöglichkeiten und die über das Übliche hinausgehende Ausstattung mit Funktionen gibt es weder instrumentenspezifisch noch genremäßig Einschränkungen. Optional können 24 Bit / 96 kHz. A/D-Converter und/oder Lundahl-Übertrager (handgewickelte Ein- und Ausgangstransformatoren, welche die elektronischen Stufen ersetzen, eingebaut werden, was den Preis jedoch nicht unerheblich in die Höhe treibt.