Test: Toontrack EZmix 2 Complete Production Bundle

Mit EZmix 2 verspricht Toontrack eine Rundumversorgung für alle denkbaren Anwendungen beim Abmischen. Mit einfachster Bedienung über nur zwei Regler werden ganze Effektketten gesteuert. EZmix 2 soll trotz professionellem Klang sehr CPU-schonend operieren, was das Multieffekt-Sortiment speziell für Live-Anwendungen prädestinieren würde. Ob das Konzept aufgeht und für wen EZmix 2 interessant ist, erfahren Sie hier.

Homerecording und Studiotechnik

Überblick

Ob Einzelspuren wie Gesang, Gitarre, Bass, Streicher oder Schlaginstrumente, ob Gruppensignale oder das finale Mastering: EZmix 2 bietet für alle Anwendungen gleich mehrere Presets.

Insgesamt sind es rund 350 Presets in der Grundausstattung. Das von uns getestete Complete Production Bundle beinhaltet bereits rund 650 Presets und kann durch Zusatzpakete weiter ausgebaut werden. Insgesamt 28 Zusatzpakete mit jeweils 50 anwendungsspezifischen Effekten werden von Toontrack derzeit angeboten. Im Complete Production Bundle enthalten sind neben der EZmix 2 – Grundausstattung

  • der Ambient EZmix Pack (spezialisiert auf die Abmischung cineastischer, raumfüllender Audiotracks)
  • das Amps EZmix Pack (Verstärker und Lautsprecher Simulationen mit dem Fokus auf Gitarre)
  • das Bass Tollbox EZmix Pack (Verstärker- und Lautsprecher-Simulation speziell für den Bass, dazu Bandsättigungs- und Verzerrer-Effekte)
  • das Drums Tollbox EZmix Pack (breit gefächerte, genreübergreifende Effekte)
  • das Lead Vocals EZmix Pack (speziell für die Solostimme)
  • das Mastering II EZmix Pack (für den finalen Feinschliff)

Ein Preset stellt eine produktionsfertig emulierte Kette einzelner Effekte dar. Diese ist ein in sich geschlossener, fester Effektblock, kann also nicht in einzelne Effekte aufgebrochen und separat editiert oder in der Anordnung der Effektkette umgebaut werden. (Allerdings gibt es eine große Anzahl von Presets, in denen nur ein Effekt verwendet wird, unter anderem diverse Kompressoren, Equalizer, Hallräume, Echos, Bandsättigung. Mit Hilfe dieser Einzel-Presets kann man wiederum eine eigene Effektkette entwerfen.)

Nachdem man ein passendes Preset gefunden hat, stehen lediglich zwei Regler (bei einfachen Presets nur einer) bereit, individuelle Anpassungen vorzunehmen. Bei diesen Reglern handelt es sich um Makro-Controller, die mehrere Parameter gleichzeitig steuern, beispielsweise Treshold und Ratio eines Kompressors oder die komplette Kurvenform eines Mehrband-Equalizers. Eine Grafik verdeutlicht zum besseren Verständnis, welche Effekte für das Preset der persönlichen Wahl verwendet wurden.

Damit ist bereits klar, dass hier kein weiteres ausgefuchstes Spielfeld für filigrane Tontechnikerarbeit oder bastelfreudige Individualisten eröffnet wird. EZmix 2 bietet sich ganz im Gegenteil für schnelle und unkomplizierte Sofortlösungen an. Dieses Konzept dürfte nicht nur für Einsteiger interessant sein. Die Intention ist, den Musiker beim Abmischen zu entlasten. Er soll sich wieder mehr dem kreativen Prozess des Musizierens und Arrangierens widmen, und bereits beim Üben, Jammen oder dem Skizzieren einer Abmischung mit wenigen Mausklicks einen brauchbaren Klang erstellen können. Auch Fortgeschrittene werden das begrüßen, wenn der Sound stimmt.

Daneben dürfte die versprochene geringe Einforderung an CPU-Leistung alle Live-Performer hellhörig werden lassen. Geringe Latenzen sind live überlebenswichtig und verlangen je nach Audio-Interface Puffergrößen von 64 Samples oder darunter. Auf der Bühne werden auch mit schnellen Prozessoren im Laptop die Ressourcen schnell knapp. Denn vom virtuellen Instrument bis zum Monster-Effekt buhlt ressourcenfressende Super-Software um die Gunst der Artisten. Da wäre man froh, wenn eine taugliche Allroundlösung für den Mix sich genügsam geben und Freiräume für Extravagantes offen lassen würde.

Installation

Nach dem Herunterladen und Installieren erfolgt die Autorisierung über den persönlichen Toontrack-Account (der von Neukunden zuvor noch angelegt werden muss). EZmix 2 setzt Windows 7 oder Mac OSX 10.6.8 voraus und liegt sowohl als 32 als auch 64-Bit-Variante vor. Formate: AAX, AU, VST, RTAS sowie Standalone.
Randnotiz: Während die Library der Basissoftware auf einer externen Festplatte installiert werden kann (was bei 6,5 MB kaum von Bedeutung ist), werden die Zusatzpacks (jeweils 2MB) auf der Systemplatte im EZmix-Ordner abgelegt. Ein solchermaßen getrenntes Ablegen von Preset-Dateien führte auf unserem Testsystem (Windows 7, Cubase 7 64 Bit) zu keinerlei Problemen: EZmix 2 findet sie alle wieder.

Dennoch gab es einen kleinen Korrekturbedarf: Cubase 7 erkannte die EZmix.dll am vorgesehenen Speicherort, nämlich dem Ordner Programme → VSTPlugins nicht, sondern erst nach dem Verschieben der Datei in den Ordner Programme → Steinberg → VSTPlugins.

Rundgang

EZmix 2 kommt mit einem Fenster aus. Die Größe ist ausreichend bemessen. Ein skalierbares Fenster oder eine zweite, größere Alternativansicht würde ich mir persönlich wünschen: Wenn man ein Bundle oder zusätzliche Packs installiert hat, muss man häufig durch die Presets scrollen.

Schon ein Blick genügt, um die klare, übersichtliche Struktur zu verstehen: Die oberen zwei Drittel sind für den Browser reserviert …

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… darunter befinden sich die beiden Parameterregler …

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… rechts findet man die grafische Darstellung der im gewählten Preset verwendeten Effekte.

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Anstelle eines wohlsortierten Profiracks stehen die edlen Effektprozessoren in einer Abstellkammer (oder soll hier ein Geräteraum dargestellt sein?) – die Bandmaschine, welche einen Sättigungseffekt signalisiert, gar auf dem Boden. Bleibt zu hoffen, dass es sich klanglich nicht nach Rumpelkammer anhört.

Zurück zum Browser: Hier kann man über klickbare Attribute schnell eine passende Auswahl an Presets aufrufen. Kombinierbare Attribute sind:

  • Instrumentengruppen (Bass, Drums, Guitars, Vocals, Keyboards, Strings, Percussion, Verschiedenes (Misc)
  • Effekttypen (darunter auch De-Esser, Transiententool, Amp-Simulation, Leslie sowie Overloud). Overloud bezeichnet übrigens keinen Effekttyp, den Sie noch nicht kannten, sondern die Presets des italienischen Herstellers Overloud, welche dieser der Library beigesteuert hat
  • Platzierung im Sequenzer-Mixer (z.B.: Instrumentenspur-Insert, Send-Effektweg, Gruppenspur, Mastering)
  • Genre (z. B. Pop, Metal, Hip-Hop, Jazz). Diese Klassifizierung ist nicht nur so zu verwenden, dass Jazzer nun ausschließlich Jazz-Presets und Rocker nur Rock-Presets laden sollten, sondern erweist sich als sehr nützlich, wenn es um den Charakter des Effekts geht. Möchte man eine schreiende Gitarre, klickt man auf Metal, geht es um eine sanfte Ballade, sollte man ruhig Country ausprobieren, auch wenn die Komposition von Jimmy Cash weit entfernt ist
  • Schließlich werden noch die installierten Preset-Packs angezeigt. Auch das ist sehr nützlich. Geht es beispielsweise um das Mastern, erleichtert es die Suche, wenn man im Mastering-Bundle unterwegs ist.

Neben dieser komfortablen Suche über den Attribute-Browser gibt es noch ein Suchfeld, in den man einen Begriff eingeben kann. Der Wortschatz von EZmix 2 ist natürlich auf das gebotene Sortiment reduziert. Suchbegriffe wie Punk oder Symphonic Orchestra führen nicht weiter. Acoustic Guitar hingegen schon, obwohl diese spezielle Kombination nicht über die Attribute-Spalten kombiniert werden kann.

Wer gerne scrollt, kann den Attribute-Browser auch ausschalten und bekommt dann sämtliche Werksvorlagen in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, alternativ nach Genre, Pack, Typ, Instrument oder nach der Anzahl der emulierten Effekte. Das Preset „Tremolous Vibrato Amp“ fasst ganze neun Effekte in sich zusammen. Allerdings werden rechts in der Grafik nur acht angezeigt:

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Es muss irgendwo noch einen weiteren, versteckten Geräteraum geben …

Nützlich ist die Favoriten-Funktion: Seine Lieblinge kann man mit einem Sternchen versehen und hierüber später wiederfinden.

Einen Blick ins Manual werden die meisten User wahrscheinlich auf später verschieben – EZmix 2 ist beinahe vollständig selbsterklärend. Und falls man das Handbuch dennoch aufschlagen will, geschieht das über die Menüfunktion oben rechts im Geräteraum. Im Manual erfährt man, welche Effekte hinter den Abbildungen in der rechten Grafik stecken – mit kurzer Beschreibung derselben. Insofern ist ein Blick hier hinein insbesondere für Einsteiger recht informativ. Außerdem wird die Funktion des Schloßsymbols neben dem Input-Level-Regler deutlich: Hat man die Eingangslautstärke justiert, kann man die Reglerposition arretieren. Springt man nun von Preset zu Preset, bleibt die Reglerposition gleich. Ohne Arretierung springt sie immer wieder zum werkseitig voreingestellten Wert.

Was leider nicht vorhanden ist, ist eine automatische Anpassung des Ausgangspegels derart, dass Eingangs- und Ausgangspegels immer gleich bleiben. Eine nützliche Funktion, die man allerdings auch außerhalb von EZmix 2 selten antrifft.

Was einige Effekte von EZmix 2 hingegen können, ist Parallel-Processing: Ein Regler, der beispielsweise beim Einsatz eines Kompressors das bearbeitete und das unbearbeitete Signal mischt.

EZmix 2 im Einsatz

Bearbeitung von Instrumenten

Jetzt wird es ernst: Wegen der Vielfalt an Presets folgt nun eine ganze Reihe von Instrumentenbearbeitungen, dokumentiert mit kleinen Audiodemos. Sie hören immer zunächst das unbearbeitete, dann das bearbeitete bzw. verschiedene bearbeitete Signale. Soweit nicht anders vermerkt, stammen alle verwendeten Loops aus Ueberschall-Elastik Libraries.

Schlagzeug

Fangen wir mit den Drums an:

Aus der kostenlosen Elastik-Demo-Library:

 

Nun bearbeitet mit dem Preset Tape Delay Drums:

 

Bei diesem Preset kann man lediglich den Hall in der Lautstärke und das temposynchrone Delay von straight bis zu triolisch in verschiedenen, nicht angezeigten Notenwerten variieren. Das reicht aber schon, um den Effekt nach den persönlichen Anforderungen zu formen. Bewegungen der beiden Regler lassen sich als Automation aufzeichnen.

Hier ein weiteres Preset für die Drums: Am Werk ist ein Equalizer mit nachgeschaltetem Kompressor:

 

Der Beat klingt wunderbar druckvoll, die Bassdrum richtig satt. Sehr schön ist auch, dass die Transienten durchgelassen werden, sodass der Anschlag der Bass-Drum prägnant nach vorne tritt.

Die Einstellung hat etwa 20 Sekunden gedauert: Drums und Kompressor im Attribute-Manager angeklickt, drei Presets durchgesteppt, ein bisschen die Stärke von Equalizer und Kompression ausprobiert – fertig. Die Einstellung einer Effektkette mit anderen Mitteln hätte ohne weiteres eine Viertelstunde gedauert: Effekte suchen, miteinander vergleichen, den passenden behalten, einstellen, überlegen, ob man nicht vielleicht doch noch ein Transiententool hinzunehmen oder mit zwei hintereinander geschalteten Kompressoren arbeiten sollte – und so weiter.

Das mit EZmix 2 durchaus auch extravagante Effektsounds möglich sind, zeigt das folgende Beispiel. Hier habe ich hinter die bereits benutzte EQ-Kompressor-Instanz ein zweites EZmix-Plug-In mit Rückwärtshall und Ambience geladen:

 

Bleiben wir noch kurz bei den Drums: Hier aus der Library Drums zwei Fusion-Loops:

 

Und hier ist ein Bus-Kanal-Preset für Drums mit einem Multiband-Kompressor und einem Exciter am Werk:

 

Die Drums werden etwas belebt und gewinnen dezent an Druck. Für eine Aufbereitung im Vorfeld einer zeitaufwändigen Abmischung reicht das. Spezialisten, etwa einen guten parametrischen Equalizer oder einen individuell justierbaren Multiband-Kompressor braucht man bei diesem Beispiel später deshalb, weil die Hi-Hat im zweiten Loop über ein etwas schwierig in den Griff zu bekommendes Obertonspektrum verfügt.

Recht angenehm klingt auch das folgende Preset, bei dem ein Equalizer und ein Kompressor mit Drive-Regler (also mit Vorverstärker) zu Werke geht:

 

Beim Zappen durch die Presets trifft man nebenbei auch auf experimentelle Bearbeitungen. So hören sich die Drums durch ein EZmix 2 -Telefon an:

 

Die Einflußstärke des Telefons habe ich bis zur Schmerzgrenze hochgefahren. Es soll scheppern und ein bisschen kaputt klingen. Aber woher kommt das Telefon? Das ist doch keine Amp-Simulation, oder? Im Geräteraum taucht kein Telefon auf, dafür ein nicht weiter definierter Overloud-Effekt. Ob Faltungstechnik oder steilflankige Equalizer dahinterstecken bleibt unklar.

Hier noch eine weitere Verfremdung, einfach weil es so leicht geht und Spaß macht:

 

Unser Drummer spielt irgendwo da draußen in einer nicht näher definierbaren, riesigen Ambience. Erstaunlich ist die feine Auflösung des Ambient Effekts.

Zeit für ein kleines Zwischenfazit: Generell bin ich bislang auf eine gute Audioqualität gestoßen. In dieser Preisklasse und mit diesem großen Angebot keine Selbstverständlichkeit. Außerdem: Manch gutes Plug-In muss erst einmal dazu gebracht werden, gut zu klingen. Dazu gehört oft Fingespitzengefühl und ein tieferes Verständnis der Architektur. Bei EZmix 2 haben die Entwickler diese Arbeit bereits erledigt. Alles wird fertig präsentiert. Zudem lassen die beiden Makro-Regler noch eigene Anpassungen zu.

Ganz nebenbei kommt man beim spielerischen Ausprobieren der Presets auf interessante Ideen. Selbst wenn man später in ein tieferes, detailliertes Klangdesign mit anderen Mitteln eintauchen will, hat man schon einmal eine gute Vorlage und kann die EZmix-Effektkette als Blaupause für den Eigenbau nutzen.

Bässe

Als nächstes hören wir uns einen E-Bass aus der Library Electric Bass an:

 

Einen satten, angezerrten Bass liefert ein Preset aus EZmix 1 mit Gate, Kompressor, Equalizer, Bandsättigung und Distortion-Effekt:

 

Obwohl hier hinter den Kulissen fünf Effekte arbeiten, liegt die CPU-Last bei einem livetauglichen Betrieb mit etwa 6ms Latenz bei lediglich 2 Prozent.

Will man den Bass frischer und zugleich druckvoller gestalten, hilft ein Preset mit Equalizer, Kompressor und Amp-Simulator:

 

Hier noch eine andere Variante mit Equalizer, Kompressor und Amp-Simulator:

 

Zum Abschluss der Talking Bass. Im Geräteraum sind nur Equalizer und Kompressor eingeschaltet, es dürfte aber auch noch ein Filter aktiv sein. Zumindest lässt sich dessen Modulationsfrequenz einstellen.

 

Gitarren

Auf für akustische und elektrische Gitarren bietet EZmix 2 diverse Presets.

Hier eine akustische Gitarre im Original (aus der Library Guitars):

 

Und nun mit einem für akustische Gitarren vorgesehenen Preset. Zum Einsatz kommen ein Equalizer, ein Kompressor und ein Hall. Die Stärke der Kompression und der Hallanteil kann reguliert werden:

 

Der Equalizer hebt sehr schön den Höhenanteil an und macht die Gitarre brillanter. Fast hat man den Eindruck, dass ein Exciter am Werk ist. Der Kompressor lässt die Transienten durch, sodass die Anschlagsphase der einzelnen Töne hervortritt und die Gitarre näher und intimer wirkt.

Hier die kurze Phrase einer Jazz-Gitarre, ebenfalls aus der Library Guitars:

 

Nun mit einem EZmix 2 – Preset: Zum Einsatz kommt ein Equalizer, ein Verzerrer und eine Amp-Simulation:

 

Die Auswahl an Amp-Simulationen ist groß. Man findet schnell Alternativen und hat oft eher die Qual der Wahl. Hier eine etwas „bauchiger“ klingende Variante, die EZmix 2 passend mit dem Attribut „Blues“ versehen hat:

 

Ein weiterer Gitarrenloop aus Ueberschall Guitars; das Original:

 

Und hier mit dem Preset Clean Spring Combo, welches aus dem Stand einen Retro-Charme ins Spiel bringt:

 

Als nächstes hören wir uns ein kleines Trio aus Percussion, Gitarre und Drums an. Zunächst wieder das Original (aus den bereits bekannten Libraries):

 

Und nun mit dem Preset Drums Parallel Tape (Equalizer, Transienten-Werkzeug, Kompressor und Bandsättigung) für das Schlagwerk und dem Preset Dog Drive für die Gitarre (Equalizer, Distortion, Amp-Simulator und Bandsättigung):

 

Das klingt nun etwas sehr trocken. Daher habe ich zwei Effekt-Sends angelegt und die Drums und Gitarre zusätzlich über zwei Send-Wege geschickt, die einen Hall benutzen:

 

An dieser Stelle musste ich zum ersten Mal etwas länger suchen und habe innerhalb des Complete Production Bundles zwar viele außergewöhnliche Reverbpresets gefunden, die neben dem Hall auch andere Effekte mit einbeziehen (etwa Verzerrer, Echo oder Flanger, Bitcrusher) jedoch nur eine begrenzte Auswahl an Standard-Hall-Presets. Eine Rückfrage bei Toontrack ergab, dass derzeit an einem Zusatzpaket mit 50 weiteren Hall-Presets gearbeitet wird.

Gesang

Kommen wir nun zur Bearbeitung von Gesang, einer der aufwändigsten und filigransten Arbeiten für den Tontechniker – nicht für EZmix 2 – User, wenn es denn klappt. Hier zunächst das Original, eine Phrase aus Sonokinetic´s Voices of Israel. Das Original:

 

Und nun mit dem Insert-Vocal-Preset 70th Rock. Zum Einsatz kommen laut Geräteraumgrafik …

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… Delay, Reverb, EQ, Kompressor und Exciter.

 

Der Vocal-Insert-Effekt dient dazu, die Stimme zu kräftigen (per Kompressor und Delay) sowie nach vorne zu holen (mit dem Equalizer und dem Exciter). Über die beiden Regler „Air“ und „Delay“ kann man das Obertonspektrum der Stimme anheben, sie heller und transparenter machen und zudem eine Art Stimmendopplung erzielen.

Was nun noch fehlt, sind Send-Effekte. Um einen möglichst dichten und schwebenden Hall zu erreichen, habe ich gleich zwei Send-Effekte eingebaut: Wide Room mit eher kurzem Ausklingen des Halls sowie Echo Room Drums, dem Namen nach vom Erfinder nun wirklich nicht für Vocals gedacht aber dennoch für diesen Zweck tauglich:

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Nun hört sich der Gesang so an:

 

Was fehlt ist ein De-Esser, denn die Zischlaute sind doch etwas stark und werden durch Equalizer und Exciter noch betont. Den De-Esser gibt es sinnvollerweise separat, also als ein EZmix 2 – Preset, das nur einen De-Esser an Bord hat – ausgestattet mit einem Regler, und das reicht. Inzwischen sieht unsere EZmix 2 -Effektausstattung so aus:

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Intern werden ganze 15 Effekte berechnet. Die CPU-Last liegt nun bei etwa 17 Prozent, was unter diesen Umständen sehr genügsam ist. Unsere finale Gesangsbearbeitung mit hinzugefügtem De-Esser klingt nun so:

 

Nun will ich es aber genau wissen und lade einen All-Inclusive-Channel Strip für Vocals eines renommierten Herstellers, dessen Plug-Ins ich häufig und gerne verwende. Bis auf den De-Esser ist hier alles an Bord. Daher lade ich noch einen zusätzlichen High-End-De-Esser. Das Ergebnis:

 

Große Überraschung: Die EZmix 2 – Abmischung gefällt mir eine Spur besser. (Nur an den De-Esser kommt die EZmix-Lösung nicht ganz heran). Bei meiner Alternativlösung würde ich jetzt mit einem zusätzlichen Equalizer und einem Hall im Send-Weg nachbessern.

Streicher

Als nächstes geht es um die Streicher: Zunächst hören Sie eine kleine Passage, eingespielt – oder besser: zusammengestellt mit dem Animator der Session Strings Pro von Native Instruments:

 

Bei der Attributsuche nach Streicher-Presets treffe ich im EZmix2 Complete Production Bundle lediglich auf drei Einträge. Einer davon, „Stereo Strings“ passt, reicht aber bei dem gewählten Beispiel als Komplettberabeitung nicht aus. Hier ist ein Equalizer, Exciter und Stereo-Enhancer am Werk:

 

Das gefällt mir eigentlich nicht. Die Streicher sind zu spitz und harsch. Es mangelt an Wärme. Also suche ich über den Attribute Manager nach Presets mit Bandsättigung und werde auch schnell fündig. Das Preset ist eigentlich für Gitarren gedacht. Außerdem schalte ich die beiden Halleffekte in den Sendwegen noch hinzu, die ich zuvor bereits für die Vocals verwendet habe.

Nun klingt das Ganze so:

 

Schon besser. Trotzdem bleibt die Randnotiz: Das EZmix 2 Complete Production Bundle stellt die Abmischung klassisch-orchestraler Instrumente nicht in den Fokus, sondern eignet sich primär für alle Sparten des Jazz, Rock, Pop und Dance/Club.

Tasteninstrumente

Hören wir uns an, was EZmix 2 mit Keyboards machen kann. Zunächst ein Piano. Zum Einsatz kommt Toontracks EZkeys mit einer Passage aus dem MIDI-Pack Jazz Ballads:

 

Nun mit einem EZmix 2 – Preset für Pianos, welches lediglich einen Equalizer und einen Hall verwendet:

 

Klingt das nicht wunderschön sanft und entspannend? Und wie wäre es mit einem defekten Wurlitzer Piano, dazu ein Frendo? Das Frendo ist ein verrücktes Xylophon, gebaut aus Holzfundstücken, von rostigem Draht zusammengehalten – eine kleine Sample-Library von Soundiron. Das defekte Wurlitzer stammt von Soniccouture. So klingen die beiden im Original:

 

.. und so mit den bereits oben verwendeten EZmix 2 – Presets:

 

Das Rauschen kommt übrigens, um das klar zu stellen, nicht von den EZmix 2 – Inserts, sondern vom defekten Wurlitzer.

Was wir noch nicht gehört haben, ist eine Orgel mit Rotary Speaker. Im folgenden Audiodemo hören Sie die Jennings Univox aus Soniccouture The Attic. Die Drums stammen vom EZdrummer2, Vintage Basic Set.

 

Ähnlich wie bei den Streichern ergibt die Suche mit den Attributen Keyboards und Rotary nur wenige Treffer. Rotary Overdrive erscheint mir am geeignetsten. Hier die Presets für Orgel und Beats:

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Und so hört es sich an:

 

Es passiert mir im verlauf des Tests zwar selten, aber hier hätte ich mir die Option gewünscht, per MIDI-Lerndialog den Speed-Regler der Orgel einem externen Controller zuzuweisen.

Die meisten anderen Presets mit Rotary-Speaker sind für eine Gitarre gedacht und rücken den Orgelsound entsprechend nahe an eine Fuzz-Guitar:

 

Das war das unbearbeitete Original. Jetzt kommt …

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… Roto Lead:

 

Das klingt richtig kernig aber, wie zu erwarten, mehr nach Gitarre als nach Orgel.

Instrumentengruppen

Wie eingangs erwähnt, stellt EZmix 2 auch zahlreiche Presets für Instrumentengruppen bereit. Eine entsprechende Auswahl erreicht man über den Attribute-Manager, Spalte Type, Eintrag Group Bus.

Beim hier getesteten EZmix 2 Complete Production Bundle gelten die meisten Presets Schlagzeuggruppen. Drei Presets stehen für Gesangsgruppen, eines für Gitarre bereit.

Beim Schlagzeug trifft man auf eine ganze Reihe von Presets für den klassischen Mix: Kombinationen verschieden kräftig zupackender Kompressoren (von dezent über hart bis zum Pump-Effekt) mit Equalizern und Bandsättigung (vom warmen Vintage-Sound bis zum transparenten, höhenreichen Mix). Hier dürfte eigentlich jeder fündig werden. Klanglich sind alle Presets überzeugend. Darüber hinaus gibt es für Bassdrum, Snare, Toms, Overhead-Mikros und Percussion instrumentenspezifisch zugeschnittene Presets, die man zunächst in die betreffenden Einzelspuren legt, bevor es zur Arbeit am Gruppensignal geht.

Zur Verdeutlichung hier zunächst ein unbearbeiteter Beat (den wir schon vom letzten Audiodemo kennen):

 

Hier die Bearbeitung mit dem Preset Drum Comp Group aus dem Zusatzpaket Drums Toolbox, (welches zum EZmix 2 Complete Production Bundle gehört):

 

Die Drums wirken deutlich frischer. Für Liebhaber des Vintage-Sounds eignet sich das Preset Drums Bus Warm, ebenfalls aus der Drum Toolbox:

 

Neben den klassischen Channel-Strips für den Drum-Bus trifft man auch auf eine ganze Reihe von Verfremdungs-Effekten. Mit dem Preset Bass Amp Drum Loop hört sich der Beat so an, als würde der Drummer im Nebenraum spielen:

 

Zum Abschluss des Praxisteils habe ich ein Mini-Projekt mit Drums (EZdrummer2 mit EFX Electronic Erweiterungs-Kit), weiblicher Stimme (Ueberschall The Voice, mit Melodyne zu F-Moll transponiert), Bass (FXpansion DCAM Synth Squad: Cypher) und einem Saxophon (Mr. Sax T von Samplemodeling) zusammengebaut. Hier sollen nun mehrere EZmix 2 – Instanzen zum Einsatz kommen.

Ohne jegliche Bearbeitung klingt es so:

 

Die CPU-Leistungsanforderung liegt mit 96 Samples und einer Latenz von etwa 6 Millisekunden (Projekteinstellung 24 Bit, 44,1 kHz) bei ungefähr 17 Prozent ohne die EZmix 2 – Instanzen.

Für den E-Piano-Loop habe ich das Preset Ogran with Reverb ausgesucht. Es verzerrt den Klang ein wenig, weil es im Distortion-Modul hinzugehört:

 

Auch das Preset für den Bass hat Verzerrung und Bandsättigung im Gepäck, dazu ein Gate und einen Kompressor:

 

Für den Beat nehme ich das Preset Drum Bus …

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… welches sich folgendermaßen anhört:

 

Beim Gesang beschränke ich mich auf einen Desser und ein Vocal-Bus-Preset mit Equalizer und Kompressor. Über zwei Send-Effektweg schicke ich das Signal zu einem kurzen und einem langen Hall mit Echos.

 

Das Saxophon soll im Hintergrund spielen. Ich richte einen Send-Effekt Pre-Fader ein, regele das Originalsignal bis auf -20dB herunter und nehme als Effekt das Preset Tremolo-Tweed Reverb …

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… eine Kombination aus Hall, Equalizer, Amp-Simulator und Tremolo.

 

Alle Spuren zusammen hören sich jetzt folgendermaßen an (Ausschnitt):

 

Mastering

Nun stellt das EZmix 2 Complete Producion Bundle auch eine Reihe von Mastering-Lösungen bereit. Ich nehme nach kurzem Durchsteppen des Browsers das Master 2 – Preset mit Equalizer, Compressor und Bandsättigung.

 

Nun könnte man noch weitere Feinabstimmungen vornehmen, etwa die Raumanteile zurückfahren. Die Presets mit Hall haben dafür meist einen der beiden Regler reserviert. EZmix 2 bietet alleine durch die vielen Alternativpresets für die meisten Anwendungen reichlich Gelegenheit, am Klangdesign einer Abmischung zu feilen. Ich will das Ergebnis hier aber so stehen lassen.

Die CPU-Leistungsanzeige ist durch die neun Instanzen von EZmix 2 von 17 auf etwa 22 bis 23 Prozent gestiegen. Bei einer Puffergröße von 96 Samples ist das ein unschlagbar niedriger Wert.

Durch die Verteilung der Instanzen auf unterschiedliche Kanäle werden sie auf verschiedene Prozessoren verteilt. Meine Workstation bietet sechs Prozessoren mit 3,2 Ghz. Auch das Motu 828 Mk II gehört trotz seines fortgeschrittenen Alters dank Firewire 800 Schnittstelle zu den schnelleren Audio-Interfaces (vor allem im Vergleich zu USB 2.0 – Audio-Interfaces). Dennoch sollte bei diesen geringen Werten auch ein 2,8 GHz Quad–System mit USB Audio-Interface 6 Millisekunden Latenzzeit erreichen – dank der genügsamen Ezmix 2 – Technologie. Das Schwergewicht in dem Miniprojekt ist übrigens der FXpansion Cypher, der mit etwa 10 Prozent an der CPU-Last beteiligt ist.

Anwendungsmöglichkeiten und Audioqualität

Die einfache Benutzeroberfläche, die Bedienung über nur zwei Regler und nicht zuletzt der niedrige Preis suggeriert zunächst, dass es sich bei EZmix 2 um eine reine Einsteigersoftware handelt. Doch damit liegt man definitiv falsch. Zwar werden Einsteiger davon profitieren, dass ihnen hier sämtliche Arbeit abgenommen wird (kein langwieriger Lernprozess beim Zusammenstellen von Effektketten) und können ohne jede Fachkenntnis einen guten Mix realisieren, doch die Vielzahl alternativer Presets, die allesamt musikalisch sinnvoll konzipiert sind und eine gute Audioqualität liefern, macht diese Software auch für Fortgeschrittene und Profis interessant.

Die Annahme, dass Profis ausschließlich auf die teuerste Hard- und Software zurückgreifen, um das letzte Quäntchen an Klangdesign herauszuholen, ist falsch. Wenn das Budget einer Produktion begrenzt und die Zeit knapp ist, greifen auch Profis für spezielle Aufgaben gerne auf ihre Lieblinge mit fertigen Presets zurück. Natürlich wird insbesondere der Profi auch Grenzen schnell erkennen: Eine Trennung von Bass und Bassdrum oder das Herausstellen von Vocals gegenüber den Playback per Kompressor mit Sidechain-Funktion ist eine Standard-Aufgabe, die mit EZmix 2 nicht möglich ist.

Aber immer dann, wenn es schnell gehen muss, ist EZmix 2 eine gute Wahl. Soundmäßig geht man keine unangenehmen Kompromisse ein, einen Mix hat man in wenigen Minuten erstellt. Obendrein liefert die grafische Information der am Effekt beteiligten Komponenten eine schöne Vorlage, wenn man hinterher mit mehr Zeit und den entsprechenden Spezial-Plug-Ins ausgestattet, es doch mal auf die komplizierte Weise versuchen will.

Insbesondere für Live-Anwendungen ist die unschlagbar niedrige CPU-Leistungsanforderung der EZmix 2 – Effekte ein Segen. Niedrige Latenzen und ein sauberes Signal, frei von Audioaussetzern sind hier Pflicht. EZmix 2 bewährt sich hier vorbildlich.

Insert, Send- und Gruppen-Presets sind durchgängig mit ausreichenden Alternativen vertreten. Alle im weiten Feld des Pop, Rock, Dance oder Jazz vertretenen Instrumente einschließlich Gesang werden bedient, wobei das Complete Production Bundle den Schwerpunkt auf Drums, Bass und Gitarre legt – was die Anzahl der Alternativen betrifft.

Die Mastering-Effektketten liefern ebenfalls kompakte Sofortlösungen für den Proberaum, den Laptop-Gig oder für die Phase des Einspielens und Arrangierens – wenn man noch auf niedrige Latenzen angewiesen ist aber dennoch schon einmal eine Ahnung davon haben möchte, wie es beim Mastern klingen könnte.

Fazit

Das Toontrack EZmix 2 Complete Production Bundle bietet zu einem fairen Kurs eine Komplettlösung für (fast) alle mischtechnischen Lebenslagen – genreübergreifend, die Klassik ausgenommen. Geboten wird eine Vielzahl von fertig emulierten Effektketten für alle im Jazz, Pop und Rock vertretenen Instrumente und Gesang.

Die Audioqualität spielt sich auf hohem Niveau ab. In die Emulation der Effekte ist hörbar viel tontechnische Erfahrung geflossen: Das Ergebnis sind praxisnahe, musikalisch klingende Tools, die in kürzester Zeit geladen und konfiguriert sind.

Die Arbeit beschränkt sich dabei auf die Auswahl des passenden Presets und die Bedienung zweier, allerdings sehr effektiver Makro-Regler.

Obwohl intern bis zu neun Effektkomponenten beteiligt sind, erweist sich die CPU-Leistungsanforderung als rekordverdächtig gering. Daher eignet sich EZmix 2 nicht zuletzt für Live-Anwendungen. Auch Anno 2014 steht auf der Bühne ein sparsamer Umgang mit Ressourcen an erster Stelle.

Profis werden auch im Studio von EZmix 2 profitieren, beispielsweise um unter Zeitdruck und bei schmalem Produktionsbudget dennoch ein präsentables Ergebnis zu erzielen. Außerdem wird jeder Nutzer, auch der ausgebuffte Profi, ein paar Lieblings-Presets finden, auf die er immer wieder zurückgreift.

Kein Zweifel: Für Einsteiger ist diese Software ein heißer Tipp: Man braucht nur gute Ohren und Geschmack, um die miteinander musikalisch harmonierenden Presets für die einzelnen Instrumente zusammenzustellen. Nebenbei bietet die Grafik einen Hinweis darauf, welche Effekte beteiligt sind, sodass man versuchen kann, die Effektkette und den Klang mit anderen Mitteln nachzubilden.

Nach so viel Lob soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass EZmix 2 seine Grenzen hat und nicht alle Mitbewerber überflüssig macht. Das Konzept von EZmix 2 zielt auf eine schnelle, einfache und ressourcenschonende Anwendung. Wer also viel Zeit hat und einige teure Spezialeffekte sein Eigen nennt, wird ein Klangdesign realisieren können, das EZmix 2 nicht abdeckt. Die detaillierte virtuelle Nachbildung eines Raumes beispielsweise ist eine Disziplin, bei der EZmix 2 mit einem überschaubaren Arsenal an Vorlagen den anspruchsvollen Nutzer nicht umfassend bedienen kann. Es bleibt abzuwarten, welche zusätzlichen Möglichkeiten das in Planung befindliche Zusatzpaket, welches 50 neue Hallpresets beinhalten wird, eröffnet.

Eingeschränkt nutzbar sind auch die Mastering-Presets, die sich eher für eine Vorproduktion empfehlen.

Angesichts der niedrigen Anforderungen an die CPU wäre es passend, wenn auch ältere Betriebssysteme unterstützt werden. Mit der Mindestanforderung von Windows 7 auf dem PC bleiben die noch verbliebenen XP- oder Vista-User jedoch außen vor.

Best Value Award

 

Holger Obst

Plus

  • Einfache Bedienung
  • Geringe Anforderung an die CPU
  • Musikalisch klingende Effekte
  • Vielzahl von instrumenten- und genretypischen Presets
  • Gute Audioqualität
  • Günstiger Preis

Minus

  • kein Sidechain-Betrieb (etwa für Kompressoren)
  • Windows ab 7

Sytemanforderungen nach Angaben des Herstellers

  • Windows ab 7
  • Mac (nur Intel) ab OS X 10.6
  • AU, VST, AAX (32 und 64 Bit) RTAS (32 Bit)

Preise

  • EZmix 2 Complete Production Bundle (ca. 650 Presets): 249.- EUR (UVP)
  • EZmix 2 (ca. 350 Presets): 139.- EUR (UVP)
  • EZmix 2 Zusatzpakete (50 Presets): je 39.- EUR (UVP)