Test: iZotope Neutron 2

Neutron ist ein kanalübergreifendes, intelligentes Mixing-System, das aufgrund automatisierter Funktionen auch Einsteigern gelungene Abmischungen bescheren soll, während zugleich tief editierbare Details und eine Ausstattung mit leistungsstarken Plug-ins auch Profis ansprechen dürfte.

Recording und Studiotechnik

Wer als Profi unter Zeitdruck arbeitet, wird den schnellen Workflow, zahlreiche fertige Presets für Instrumente, Gruppen und Mastering, den Track Assistant, das EQ-Masking und die Tone Balance Control zum Abgleich mit Referenzsignalen ebenfalls zu schätzen wissen.

Wir haben iZotope Neutron (1) bereits ausführlich getestet. Hier soll es daher vor allem um die Neuerungen gehen.

 

Vorab ein kurzer Überblick über die Ausstattung und die Besonderheiten von Neutron 2:

Die Vollausstattung, Neutron 2 Advanced, verfügt über die Module Exciter, Kompressor, Gate (neu), Transient Shaper, Equalizer und Neutrino. Hinzu kommen die neuen Plug-ins Tone Balance Control, Visual Mixer und Mix Tab.

Der Track Assistant generiert anhand von Vorgaben eine Komplettkonfiguration der klangbearbeitenden Module in Neutron.

Innerhalb des Equalizers mit ganzen 12 Bändern kann man über das Masking zwei Neutron – Instanzen miteinander verknüpfen. Man sieht dann beispielsweise, wo sich die Frequenzen von Bassdrum und Bass überlagern. Kritische Bereiche werden durch hellgraue Areale im Frequenzspektrum und durch hellrote Balken oberhalb angezeigt:

Nun kann man aus einem Fenster heraus die EQs beider Instanzen (hier also die Bass- und Bassdrum-EQs) bedienen. Aktiviert man „Inverse Link“, so vollführt der korrespondierende EQ entgegengesetzte Anpassungen: Erhöht man etwa bei 80 Hertz die Frequenz einer Bassdrum steilflankig mit einem parametrischen EQ-Band, so wird sie beim korrespondierenden und invers eingestellten Bass-EQ mit dem selben Band steilflankig um den selben Wert herabgefahren – quasi eine Spiegelung der Filterkurve über die X-Achse. Bei laufendem Playback ist es tatsächlich ein Kinderspiel, in diesem schwierigen Frequenzbereich aufzuräumen. Man kann ganz entspannt an die Sache herangehen und per Anfasser intuitiv an den EQ-Bändern arbeiten.

Eine Hilfe beim schnellen Positionieren der Instrumente im Panorama ist der Visual Mixer (neu), ein eigenständiges Plug-in, das ebenfalls mit allen Neutron-Instanzen kommuniziert und es erlaubt, die Lautstärke, Stereobreite und Panoramaposition aller Kanäle, in denen Neutron geladen ist, übersichtlich zu positionieren:

Mit Mix Tab (neu) kann man dem Visual Mixer weitere Einstellungen zu den einzelnen Instrumenten mitteilen. Dazu später mehr.

Hier ein Blick auf das Angebot an Plug-ins von Neutron 2 Advanced:

(nicht abgebildet, weil in Cubase über den Suchbegriff Neutron 2 nicht angezeigt, ist das Plug-in Tone Balance Control).

 

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Neutron Elements, Standard und Advanced

Neutron 2 Elements ist die Einsteiger- oder Schnupperversion.

  • Immerhin ist hier auch bereits der Track Assistant an Bord, beschränkt sich allerdings auf eine Formung der EQ-Kurven und die Einstellung des Neutrino-Moduls (was sich dahinter verbirgt, finden Sie in unserem Test zur Vorgängerversion).
  • Auch auf einen Kompressor,
  • Exciter
  • und Transient Shaper muss man nicht verzichten.

Funktional sind alle etwas abgespeckt. Doch das Preis-Leistungsverhältnis des kleinen Neutrons kann sich sehen lassen.

Neutron Standard

  • erweitert das Angebot von Elements durch die volle Funktionalität der Plug-ins.
  • Der Track Assistant operiert weitreichender und stellt nun beispielsweise auch die Crossover-Frequenzen und Thresholds der Dreiband-Dynamikwerkzeuge ein.
  • Außerdem kommt ist das neue Gate an Bord,
  • der neue Soft Saturation-Modus des Equalizers,
  • die Option, die EQ-Bänder als voneinander unabhängige dynamische Filter zu verwenden (und zwar für die Kompression und die Expansion),
  • eine umfangreichere In/Out-Abteilung mit den neuen Funktionen Stereobreitenanpassung, Panning, Vertauschen der Kanäle, Phasenumkehrschalter, Vorverzögerung pro Kanal. Mit letzterer kann man versuchen, Phasenauslöschungen zu reduzieren, etwa solche, die durch Laufzeitunterschiede diverser Mikros enstanden sind, die in Stereo-Gruppen zusammengefasst sind (findet sich in mancher Loop-Library).

Neutron 2 Advanced bietet im Vergleich zur Standard-Version

  • die Unterstützung von Surround bis 7.1,
  • die Plug-ins Tone Balance Control
  • und Mix Tap.
  • Außerdem können alle Module als separate Plug-ins geladen werden.
  • Zudem wird hier die volle Kommunikation mit der Mastering Software iZotope Ozone Advanced 8 geboten (bitte lesen Sie dazu unseren Test zu Ozone 8).

Der besseren Übersicht halber noch einmal zusammengefasst:

Die Schwerpunkte unter den Neuerungen

  • Track Assistant mit Finetuning
  • Mehrband-Gate
  • Tone Balance Control
  • Visual Mixer
  • Mix Tap
  • Alle Module können nun als separate Plug-ins verwendet werden
  • Kommunikation zwischen Neutron 2 Advanced und Ozone 8 Advanced

Das schauen wir uns nun genauer an und probieren es aus:

 

Die wichtigsten Neuerungen im Praxis-Test

Im Folgenden verwende ich Neutron 2 Advanced. Wir beginnen mit dem

Track Assistant

Der Track Assistant legt nun nicht mehr einfach pauschal los, sondern möchte zunächst wissen, wohin die Reise gehen soll.

Auto Detect ist die Rundum-Automatik-Lösung der Vorgängerversion. Alternativ gibt es jetzt auch Vorgaben für die wichtigsten Instrumentengattungen:

Die drei Varianten von Style betreffen Einstellungen aller Module, die den Klang färben können, allen voran Equalizer und Exciter.

Die Wahl der Intensität teilt Neutron mit, wie deftig es dynamisch zur Sache gehen soll. Entsprechend werden die Kompressoren justiert.

Wir legen mit einer Bassdrum los, und zwar mit den Vorgaben: Percussion – Upfront – High.

Wir starten das Playback, und währenddessen gibt Neutron bereits Auskunft über den Fortschritt der Analyse:

Das Ganze dauert weniger als eine halbe Minute.

Neutron schlägt diese EQ-Kurve vor …

… und diese Einstellung des Multiband-Kompressors:

Wie Sie oben in der Modulleiste sehen, ist das Gate ausgeschaltet. Exciter und zweiter Kompressor greifen nur subtil ein. Bei einer Bassdrum hätte ich auch nicht mehr erwartet.

Das Original der Bassdrum (aus Ueberschall Glitch Art, wie alle folgenden Loops auch):

 

Die Bearbeitung durch Neutron …

 

… nimmt die Bassdrum erstaunlicherweise etwas zurück und macht sie schlanker – trotz der Einstellung High (Intensity). Aber vielleicht tut das dem Mix ja gut. Das werden wir später hören.

Es geht weiter mit der Snare. Um nicht auszuufern, stelle ich nun nicht mehr alle Details bebildert vor. Ich möchte eine knallige Snare (Upfront, High).

Das Original:

 

Der Vorschlag des Track Assistant:

 

Zugegeben, die Originalsnare raschelte etwas übertrieben in den Höhen. Neutron hat das erkannt und gemildert. Aber ein echter Knaller ist nicht aus dieser Snare geworden. Neutrons Track Assistant bleibt also beim vorgegebenen Grundcharakter und vollführt keine regelrechte Klangtransformation.

Die Hi-Hat hebt der Track Assistant minimal hervor und gestaltet sie etwas transparenter:

Vorher …

 

… und nachher:

 

Die nächste Spur ist eine Mischung aus Synthies und Glitch/Buzz-Effekten. Ich nehme den Auto-Modus, klicke auf Warm (bei Style), denn der Sound ist mir zu kantig und hart.

Das Original:

 

Die Bearbeitung:

 

Oha! Hier hat sich einiges getan: Die Panorama-Effekte sind nun spektakulärer, auch klingt die Effektspur detailreicher und transparenter. Da sollte man es doch glatt nochmal mit der Snare und Bassdrum im Auto-Modus probieren, denke ich und speichere die alten Ergebnisse zuvor als Presets in einem eigenen Ordner ab.

Die neuen Bearbeitungen im Auto-Modus sind jedoch nicht weit von den vorherigen entfernt, tatsächlich ein bisschen weniger gut angepasst. Ich lade also wieder die alten Einstellungen. Das funktioniert übrigens über die komfortable Undo/Redo-History. Ein Abspeichern als Presets wäre also nicht erforderlich gewesen.

Wir machen mit dem Bass weiter (Bass – Warm – High).

Unbearbeitet:

 

Bearbeitet:

 

Es sind vor allem Subbässe hinzugekommen. Das Fundament wirkt breiter und auch raumgreifender.

Zuletzt die Krönung: Der Gesang. Instrument: Voice; Style: Warm; Intensity: Upfront.

Das Original:

 

Die Transformation:

 

Der Gesang wirkt nun präsenter und lebendiger, deutlich höhenreicher. Allerdings ist auch der Halleffekt nun sehr dominant – definitiv zu viel des Guten. Das kann man so nicht lassen, weshalb wir später noch darauf zurückkommen.

Wir kommen zum Visual Mixer und platzieren in aller Ruhe die Instrumente im Panorama, weisen ihnen eine Stereobreite zu und passen die Pegel an.

Der kanalübergreifende Visual Mixer ist ein genialer Schachzug. Zuvor musste man zwischen den Kanälen hin- und her springen, jetzt geht das alles von einem Fenster aus. So gelingt die Arbeit am Bildschirm deutlich entspannter.

Drei Mix-Snapshots lassen sich anlegen und direkt miteinander vergleichen. Ein dezentes Pulsieren der Kreise oder Ellipsen signalisiert Aktivität und Pegel der Tracks. Da die Symbole der einzelnen Instrumente im Visual Mixer sich grafisch naturgegeben überlagern können (Bass, Snare, Bassdrum und Vocals liegen meist in der Stereomitte), finden sich in der rechten Sidebar eine Direktanwahl der einzelnen Spuren bzw. Instrumente.

Lediglich eine Automation der Instrumente durch Aufzeichnen von Fahrten durch das XY-Feld ist an dieser Stelle nicht möglich (aber an anderer, wie wir noch sehen werden).

Zeit, sich den gesamten Mix anzuhören. Zunächst das unbearbeitete Original:

 

Nun mit Neutron 2:

 

Im Großen und Ganzen hört sich der Mix nun deutlich transparenter und auch spektakulärer an. Die Instrumente kommen alle besser zur Geltung, leider auch, wie befürchtet, der Hall-Effekt. Das ist allerdings nicht Neutron anzulasten, der ist schon im Original recht dominant und leider im selben Sample wie der Gesang.

Selbst das komfortable Gate mit drei Bändern, Soft Knee-Option für ein weiches dynamisches Einsetzen und variabler Ratio pro Band kann hier nicht helfen, da der Effekt teilweise die Lautstärke der Stimme übersteigt.

 

Da bleibt nur der Griff in die externe Spezialisten-Trickkiste: De-Reverbration-Tools sind eigenwillige Gesellen. Accusonus Era D liefert beispielsweise sehr gute Ergebnisse beim Entfernen von Nebengeräuschen in Sprachaufnahmen (Interview im Messegelände). Unveil von Zynaptiq kommt mit vielerlei Audioquellen gut zurecht, verlangt aber je nach Material auch ein tieferes Verständnis der interagierenden Parameter und feinfühlige Anpassungen. Kurz: Ich habe Unveil bei diesem Versuch nur 5 Minuten eingeräumt und kam damit nicht ans Ziel. Deutlich schneller und effektiver gelang in diesem Fall die Aufgabe mit dem proximity:EQ+ von Sonibel, den es als Modul innerhalb von frei:raum und als separates Plug-in gibt.

Also: Die Aufgabe ist schwer, die Lösung nicht perfekt, aber der proximity:EQ+ hat schon beachtlich bei den Effekten aufgeräumt, ohne dass die Gesangsaufnahme unter Artefakten leiden würde.

 

 

Wir kommen zurück zum Visual Mixer. Wie eingangs erwähnt, kann man diesen in der Advanced-Version auch mit dem Plug-in Mix Tab ansteuern, was diverse Vorteile mit sich bringt.

Beim ersten Blick auf Mix Tab fragt man sich allerdings, wozu hier noch einmal die Stereoverbreiterung, Panoramaposition, Lautstärke und dazu noch ein Filter eingesetzt werden. Das wäre doch eigentlich redundant. Der Neutron-EQ liefert genug Filter, und die anderen Funktionen erreicht man über den Visual Mixer. Der Clou ist aber, dass Mix Tap eigentlich für Kanäle gedacht ist, die nicht über ein Neutron-Plug-in verfügen und ebenfalls im Visual Mixer erscheinen sollen. Dadurch kann man im Visual Mixer sämtliche Kanäle oder Gruppen eines Projektes positionieren, ohne alle zwangsläufig mit Neutron-Instanzen versorgen zu müssen. Nicht zuletzt spart man dadurch auch Rechenleistung ein.

Außerdem stellt Mix Tap die Verbindung zur Tone Balance Control her.

Und anders als im Visual Mixer funktioniert in Mix Tap die Automation aller Parameter. Hier kann man also auch Pegelanpassungen, Panoramafahrten oder fließende Verändeurngen der Stereobreite animieren.

Die Einstellungen in Mix Tab:

  • eine Zeitverzögerung in Zehntel Millisekunden, per Link für beide Kanäle identisch,
  • ein Mono-Schalter,
  • ein Phasenumkehrschalter
  • ein Vertauschen des linken und rechten Kanals
  • ein High Pass – Filter mit wahlweise 12, 24 und 35 dB Flankensteilheit und einer variablen Eckfrequenz von 20 bis 120 Hz.

Die Position im Panorama, die Stereobreite und die Lautstärke verändert sich synchron auch in der Grafik des Visual Mixers.

Nebenbei: In der Abbildung oben sehen Sie, dass auch Tooltips aktiviert werden können (bzw. werksseitig aktiviert sind und über das Einstellungen-Menü ausgeschaltet werden). Über das Fragezeichen erreicht man das Manual.

 

Die Tone Balance Control

Tone Balance Control ist ein eigenständiges Plug-in, kein Modul, und gehört normalerweise in den Master Channel. Anhand der Auswertung von mehr als 10.000 Masters (Herstellerangabe) werden drei Referenzkurven angeboten: Bass Heavy, Modern und Orchestral. Zudem können eigene Referenzkurven verwendet werden.

Die kleine Anzeige oben links, die sich Crest Factor nennt, signalisiert, ob im Bassbereich zu viel oder zu wenig Energie vorhanden ist. Zu viel Pegel im Bass führt schnell zu einer unerwünschten Komprimierung im Masterkanal. Bei zu leisen Bässen fehlt es am Fundament. (Diese Faustregel gilt natürlich nicht immer: Dance-Nummern, die in den Bauch gehen sollen, dürfen passagenweise auch mal pumpen; und wenn die Ballade mit akustischer Solo-Gitarre energiereiche Tiefenbässe generiert, dann hat wahrscheinlich der Gitarrist gegen den Mikrofonständer getreten.)

Prinzipiell kann man mit der Tone Balance Control auch Referenzen für einzelne Instrumente oder Gruppen erzeugen. Doch der größere Nutzen liegt sicher im Master-Kanal.

Das schlauchförmige Band zeigt den Toleranzbereich der Referenzkurve an. Weicht der Mix hiervon signifikant ab, weiß man, wo man mit einem EQ ansetzen muss. Die Auflösung ist sehr fein und die Kurve angenehm gerundet. Hiermit kommt man deutlich besser zurecht als mit zappeligen Echtzeit Spektralanalysen zweier übereinandergelegter Signale.

Im Unteren Bereich kann man zwecks Korrektur die Kanäle mit Neutron-Instanzen anklicken und aus dem Fenster der Tone Balance Control heraus direkt den EQ im entsprechenden Track bedienen (der dort synchron angepasst wird – auch grafisch, versteht sich). Sogar die Dynamikoption der Filter sowie Sidechaining ist regelbar, wenngleich nicht ganz so komfortabel dargestellt wie im Original-EQ.

Der Sinn der Einbettung der EQs in die Tone Balance Control ist, dass man hier Zugriff auf alle mit Neutron versorgten Instrumente hat, ohne dabei zwischen den Oberflächen der diversen Plug-ins wechseln zu müssen. Außerdem verfolgt man im selben Fenster die Auswirkung auf den Frequenzgang des kompletten Mixes. Ist die Kurve zurück im Referenz-Kanal, so hat man alles richtig gemacht.

Wie oben zu sehen, gibt es neben der Kurvendarstellung auch noch eine segmentierte Version.

Die Tone Balance Control ist auch Teil von Ozone 8. Mehr Informationen zu diesem Plug-in finden Sie in unserem Test zu Ozone 8.

 

Das Gate

Beim Gate hat iZotope das Niveau der Module Kompressor, Transient Shaper und Exciter beibehalten.

  • Auch hier gibt es drei Bänder mit umfangreichen Einstellungen.
  • Soft Knee ermöglicht ein weiches Einsetzen des Gates schon vor Erreichen des Schwellenwertes.
  • Per Solo-Schalter lassen sich die Crossover setzen, alternativ automatisch über eine Lern-Funktion.
  • Die Gates verfügen über eine AHR-Hüllkurve.
  • Besonders experimentell wird es, wenn das Gate über externe Signale oder intern über einen anderen Frequenzbereich getriggert wird. Auch gut ausgebaute Mitbewerber beschränken sich hier meist einbandig auf externe Signale und bieten allenfalls noch ein Duo aus Low- und High-Pass-Filter im Sidechain-Weg.

Im folgenden Beispiel hab ich das Gate verwendet, um den Raumanteil bei Drums aus Toontracks Superior Drummer zu reduzieren. Ich möchte nämlich anstatt dessen einen Effekthall einsetzen, und zwar Eventide Blackhole.

Zunächst das unbearbeitete Original:

 

Mit Neutron 2 Advanced habe ich eine Basiseinstellung über den Track Assistant generiert (Percussion – Upfront – High) und dann mit dem Gate die Raumanteile abgeschnitten.

 

Nun mit Blackhole:

 

Mit Backhole, aber ohne Neutron:

 

 

Fazit

iZotope Neutron 2 stellt eine deutliche Steigerung zur Vorgängerversion dar. Der neue Track Assistant liefert definitiv besser klingende Ergebnisse, lässt sich an Instrumente und individuelle Klang- und Dynamikvorstellungen anpassen.

Über Tone Balance Control hat man endlich eine funktionierende und rasch zielführende Option, den Mix an eine Referenz anzupassen – hier mal anders als durch die üblichen Matching-Equalizer.

Das Plug-in Visual Mixer beschleunigt die Arbeit enorm und macht den Workflow deutlich entspannter. Das hektische Kurven mit der Maus quer über die Bildschirme und das Suchen nach den Kanälen ist nun für die Standardeinstellungen Panorama, Pegel und Stereobreite obsolet.

Über Mix Tab lassen sich auch Kanäle im Visual Mixer bearbeiten, in denen keine Neutron-Instanz geladen ist.

Dank kanalübergreifender Funktionen können EQ-Einstellungen, Mixing-Standard-Parameter und Anpassungen des Frequenzgangs (über EQ-Masking) komfortabel und nervenschonend jeweils über ein Fenster erreicht werden.

Das neue Gate mit variablem Knee-Parameter und drei sidechain-fähigen Bändern erweist sich als weit entwickelter Spezialist und kann auch für extravagantes Sound-Design verwendet werden.

Reizvoll ist auch die Kombination von Neutron 2 Advanced und Ozone 8 Advanced. Damit hat man ein Rundum-Sorglos-Paket für Mixing und Mastering.

Unterm Strich ist Neutron 2 als kanalübergreifende Mixing-Suite mit komfortablem Workflow einzigartig. Die Entwickler von iZotope haben eine durchdachte, einfallsreiche und praxisnahe Mixing-Suite kreiert.

Mit den drei Versionen Elements, Standard und Advanced bietet iZotope Lösungen für unterschiedliche Anforderungen und Budgets.

In allen drei Fällen stimmt das Preis-Leistungsverhältnis.

Testautor: Holger Obst

Plus

  • Erhebliche Erleichterung der Arbeit am Mix
  • intelligent gelöster Workflow mit mehreren Ein-Fenster-Optionen
  • Vergleich mit Referenzmix (einschließlich eigener Referenzen)
  • erweiterter Track Assistant liefert sehr gute Ergebnisse
  • leistungsstarkes neues Gate
  • gelungener Spagat: Sowohl für Einsteiger als auch für Profis interessant – genreübergreifend

Minus

Formate

Mac (ab 10.8.5) /PC (ab Win 7)

AAX, AAX AS, RTAS, DPM, AU, VST 2, VST 3

Hersteller:  iZotope https://www.izotope.com/

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