Test-Tutorial: VSL Vienna Dimension Violins

Die Dimension Violins sind quasi die Ouvertüre der Vienna Dimension Strings, einer Sample-Library der Superlative: Nach der vollständigen, für das kommende Jahr geplanten Veröffentlichung wird das Paket etwa eine Million Samples umfassen. Im Rückblick auf die Klangqualität vorangegangener Produkte des Wiener Herstellers dürfen sich alle, die Streicher in attestierter Profiqualität einsetzen wollen, einen großen Leckerbissen erhoffen. Ob die hoch gesteckten Erwartungen erfüllt werden, soll dieser Test beantworten. Zugleich werde ich anhand der Vienna Dimension Strings die wesentlichen Funktionen des Vienna-Instruments-Pro-2-Players – teilweise in Tutorialcharakter – darstellen.

Überblick

Derzeit erhältlich sind also die Violinen, acht an der Zahl, mit etwa 300.000 Samples. Im kommenden Jahr sollen sechs Violas, sechs Celli und vier Kontrabässe folgen. Die Library läuft auf der kostenlosen Software „Vienna Instruments“ (im Folgenden als Standard-Player bezeichnet) sowie mit erweiterten Funktionen auf „Vienna Instruments Pro“ (im Folgenden als Pro-Player bezeichnet), beide auf Mac und PC Standalone sowie in den gängigen Plug-in-Formaten. Zur Autorisierung benötigt man den Vienna Key oder den eLicenser-USB-Dongle. Der Test behandelt ausschließlich die Verwendung der Vienna Dimension Strings mit dem Pro-Player.

Recording und Studiotechnik

 

Dimension Strings führt die neue Produktreihe, die mit Dimension Brass begonnen hat, fort. Dimension Brass haben wir ausführlich getestet und in diesem Kontext auch den Pro-Player vorgestellt, der nun in der Version 2 erhältlich ist. Vorweg sei gesagt, dass jeder, der in die Welt von Vienna Instruments einsteigen will, gut beraten ist, den Pro-Player gleich mit ins Budget einzurechnen. Dessen Funktionsumfang und Gestaltungsoptionen sind enorm, wollen allerdings auch ein wenig verstanden und erlernt werden – als kleine Hilfestellung für Einsteiger habe ich mich daher entschieden, eine Mischung aus Testbericht und Tutorial zu schreiben. Konkrete Argumente für den Pro-Player sind unter anderem: Divisi, Human Performance Control, polyphones Legato und ein Pattern Sequenzer.

Installation und Autorisierung

Die Library gibt es als 33,6GB-Download. Je nach Geschwindigkeit des Datentransfers kann der Download eine geraume Zeit dauern. Bei einem 2000er-DSL-Anschluß muss man mit etwa 45 Stunden rechnen. Der Vienna-Download-Manager erlaubt es, den Vorgang des Herunterladens zu unterbrechen und auch nach einem Herunterfahren des Rechners später dort weiter zu machen, wo man aufgehört hat.

Die Installation erfordert mehrere Arbeitsschritte: Anlegen eines User-Accounts, Lizenz auf den Vienna Key oder den eLicenser-Dongle übertragen (dessen Software zunächst auf den neuesten Stand gebracht werden sollte), Herunterladen des Download-Managers aus dem User-Account, Herunterladen der Library, Entpacken und auf der gewünschten Festplatte abspeichern. Nun sollte der Inhalt über den Standard- und den Pro-Player gefunden werden. Im Vienna Directory Manager sollte automatisch eine Eintragung erfolgt sein und kann hier im Bedarfsfall überprüft werden. Auch das nachträgliche Verschieben der Library erfolgt über den Manager. Insgesamt ist die Installation und Autorisierung also kein Selbstläufer, wird aber komfortabel unterstützt. Im Problemfall erhält man schnelle Hilfe vom Support.

Die Philosophie hinter den VSL-Libraries

Vienna Instruments hat sich seit dem Erscheinen der ersten Library im Jahr 2000 eine führende Stellung im Profilager, speziell unter den Filmmusikkomponisten erarbeitet. Der Umfang des aufgenommenen Materials, das in Eigenentwicklung erarbeitete Sample-Management der Player, die überzeugende Audioqualität der lupenreinen Aufnahmen und das täuschend echte Klangerlebnis sind Maßstäbe setzende Markenzeichen – was anderen Herstellern nicht die Existenzberechtigung nimmt, denn hier werden teils unterschiedliche Philosophien verfolgt. Während mancher Hersteller auf einen „fertigen“ Hollywood-Sound (mit in den Samples enthaltenem Raumklang und/oder einer Auswahl live eingespielter Phrasen) setzt, bietet VSL sowohl tontechnisch als auch kompositorisch flexibel einsetzbares Klangmaterial. Die Samples sind trocken und verlangen nach einem nachgeschalteten Hall. Die Werkzeuge zur individuellen Ausgestaltung der Instrumente machen insbesondere mit dem Pro-Player eine detaillierte Bearbeitung möglich, wie man sie sonst bei keinem Mitbewerber findet. Eine Reihe von Presets hilft beim Schnelleinstieg – man muss also nicht zwingend in die Tiefen der Klanggestaltung eintauchen, um spielfertige Instrumente einzusetzen. Dennoch: Eine adäquate Nutzung der Möglichkeiten setzt eine intensive Auseinandersetzung mit der Bedienung voraus.

Aufnahmetechnik und Gestaltungsmöglichkeiten – Divisi, Time-Stretching, Humanizing

Seit der Firmengründung im Jahre 2000 setzt VSL bei der Aufnahme der Samples auf die Mikrofonierung in der hauseigenen „Silent Stage“. Dabei handelt es sich nicht um einen schalltoten, wohl aber um einen sehr reflektionsarmen Raum. Im Gegensatz zu Aufnahmen in einem schalltoten Raum klingen die Instrumente warm und gehaltvoll, also nicht von jeglicher Außenwelt isoliert und dünn, dennoch ohne merklichen Raumanteil. Damit sind sie gut geeignet, um anschließend in einem virtuellen Raum positioniert zu werden: Es kommt zu keiner den Klang verwässernden Mischung zwischen aufgenommenen und hinzugefügten Räumen, das Signal bleibt klar und transparent.

Die einzelnen Spieler der Dimension Strings wurden im Zusammenspiel nah mikrofoniert und einzeln aufgenommen. Kleine Unregelmäßigkeiten dieser „Live-Mitschnitte“ wurden bewusst toleriert und tragen zum Echtheitserlebnis bei. So stehen für die individuelle Zusammensetzung des Streicherorchesters beliebig kombinierbare, lebendig klingende Einzelspieler bereit, die im Übrigen auch als Solisten eine gute Figur machen. Gesampelt wurde jeder Ton jeder Saite. Anhand der Presets hat man die Wahl, ob die Spieler eine bestimmte Saite bevorzugen (Force G/D/A/E String), diese im Quintenabstand (Regular) wechseln oder leere Saiten einbinden sollen (Open Strings). Da die Saiten unterschiedlich klingen, nimmt man mit den Force-G/D/A/E-Versionen bereits Einfluss auf die „Helligkeit“ des Klangs bzw. die Obertonstruktur: Die tiefe G-Saite klingt etwas rauer, wärmer, voluminöser als die hohe E-Saite, die pianissimo gespielt zarter, fragiler klingt und forte prägnanter wirkt, mehr hervorsticht.

Divisi-Presets stehen mit einer realistischen Verteilung der gespielten Noten auf zwei Gruppen mit jeweils vier Violinisten oder vier Gruppen mit jeweils zwei Spielern bereit. Eigene Divisi-Verteilungen sind möglich: Der Pro-Player ermöglicht die Zuordnung von bis zu 8 Violinen zu 8 Stimmen. Divisi bedeutet, dass ein Vielklang auf mehrere Spieler aufgeteilt wird. Bei herkömmlichen gesampelten Streichern spielen immer alle in einem Sample enthaltenen Streicher zusammen und mit jeder gespielten Taste. Eine Vierergruppe vervielfacht sich so mit der Zahl der gespielten Noten. Spielt man den Grundton, so erklingen vier Streicher, spielt man Grundton plus Terz, so erklingen acht Streicher u.s.w. Das führt zu einem unnatürlichen stufenweisen Anheben/Absenken der Lautstärke. In einem Orchester nimmt die Anzahl der aktiven Streicher nicht zwingend mit dem Wechsel von Unisono zu Akkorden zu, im Regelfall teilen die Spieler Einzelnoten von Akkorden untereinander auf. Genau das macht Divisi: Er verteilt die Noten auf eine Anzahl von Spielern.

Der Pro-Player erlaubt es zusätzlich, jeden einzelnen Spieler im Detail zu formen, etwa in der Dynamik seines Spiels, in der Intonation (durch einen zeichenbaren Tonhöhenverlauf) oder in der Geschwindigkeit des Ansetzens beim Bogenstrich (durch Time-Stretching der Attackphase); hinzu kommen abweichende Parameterverläufe für Wiederholungen und globale Humanizing-Parameter zur übergreifenden Kontrolle der Spiel(un)genauigkeit. Insgesamt ergibt sich eine bis ins kleinste Detail editierbare Spielweise und eine weite Spanne gestalterischer Möglichkeiten von bestens harmonierenden Weltklasse-Streichern bis zu herzzerreißend-lebhaften Geigern mit noch steigerungsfähiger Virtuosität.

Umfassende Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten

Es versteht sich von selbst, dass bei 300.000 Samples eine große Anzahl von Spielweisen angeboten wird, darunter drei verschiedene Sustain-Spielweisen mit wahlweise per Controller steuerbarem Überblenden in echtes Vibrato, diverse Legato-, Portamento-, Triller- und Repetition-Performances, verschiedene Pizzicato-Versionen, Crescendi und Diminuendi, Sforzato, diverse Harmonics. Im obersten Dynamikbereich setzen zusätzliche harsche und aggressiv gespielte Samples Akzente. Griffgeräusche, Atemgeräusche und Umgebungsgeräusche (Umblättern von Seiten, knarrender Sitz) können eingestreut werden, um dem Echtheitserlebnis den letzten Schliff zu geben.

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Der Pro-Player: Die grundlegende Architektur

Im Folgenden erkläre ich anhand eines Rundgangs durch die Library einige der wichtigsten Funktionen des Pro-Players und deren Einsatzmöglichkeiten anhand der Dimension Violins. Außen vor lasse ich einige Möglichkeiten der Realtime-Controller Area, da diese bereits Gegenstand des Tests/Tutorials zu Dimension Brass waren (Link am Ende des Artikels).

Fertige Vorlagen finden sich rechts im Browser als Patches, Matrizen und komplexe Presets. Patches sind Multisamples einer bestimmten Spielweise bzw. Artikulation, überwiegend mit Velocity-Layern, alternierenden Wiederholungssamples (Round Robin), teilweise mit Release-Samples verknüpft und/oder mit umschaltbaren A/B-Variationen. Diese werden in die Zellen (Cells) einer Matrix geladen. Pro Zelle können bis zu sechzehn Patches in sogenannte Slots gelegt werden. Die Mini-Matrix beinhaltet also eine Zelle. In der Regel besteht eine Matrix jedoch aus einer Struktur mehrere horizontal und vertikal zueinander angeordneten Zellen. Zwischen den Zellen (mit jeweils unterschiedlichen Patches/Artikulationen) kann man per Keyswitch oder Controller (oder anderen Modi) umschalten. Mehrere Matrizen können in eine Instanz des Pro-Players geladen werden. Solche findet man unter den Presets. Jeder Matrix kann ein separater Stereo-Audioausgang zugewiesen werden. Im Folgenden schauen wir uns diese Architektur im Detail an.

Arbeiten auf Patch- und Zell-Ebene; Slot-Crossfades, Humanizing

Baut man sich eine eigene Tastaturbelegung auf, so lädt man zunächst Patches in den ersten Slot (1a) einer ersten Zelle. Schon ein einzelnes Patch bietet lebendig klingende, gefühlvoll einsetzbare Streicher. Im folgenden Beispiel habe ich lediglich zwei verschiedene Stakkato-Versionen der ersten Violine in die beiden obersten Slots einer Zelle gelegt:

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Die Überblendung zwischen den Samples/Patches der beiden Slots soll hier über die Anschlagsstärke gesteuert werden. Dazu wählt man in der Control-Map die Steuerquelle Velocity für Slot XF. Bei Bedarf lässt sich der Steuerungsverlauf innerhalb der Regelspanne durch Verändern und Invertieren der Kurve anpassen.

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Ein hartes Stakkato erhalte ich nun bei hoher Anschlagsstärke, ein weicheres Detaché-Stakkato bei niedriger, eine Mischung dazwischen. Den Rest erledigen die voneinander abweichenden Repetitions, die zyklisch durchlaufen werden und kleine Ungenauigkeiten beisteuern. Hier zunächst ohne Hall:

 

Der eingebaute Reverb genügt ohne Zweifel auch gehobenen Ansprüchen für Einspiel- und Demozwecke. Im Mixdown wird man dennoch auf externe Alternativen zurückgreifen:

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Hier noch ein zweites Beispiel mit zwei verschiedenen, anschlagsdynamisch gesteuerten Pizzicato-Versionen:

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Pizzicato-Snap verfügt über deutliche Anzupf-Nebengeräusche und kommt hier nur bei hohen Dynamikwerten voll zum Tragen.

 

Auch hier sorgen 8 Repetitions für eine subtil gesteigerte Lebendigkeit der Darbietung.

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Jede einzelne Wiederholung verfügt im Humanizing-Modul über eine eigene Tonhöhenkurve mit abweichendem Einschwingverhalten; hier zwei Beispiele:

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Die Kurven können umfangreich editiert werden: So lassen sich unter anderem weitere Ankerpunkte setzen und über diese die Kurven verformen. Zudem kann für jede Repetition eine Verzögerungszeit eingestellt und damit eine Timing-Ungenauigkeit eingebaut werden. Es gibt eine Reihe von Humanizing-Presets und die Möglichkeit, eigene Bearbeitungen als Templates für andere Instrumente abzuspeichern. Drei globale Regler im Performance-Fenster dosieren die so erstellten Intonations- und Timing-Ungenauigkeiten: Tune, Delay und beim Regler Humanizing beide Parameter gemeinsam.

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Per MIDI-Learn können diese Regler über Controller gesteuert werden. Ungenauigkeiten können so in Echtzeit verstärkt oder verringert werden. Die Streicher wechseln auf Wunsch zwischen virtuoser Disziplin und selbstvergessener Leidenschaft.

AB-Switch für Crescendo-Decrescendo

Im Ordner Dynamics gibt es für jede Violine verschiedene Crescendi.

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Wir probieren das erste Patch aus: V1_P1_RE_dyn-me_2s. Solche Namensgebungen wirken etwas sperrig und geben Rätsel auf. Im Handbuch erfährt man, dass es sich um ein mittleres Crescendo/Diminuendo mit zwei Sekunden Länge handelt. Einen Überblick erhält man auch im Advanced-Fenster.

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Das Patch umschließt zwei Velocity-Layer und ist über den AB-Switch vom Crescendo in ein Diminuendo umschaltbar. Dieser AB-Switch befindet sich unterhalb der Zellendarstellung, mittig im Bedienend.

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Hier kann man dem Switch unter anderem einen Controller oder Keyswitch zuweisen. Im vorliegenden Fall ist ein Keyswitch die naheliegende Lösung. Der Balken neben dem AB-Switch zeigt nach der Einstellung Keyswitch eine Zweiteilung.

Die Steuertasten für Crescendo und Decrescendo werden automatisch auf freie Tasten außerhalb des Spielbereichs gelegt.

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Bei gedrückter Alt-Taste können diese bei Bedarf verschoben werden. (Ohne Drücken der Alt-Taste werden sämtliche Steuertasten verschoben.)

Ein Wechsel zwischen Crescendo und Decrescendo hört sich im vorliegenden Fall (ohne Hall) so an:

 

Time-Stretching

Der Pro-Player bietet zudem die Option eines komfortablen Time-Stretchings für einzelne Slots. Das Stretching kann hier als Kurvenverlauf eingezeichnet werden. Ein Kurvenverlauf wie hier abgebildet…

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… führt zu einer Stauchung (und Beschleunigung) des leichten Vibratos am Ende der Samples; in diesem Bereich „vibrieren“ die Violinen nun etwas melodramatisch:

 

Um zwischen zwei Timestretch-Varianten zu überblenden, lädt man dasselbe Patch in zwei horizontale Slots (1a und 1b), zeichnet für beide unterschiedliche Kurven, klickt auf die Render-Taste unterhalb des Kurvendisplays, um die Samples entsprechend umzurechnen, und regelt das Crossfade zwischen beiden Varianten über einen Controller (Slot XF in der Control-Map, wie bereits oben beschrieben).

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Das Ganze hört sich dann so an:

 

Im Mixer kann man für jeden Slot eine eigene Stereo-Panoramapositon festlegen. Per Default sind die horizontal benachbarten Slots verlinkt. Für unsere Anwendung schalten wir zunächst den Link aus. Dies geschieht über die beiden winzigen Kästchen links unten im Mixerbereich (Links: Link Panner, rechts Link Volumenfader):

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Dann verschieben wir die Patches der Slots 1a ud 1b per Panoramaregler nach rechts und links.

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Der oben bereits eingerichtete Crossfade zwischen den Slots führt nun zu einem fließenden Positionswechsel zwischen den beiden Artikulationen:

 

Divisi

Ein Rechtsklick auf die Slots öffnet die Copy&Paste-Funktion. So lassen sich weitere Slots (Slot 2a und 2b) mit den Patches (einschließlich der individuell eingestellten Parameter) belegen. Wenn man dort Parameter verändert, hier die Time-Stretch-Kurve, so erhält man weitere Alternativen desselben Ausgangsmaterials.

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Über die Voice-Seite richtet man nun ein Divisi ein: Die beiden Slotreihen 1 und 2 stehen für zwei Spieler, die in unserem Fall maximal zwei Stimmen spielen sollen (Die Polyfonie ist also hier auf zwei Stimmen begrenzt). Die dunkelblauen, belegten Punkte in der Voice-Tabelle sagen in diesem Fall aus: Spieler 1 spielt die erste Note, Spieler 2 die zweite. Auto-Voicing ist eingeschaltet; die Stimmen werden automatisch zugewiesen.

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Zur Verdeutlichung des Effekts habe ich den Spielern stark abweichende Timestretch-Kurven zugewiesen. Das hört sich dann so an:

 

Dieses Spiel ließe sich nun weiter fortsetzen: Die Artikulationen der Slotreihen 1-4 können auf bis zu 8 Stimmen beliebig verteilt werden. Zieht man weitere Patches über das Slot-Fenster, so öffnen sich die Slotreihen 5-8 für weitere 8 Stimmen. Die Darstellung der einzelnen Slots verkleinert sich, wenn diese zusätzlichen Slots belegt werden. Die Konfiguration der Divisi-Voices muss allerdings nicht immer von Hand erledigt werden. Abgesehen von einigen Voice-Presets für die gängigsten Slot-Stimmen-Verteilungen gibt es auch fertige Divisi-Presets.

 

Beim Versuch, solch ein Preset bei belegten Zellen zu laden (hier sollte eigentlich der Samplespeicher des Pro-Players automatisch gelöscht und der neue Inhalt geladen werden) stürzte Cubase allerdings gelegentlich ab.

Eine Seltenheit unter klassischen Streicherlibraries sind Harmonics. Die Dimension Violins bieten hierzu gleich vier verschiedene Artikulationen.

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Harmonics / Arbeiten mit mehreren Zellen

Die reinen Harmonics sind sehr obertonreich, beinahe pfeifend:

 

Hier werden sie nur für das Attack benutzt und danach in ein Sustain/Vibrato-Patch überblendet (Überblendung zwischen zwei Slots wie oben):

 

Will man mehrere Artikulationen im Wechsel einsetzen, so vergrößert man zunächst die Matrix. Dies geschieht über Klicken und Ziehen des Randbereichs der linken oder unteren Zellbegrenzung. Bis zu 144 (12×12) Zellen können pro Matrix mit Artikulationen belegt werden.

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Für die vier Harmonics-Varianten reichen vier Zellen:

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Damit die Samples auch geladen werden, sollte im Settings-Menü (erreichbar über das winzige Rad-Symbol links neben der Versionsnummer in der Kopfzeile) …

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… „Force Enabled Cells“ aktiviert sein, alternativ „Enable Cells on MIDI Activity“. Sonst wird die Zelle nur reserviert und die Samples erst beim Doppelklick auf die Zelle geladen.

 

In der Basic View stellen wir als Controller der Zellenanwahl über die Y-Achse „Keyswitch ein“…

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…mit folgendem Ergebnis:

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Legato-Varianten gibt es in verschiedenen Versionen: Mit und ohne Vibrato, Espressivo, mit Repetitions, monofones und polyfones Legato, hier mit dem internen Reverb:

 

Bei den mit BPM-Werten angegebenen Repetition-Patches fallt bisweilen auf, dass die Violinen nicht im maschinenmäßigen Gleichschritt spielen:

 

Individualität der Spieler

Vienna Dimension Strings bietet wie eingangs erwähnt acht Violinen. Dass diese nicht alle gleichgeschaltet agieren, sondern die Patches den individuellen Ausdrucksweisen der Spieler Rechnung tragen, soll anhand der vier folgenden Audiodemos für die Violinen 1 bis 4 verdeutlicht werden. Man hört sogar recht deutlich, dass die vier Geigen unterschiedlich klingen. Das MIDI-Pattern für alle vier Versionen ist identisch. Zum Einsatz kam hier die Artikulation Stakkato aus dem Ordner „Open Strings“ (hier werden offene Saiten mit gespielt).

 

 

 

 

Es wird sehr deutlich, dass nicht nur die Spieler den Bogen individuell führen, sondern dass auch die Geigen selbst ihren individuellen Klang haben.

Bevor wir zu den fertigen Presets kommen, hier noch einmal ein Überblick über die Sample-Architektur: Pro Zelle können verschiedene Patches in maximal 16 Slots geladen werden. Zwischen den jeweils zwei horizontalen Slots kann (per zuweisbarem MIDI-Controller) überblendet werden. Die vertikalen Slots bieten sich für ein Divisi an, also die Verteilung von bis zu acht Stimmen auf die einzelnen Spieler. Ich habe hier eine solche achtköpfige Divisi-Streichergruppe für die Patches staccato und détaché short zusammengestellt.

 

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Hier ein C-Dur-Akkoraufbau mit dieser Zusammenstellung:

 

Nun mit Verteilung der Stimmen im internen Mixer auf das Stereo-Panorama und mit Überblendung zwischen den beiden Artikulationsformen per Controller:

 

Matrizen und Presets – das Angebot an Vorlagen – der APP-Sequencer

Eine Matrix entsteht, wenn mehrere Zellen horizontal und vertikal belegt werden.

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Ein Preset beinhaltet in der Regel mehrere Matrizen. Die einzelnen Matrizen können unter anderem in ihrer Lautstärke angepasst und Einzelausgängen zugewiesen werden. Für den Standard Player „Vienna Instruments“ gibt es vier sogenannte „Desks“, in denen jeweils zwei der acht Violinen zusammen spielen (Desks stehen auch auf der Matrix-Ebene zur Verfügung). Pro Desk findet man vier Presets, jeweils zwei „Small“ und zwei „Large“-Versionen, letztere mit mehr Artikulationen.

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Für den Player „Vienna Instruments Pro 2“ gibt es mehr Auswahl:

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Zu den umfangreicheren Desk-Vorlagen gesellen sich zwei Group-Presets mit jeweils vier Violinen. Hier findet man unter anderem Vorlagen, bei denen der interne Sequencer zum Einsatz kommt.

 

 

 

Der Auto Playback und Pattern Sequencer, kurz APP, ist eine wesentliche Neuerung in Vienna Instruments Pro 2. Er dient der Erstellung von Arpeggios, rhythmischen Mustern sowie Phrasen. Unter den Presets findet sich eine Reihe von Vorlagen. Die entsprechenden Presets sind mit dem Kürzel „seq“ im Namen gekennzeichnet. Eine Matrix mit eingeschaltetem Sequencer bietet bis zu 12 Sequenzen, die über Steuertasten gewählt werden. Der Sequencer verfügt zudem über eine Anpassung an die verwendete Tonart und ist im Plug-in-Betrieb selbstverständlich zum Host-Tempo synchronisierbar. Man sollte sich die Sequenzen allerdings immer auch im Originaltempo anhören. Allzu weite Verlangsamungen führen in einigen Fällen dazu, dass aus der Lebendigkeit des Originals Timing-Ungenauigkeiten werden, die die Verwendung einschränken bzw. eine Korrektur im Piano-Roll-Editor erfordern. Der Piano-Roll-Editor des Sequencers sieht folgendermaßen aus:

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Der Editor bietet auf unterschiedliche Fenster verteilt alle gängigen Bearbeitugsstandards und Werkzeuge einschließlich verschiedener Quantisierungsmodi und einer Loop-Funktion. Zwischen den Editorfenstern schaltet man in der zentralen oberen Leiste um. Unter Scale erreicht man eine Skalenanpassung. Hier wird für die Sequenz in einer definierten Original-Tonart (oder chromatisch mit Root-Note) festgeschrieben und kann dann in eine andere Tonart transponiert werden.

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Per Key-Switches kann man zwischen verschiedenen Tonarten umschalten. Die Erstellung einer Sequenz erfolgt intern ausschließlich über das Einzeichnen von Noten. Eine Aufnahmefunktion für Echtzeit-Einspielungen gibt es nicht. Allerdings können MIDI-Files importiert werden.

Der interne Sequencer ermöglicht eine umfangreiche Detailarbeit und Funktionen, die über einen Host-Sequencer in dieser Form nicht realisierbar sind, da sie in direktem Zusammenhang mit dem Sample-Management des Pro-Players bzw. der Libraries stehen. Zu diesen Besonderheiten zählen:

  • Zuweisen einer bestimmten Artikulation zur gewählten Note
  • Zuweisen eines bestimmten Slots zur gewählten Note
  • Zuweisen eines bestimmten A/B-Controllerwerts für das Mischungsverhältnis beider Patches einer horizontalen Slot-Reihe zur gewählten Note
  • Einbeziehen von Legato über Legato-Offsets
  • Zuweisen einer bestimmten Repetition zu der gewählten Note

Wer hier in die Tiefen der Programmierung einsteigt, wird unweigerlich auch experimentieren. Eine Undo/Redo-Funktion hilft, bei Ausrutschern zurückzufinden. Damit der Umgang mit dem APP-Sequencer etwas klarer wird, schauen wir uns einige Funktionen im Detail an:

Eine Sequenz wird für jeweils eine horizontale Zellreihe (also entlang der X-Achse) der Matrix erstellt. Innerhalb der Sequenz kann nun zwischen den verschiedenen Artikulationen auf dieser X-Achse gewechselt werden. Dies geschieht wahlweise herkömmlich über die Wahl der Zelle per Controller oder Key-Switch bzw. durch Anklicken – alternativ durch eine Editierung der einzelnen Noten mit farbig markierter Zuweisung der gewünschten Artikulation. Darüber hinaus können auch noch die Slots jeder Zelle einzelnen Noten zugewiesen werden. So kann man im Sequencer sehr differenzierte Phrasen entwickeln, die mehrere Spielweisen kombinieren.

Ein Arbeitsbeispiel: Die Matrix verfügt über zwei horizontale Zellen mit je 16 Slots im Crossfade-Modus. Eigentlich für ein achtstimmiges Divisi mit den Artikulationen Staccato/Detaché short (Zelle 1) und Detaché long/Sustain-Vibrato (Zelle 2) vorgesehen.

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Der Sequencer ist eingeschaltet (Schaltfläche „On“):

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Wir wechseln zum Piano-Roll-Editor durch Klicken auf den „Sequencer“-Taster links neben „On“ oder über das Mini-Icon oben rechts neben der Anzeige der Versionsnummer:

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Unsere eingezeichnete Testsequenz benutzt die Artikulationen zweier Zellen:

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Die roten Notenbalken spielen die Artikulation der ersten Zelle (Staccato/Detaché short), die orangefarbenen jene der zweiten Zelle (Détaché long/Sustain-Vibrato), die blauen Noten spielen die jeweils per Keyswitch angewählten Artikulationen. Um das zu ändern markieren wir sie – wie üblich durch Anklicken (nacheinander, bei gehaltener Shift-Taste) oder Ziehen eines Auswahlrahmens mit dem Pfeil-Werkzeug…

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…und klicken dann oben auf die (rot umrandete) erste Zelle.

 

Das Crossfade zwischen den Slots beider Zellen regeln wir über einen zugewiesenen Controller (Einstellung über die Control-Map des Advanced-Fensters, hier: Slot FX).

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Die angewählten Noten können zudem im Menü Operations in bestimmten Werten verkürzt oder verlängert und quantisiert werden:

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Die Info-Zeile über dem Editor-Hauptfenster ermöglicht die numerische Einstellung von Notenlängen, Start- und Endpunkt, Tonhöhe und Notenhöhe. Die AB-Zuweisung funktoniert nur, wenn Patches mit zwei über den AB-Modus wählbaren Artikulationen geladen sind (wie das Crescendo-Decrescendo-Patch zu Beginn dieses Tests); gleiches gilt für Legato. Auch die spezifische Auswahl von Repetitions hängt in ihrem Umfang von der Anzahl zur Verfügung stehender Repetitionen aus dem Humanizing-Modul ab.

Performance

Bevor es zur abschließenden Bewertung geht, noch ein paar Anmerkungen zum RAM-Verbrauch und er CPU-Last: Beides hält sich insgesamt in Grenzen, wenn man nicht in die Vollen greift: Ausladende Presets mit mehreren vollgepackten Matrizen können auch zwei GB RAM oder weit mehr beanspruchen; der Player bietet jedoch die Funktion, angelegte Zellen fertiger Presets erst zu laden, wenn man sie wirklich braucht oder nach dem Einspielen der persönlichen Partitur alle Samples aus dem RAM zu löschen, die nicht verwendet werden. Der RAM-Verbrauch reduziert sich dann in vielen Fällen auf einen Bruchteil. Wenn man sich selbst die Violinen zusammenstellt, die man in der jeweiligen Komposition benötigt, wird man feststellen, dass aufgrund der Repetitionen der Humanizing-Abteilung, des Time-Stretchings und der hohen Ausdruckskraft der einzelnen Patches schon wenig Basismaterial reicht, um überzeugende Passagen – auch Melodielinien bzw. Soli – einzuspielen. Die Prozessorlast hängt stark von der Anzahl der spielenden Violinisten ab. Ein achtstimmiges Divisi, bei niedriger Latenz eingespielt, ist sicher ein seltener Fall, bedeutet aber auch für einen schnellen Prozessor bis zu 50% CPU-Last, in der Spitze (Leistungspeaks) mehr. Zu berücksichtigen ist hier, dass der Viena-Instruments Pro-Player im Plug-in-Betrieb vom Host in der Regel nur einem Prozessorkern zugewiesen wird. Für einen Rechner mit acht Prozessorkernen bedeutet dies, dass die restlichen sieben als Leistungsreserve für weitere Plug-ins dienen können. Insgesamt kommt man also mit einem halbwegs aktuellen Rechner aus. Höhere orchestrale Ansprüche verlangen allerdings auch nach entsprechend leistungsfähigen Systemen.

Abschließend

Vienna Dimension Strings bietet eine Fülle von Artikulationen für 8 Violinen. Man braucht eine Weile, um einen Überblick über die Vielfalt dessen zu erhalten, was hier geboten wird. Darunter gibt es einige Seltenheiten, wie etwa die Harmonics. Die acht Violinen sind von einem starken, persönlichen Charakter geprägt. Hier trifft man nicht auf uniforme Dosen-Strings, sondern auf unterscheidbare Musiker in Interaktion mit ihren Violinen-Unikaten. Die Audioqualität ist erlesen und auf höchstem Niveau. Durch die Nah-Mikrofonierung sind detaillierte und obertonreiche Samples entstanden, die jede einzelne eingespielte Note in ihrem einzigartigen Klangbild präzise wiedergeben. Die kleinen Ungenauigkeiten und die 8 verschiedenen Persönlichkeiten garantieren einen lebendigen, bewegten und bewegenden Klang. Die Akustik des sehr reflektionsarmen Aufnahmeraums (Silent Stage) hat angenehm trockene Samples zur Folge, die man ohne verwässerndes Mischen von Raumanteilen mit externen Hallsimulatoren bestens in Szene setzen kann. Mit einem entsprechend guten Hall bleibt der Gesamteindruck transparent und luftig. Dabei ist der interne Reverb durchaus respektabel, wenngleich eher fürs Einspielen gedacht.

Nach so viel Lob sei jedoch auch erwähnt, dass die Dimension-Strings ein nicht zu unterschätzendes Maß an Einarbeitung verlangen, wenn man sie wirklich nutzen und nicht nur an der Oberfläche kratzen will. Zwar gibt es eine große Auswahl von Presets und mit dem APP-Sequencer des Vienna Instruments Pro-Players 2 sogar fertige Phrasen, die sofort eingesetzt werden können, doch den wahren Genuß wird man erst erleben, wenn man sich selbst ans Werk macht. Der Pro-Player ist aus meiner Sicht hierfür Pflicht und sollte als Zusatzinvestition mit einkalkuliert werden. Handbuch und Video-Tutorials helfen dabei, sich zurechtzufinden.

Ein Wermutstropfen: Auf unserem Testsystem kam es mehrfach zum Absturz von Cubase, wenn über den Load-Button ein neues Preset geladen werden sollte (insbesondere, wenn eigene Preset-Bearbeitungen dabei überschrieben werden mußten). Abgesehen davon sind mir keine Bugs aufgefallen. Der Fehler ist nicht zwangsläufig universell und betrifft möglicherweise nur unser Testsystem (Intel Mac Pro 8 x 2,8 GHz, OSX 10.6.8, Cubase 6.6). Der Hersteller kommentiert diesen Fehler folgendermaßen:

„Zum Cubase-Absturz können wir derzeit leider nichts sagen, bei uns treten mit diesem Sequenzer und Vienna Dimension Strings keinerlei Probleme auf und wir haben bis dato auch von Kunden keinerlei Hinweise auf Abstürze beim Überschreiben eigener Presets.“

Mit etwa 300.000 Samples, eingespielt von acht Violinisten, setzten die Dimension Violins Maßstäbe. Die Audioqualität der Nah-Mikrofonierungen ist exzellent. Der Klang ist direkt, detailreich und kann problemlos mit externen Hallerzeugern kombiniert werden, ohne dass die Transparenz verloren ginge. Der Reichtum an Artikulationen ist immens. Die gesamte Library lebt von der persönlichen Note der Instrumentalisten, die diese Aufnahmen eingespielt haben, und vom individuellen Klang der Instrumente selbst. Das bis zu achtstimmige Divisi bringt diese vollends zur Geltung. Time-Stretching und Humanizing-Funktionen erlauben es, den „menschlichen Faktor“ genau zu dosieren. Der interne Sequencer bietet eine Reihe von Funktionen, die mit Host-Sequencern nicht oder nur über Umwege realisierbar wären. Dazu zählen vor allem Artikulationswechsel, die sonst nur umständlich über Key-Switches realisierbar wären oder die genau definierte Steuerung von Repetitionsvarianten. Alles in allem eine klare Empfehlung, zumal die Library (für Interessenten der noch folgenden Celli, Kontrabässe und Violas) derzeit noch zum stark reduzierten Preis angeboten wird.

Top Product Award

Holger Obst

Preise (Stand: November 2012)

VSL Dimension Strings:

  • Einführungspreis vollständige Library: 695.- EUR
  • Vienna Key: 24.- EUR

Vienna Instruments (Standalone, VST, AU, RTAS):

  • kostenlos

Vienna Instruments Pro 2 (Standalone, VST, AU, RTAS):

  • Download: 145.- EUR
  • auf USB-Stick 155.- EUR

Ergänzende Links