Test: u-he Presswerk
|Fazit
U-he Presswerk vereint verschiedene Kompressor-Charaktere in einem Plug-in: Eine virtuell-analoge Kompression mit ansprechender Klangfärbung, Wärme und Vintage-Feeling dominiert. Im FF-Modus ist aber auch eine harte, digitale Kompression machbar.
Presswerk deckt dank enormer Flexibilität ein breites Anwendungsspektrum ab. Dezente Gesangsbearbeitungen, bei denen der Kompressor unhörbar aber dennoch effektiv arbeitet, gelingen ebenso wie pumpende, effektvolle Beats.
Es stehen mehrere Kompressor-Oberflächen für verschiedene Anwendungszwecke und mit unterschiedlich anspruchsvoller Bedienung zur Verfügung, etwa für Schlagzeug-, Gruppen- und Gesangsbearbeitung.
Presswerk bietet die gesamte Palette an Extras, die man in dieser Zusammenstellung bei keinem mir bekannten Mitbewerber findet: Mittel/Seitensignalbearbeitung, variables Soft-Knee, De-Esser, Parallel-Kompression, einen ausgefeilten internen/externen Sidechain-Modus, ein Sättigungsmodul sowie eine spezielle Expander-Funktion mit Hochpass-Filter.
Presswerk ist ein rundum musikalisch klingender Kompressor. Den Ergebnissen hört man nicht an, dass hier eine Software am Werk ist. Dank exzellenter Audioqualität braucht Presswerk auch den Vergleich mit teurer analoger Hardware nicht zu scheuen. Erstaunlicherweise ist die CPU-Leistungseinforderung moderat, sodass man diesen Kompressor auch live und mit niedrigen Latenzen gleich in mehreren Instanzen verwenden kann.
Presswerk eignet sich für die Bearbeitung von Instrumenten, Gruppen und das Mastering und lässt keine Wünsche offen. Presswerk ersetzt ein ganzes Arsenal einzelner Kompressoren. Wer in diesem Bereich noch nicht umfangreich ausgerüstet ist, dürfte nach dem Erwerb von Presswerk erst einmal keinen weiteren Bedarf an zusätzlichen Kompressoren verspüren. Wer bereits über einige leistungsfähige Plug-ins oder Hardware dieser Gattung verfügt, wird in Presswerk dennoch eine Bereicherung seines Arsenals finden. Per Demo-Version lässt sich der Wert für den persönlichen, individuellen Anspruch leicht herausfinden. Gemessen am Leistungsumfang ist dieses Plug-in ausgesprochen günstig.
Testautor: Holger Obst
Preis: 129.- US-Dollar zzgl. 19% USt.
Plus:
- hervorragende Audioqualität
- charakterstarker Kompressor mit ansprechender Klangfärbung
- sehr vielseitig
- verschiedene, teils sehr leicht bedienbare Oberflächen für unterschiedliche Anwendungszwecke
- Mittel-/Seitensignalkompression
- De-Essing
- Sättigungsmodul
- Parallelkompression mit spezieller Expander-Funktion
- ausgefeiltes internes und externes Sidechaining
- fairer Preis
Minus:
–
Hersteller: u-he
Händler-Bezugsquelle (Beispiel): Digital Audionetworx
Inhalt:
Sidechaining, kleiner Sidechain-Exkurs
Der Vocal-Kompressor, De-Essing