Test: u-he Satin
|Satin im Überblick
u-he schlägt bei Satin also einen ähnlichen Weg ein wie bei dem Multi-Kompressor „Presswerk“, der es ebenfalls nicht bei der Emulation eines bestimmten legendären Kompressors belässt.
So hat u-he auf dem Weg der Entwicklung von Satin gleich mehrere Generationen von Bandmaschinen und Rauschunterdrückungssystemen durchgemessen und erforscht. Ähnlich wie bei Diva besteht auch Satin aus einer Reihe von einzeln emulierten Bauteilen, die im Plug-in dann wieder zusammengefügt werden – und genau wie bei Diva nicht als komplizierter Bastelkasten, sondern praxisgerecht aufgearbeitet und mit leicht zugänglicher Oberfläche.
Wirft man einen Blick auf die Presets, so zeigt sich, dass hier folgerichtig nicht nur ein Modell, sondern eine ganze Reihe legendärer Bandmaschinen und unterschiedlicher Bänder simuliert werden.
Dabei hat u-he jedoch weniger das Präsentieren von Modellreihen im Visier als vielmehr die praxisnahe Anwendung: Schon die Preset-Namen beschreiben den empfohlenen Einsatzzweck (Mix Bus, Kick Drum, Master Bus) oder den zu erwartenden Sound (Neutral Tape, Heavy Exciter). Unter „Preset Information“ finden sich weitere detaillierte Beschreibungen, worum es bei der jeweiligen Vorlage geht, wozu diese dient und wie man sie zur Geltung bringt („You may hit it harder for more colour“).
Doch es bleibt natürlich nicht bei der einfachen Wahl einer Emulation. Neben der Simulation von Analogbändern mit deren typischen Einflüssen auf den Klang (wie Sättigungseffekte und dezente Gleichlaufschwankungen), gibt es auch Betriebsmodi für Bandechos und ein ganz spezielles Bandmaschinen-Fanging.
Die drei Betriebsmodi sind Studio, Delay und Flange:
Die garantiert wartungsfreie virtuelle Bandmaschine Satin hat darüber hinaus einige Extras zu bieten, etwa das Kalibrieren von Tonköpfen, eine stufenlose Alterung der Bandbeschichtung (Asperity) und, wie oben bereits erwähnt, Rauschunterdrückungssysteme, welche auch als Kompressor zweckentfremdet werden können – wie das im richtigen Leben früher auch praktiziert wurde.
Der absolute Clou ist die kanalübergreifende Mehrspur-Bandmaschine. Dazu finden Sie am Ende des Tests ein eigenes Kapitel.