Test: Steinberg Groove Agent 4

Steinberg hat die virtuelle Beatmaschine Groove Agent komplett überarbeitet. Die Version 4 empfiehlt sich als Drum-Workstation für akustisches Schlagzeug, elektronische Beats und Percussion. Haben wir hier die perfekte Rhythmusschmiede für alle Stile?

Überblick

Groove Agent 4 umfasst eine rund 7,7 GB große Library mit 22.000 Samples und 3.800 Grooves. Bis zu vier Module, die sogenannten „Agents“ können in einer Instanz agieren. Pro Modul verrichtet wahlweise ein Schlagzeuger, eine elektronische Beatbox oder ein Percussion-Ensembe seinen Dienst. Wer also eine regelrechte Trommel-Orgie in Szene setzen möchte, kann gleich vier Schlagzeuger engagieren, – oder drei Drummer und ein Percussion-Ensemble.

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Unterschieden wird zwischen dem Acoustic-, dem Beat- und den Percussion-Agent. Drei akustische Drum-Sets mit je zwei Snares und Bassdrums, 20 Percussion-Instrumente und 100 Beat-Agent Kits stehen zur Verfügung. Für alle Agents gibt es eine reichliche Auswahl an Styles (Groove-Pattern) sowie produktionsfertige Kits, die eine Reihe von Intros-, Main-, Fill/Break- und Ending-Pattern enthalten.

Alle drei Agents verfügen über spezifische, umfangreiche Ausstattungen, beispielsweise verschiedene Spielweisen und regulierbare Raum- und Overhead-Mikrofone bei den akustischen Schlaginstrumenten, ein Mischpult mit Channelstrip und großem Angebot an Effekten sowie 16 Stereo-Ausgänge zum Host.

Mit dem neuen Style-Player erstellt man aus einem einzigen Schlagzeug- oder Percussion-Pattern im Nu verschieden komplexe und dynamische Varianten einschließlich Akzentuierungen.

Der Beat-Agent bietet einen umfangreichen Sample-Editor, unter anderem mit der Möglichkeit, Audio-Loops in einzelne Hits zu fragmentieren (Slices), die sich dann via Classifier als neue Einzelinstrumente auf die Drumpads verteilen lassen. Schon vor dem Einsatz von Effekten können per Audio-Warp und Timestretching sowie Formantenverschiebung drastische Eingriffe in den Klang der Instrumente vorgenommen werden.

Ein Pattern Editor erlaubt das interne Editieren von Instrumentenspuren. Pattern können zudem direkt in eine MIDI-Spur des Host gezogen werden; umgekehrt können von dort genauso einfach MIDI-Pattern auf die Pads von Groove Agent gezogen werden.

Hinweis: Für diesen Test habe ich Cubase 7 (Teil 1, Teil 2) als Host-Sequenzer eingesetzt. Ob der Pattern-Austausch zwischen Groove Agent 4 und einem anderen Host ebenso reibungslos verläuft wie während meines Tests, kann ich daher nicht beurteilen.