Test: u-he Presswerk
|Der Drum-Kompressor
Dieser Modus eignet sich vor allem für die Bearbeitung von Schlagzeug-Einzelinstrumenten. Wir testen ihn anhand einer Bassdrum (Steinberg Groove Agent 4).
Zunächst die Bassdrum ohne Kompression:
So sieht der Drum-Kompressor aus:
Hier ist an Reglern nur noch das übrig geblieben, was benötigt wird. Parameter,. Die hier nicht angezeigt werden, etwa Release oder Threshold, werden im Hintergrund berechnet. Schaltet man über den „Main“-Button zur Hauptansicht um, so lassen sich hier prinzipiell die in der „reduzierten“ Ansicht vorhandenen Parameter ebenfalls einstellen.
Wie die Kompression auf das eingehende Signal reagiert, bestimmt man durch
- den Input-Regler (bei höherem Level packt der Kompressor kräftiger zu),
- die Ratio (Kompressionsverhältnis von 1:1 bis zum Limiting bei 20:1)
- die Response (hier sind die Zeit-Variablen zusammengefasst, also Attack und Release, in Prozentwerten justierbar),
- die Sättigung (macht den Klag schön dick und fett. Intern kommt ein Verstärker mit flankierenden Pre- und Post-Filtern zum Einsatz) und
- Sidechain-Filter: Im Detection-Path kommt vor dem Kompressor ein Hochpass-Filter zum Einsatz. Das hörbare Audiosignal wird nicht gefiltert. Lediglich für den Kompressor blendet man hochenergetische Bässe aus, sodass der Kompressor nicht übermäßig auf die tiefen Frequenzen reagiert und unerwünscht zu pumpen beginnt. Das Filter macht vor allem Sinn, wenn man eine Schlagzeuggruppe bearbeitet und vermeiden will, dass durch die Bassdrum das Ausschwingen von Hi-Hat und Becken zu einem unnatürlichen, wellenförmigen Klang mutiert.
- Mix erlaubt Parallel-Kompression: Das unbearbeitete Originalsignal wird beigemischt, um etwa einen extremen Kompressor-Effekt, der die Transienten glattbügelt, wieder auszugleichen.
- Soft Clip verhindert Übersteuerungen durch Transienten-Peaks.
Nun wird es aber Zeit, den Kompressor auf die Bassdrum loszulassen.
Ich habe diese Einstellung verwendet:
Den Response-Regler habe ich kontinuierlich vom Links- zum Rechtsanschlag bewegt. Im Linksanschlag sind Attack- und Releasezeit extrem kurz. Die Bassdrum erhält dadurch einen rauen Klang. Knallig und fett wird es ab der 14-Uhr-Position. Über den gesamten Reglerweg klingt der Kompressor warm und analog. Keine Spur von digitaler Härte. Dazu trägt sicher auch die Sättigung bei, die ich mit 10% beigemischt habe. Insgesamt bietet der Kompressor alle Klangvarianten, die man für eine durchsetzungsfähige Bassdrum benötigt.
Zusammen mit der Snare ist das nicht anders:
Hier zum Vergleich Bassdrum und Snare ohne Kompressor:
Inhalt:
Sidechaining, kleiner Sidechain-Exkurs
Der Vocal-Kompressor, De-Essing