Test: D16 Group Sigmund
Überblick
- Sigmund bietet neben dem herkömmlichen Stereo-Modus auch Mid/Side-Processing.
- Sigmund bietet vier Echo-Blöcke mit umfangreichen Funktionen, die grundlegend im Volumen und Panorama justierbar sind und über verschiedene Routing-Optionen verfügen.
- Jeder Block verfügt über ein DUAL-Echo (links/rechts oder Mitte/Seite).
- Die Echos können sowohl frei in Millisekunden als auch temposynchron eingesetzt werden. Im ersten Fall sind auch Minimalverzögerungen von lediglich 0,1 Millisekunden aufwärts möglich; im Zusammenspiel der vier Echoblöcke und mit dezentem Feedback ergeben sich so kurze Slap-Back-Echos oder Dopplungen, die nicht zuletzt für die Gesangsbearbeitung interessant sind. Im zweiten Fall sind auch polyrhythmische Muster und krumme Notenwerte realisierbar, etwa 5/15tel:
(Dazu fällt mir ein Gitarrist ein, der in Berkley studierte und dort auf einen Jazz-Drummers traf, der „15 über 16“ spielen konnte, also gleichmäßige 15tel-Noten über ein Gitarrenriff in 16teln. Sigmund könnte zu solchen akademischen Übungen das passende Echo liefern.)
- Jeder Echoblock verfügt über Multimode-Filter mit Cutoff, Resonanz, Low-, High- und Bandpass-Charakteristik und Feedback-Schleife (s. Grafik weiter unten).
- Zudem kann das Filter vor oder hinter ein Sättigungs/Verzerrer-Modul geschaltet werden.
Hier habe ich die Echozeit bei hohem Feedback moduliert. Es ist nur eines der vier Echo-Module im Einsatz:
Der selbe Beat mit einem Lo-Fi-Echo (per amplitudenmoduliertem Bandpass-Filter):
Overdrive und Filter bieten zusammen vielfältige Gestaltungsoptionen und machen es möglich, auch eine gehörige Portion Schmutz in den Effekt einzubauen.
Hinzu kommen diverse Modulations-Optionen: Zwei Multi-Modulatoren stehen zur Verfügung, die pro Echomodul den Filtercutofff und/oder den Lautstärkeverlauf modulieren können.
Eine Modulation per LFO eignet sich, wenn sie subtil eingesetzt wird, dazu, Gleichlaufschwankungen von Tape-Echos zu simulieren. Der LFO arbeitet wahlweise temposynchron und bietet fünf klassische Verlaufsformen einschließlich Sample & Hold:
Ein Hüllkurvenverfolger erkennt Transienten und moduliert den Cutoff und/oder die Amplitude des Echos in Abhängigkeit vom Lautstärkeverlauf des Eingangssignals. Die Modulation folgt dabei einer eigenen Hüllkurve:
Der Peak-Modus eignet sich für schnelle Wah-Effekte (in Kombination mit dem Filtercutoff) und reagiert ebenfalls auf das Eingangssignal.
Hier werden die vier Echomodule gemischt, ein- und ausgeschaltet:
Vor dem Ausgang gibt es neben dem obligatorischen Dry/Wet-Regler noch einen Limiter:
In diesem Bereich findet sich (oben rechts) auch der MIDI-Learn-Taster zur Zuweisung externer Controller zu allen Parametern.
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