Test: Hofa IQ-EQ 3

Der Hofa IQ-EQ 3 in der Praxis

6+2 Filter

Startet man den Hofa IQ-EQ zum ersten Mal und will mit der Filtereinstellung beginnen, so stellt man erstaunt fest, dass die Filter 1 und 6 im Analyser nicht abgebildet werden. Das liegt darin, dass deren Frequenzen in der Werkseinstellung bei 1 Hz und 40 kHz liegen, während der Analyser nur den Frequenzbereich von 13 bis 30 kHz abbildet. Verändert man also die Center-Frequenzen der beiden Filter, so tauchen diese auf.

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Bevor man die beiden äußeren Filter jedoch zum Begrenzen von Bässen und Höhen verwendet, sollte man einen Blick in den oberen Bereich des Interfaces werfen, wo ein zusätzliches Hoch- und Tiefpassfilter angeboten wird – ebenfalls mit variabler Frequenz und einer Flankensteilheit von 6 über 12 und 24 bis zu 48 dB.

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Die Hoch/Tiefpass-Filter-Modelle ab 12 dB Flankensteilheit aufwärts verfügen sogar noch über einen Q-Faktor, mit dem man Anhebungen des Frequenzgangs bzw. Resonanzen kurz vor dem Absenken erzeugen kann.

Die Einstellungen für die restlichen sechs Filter sind identisch. Diese Filter können beliebig zwischen 1 Hz und 40 kHz eingesetzt werden. Filter 1 kann also auch die oberen Höhen und Filter 6 die Bässe bearbeiten. Die Position der Filter-Module innerhalb der Bearbeitungskette lässt sich ebenfalls verändern – dazu später mehr.

So sehen die Einstellmöglichkeiten aus:

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Wenn wir einmal in der oberen Hälfte des Moduls bleiben, so stellen wir fest, dass über den Taster „Stereo“ per Aufklappmenü die anderen Bearbeitungsmodi gewählt werden können (Mid, Side, Left Right).

Darunter können die verschiedenen Filtertypen gewählt werden:

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Die letzte Option, der Flat-Filter, eignet sich beispielsweise, wenn man im Dynamik-Modus den kompletten Frequenzbereich komprimieren möchte. Die anderen Filtertypen können sehr schmalbandig eingesetzt werden, sodass man mit dem glockenförmigen Filter (Bell-Charakteristik) auch Resonanzen verstärken (oder erzeugen) und umgekehrt chirurgische Eingriffe vornehmen kann, um schmalbandige Problembereiche herauszunehmen. Da die Parameter automatisierbar sind, kann man sogar Filterspielereien realisieren. Im folgenden Audiodemo habe ich einen steilflankigen Peak-Filter (auf der Basis des Bell-Modells) durch das Frequenzspektrum wandern lassen:

 

Solche Dinge sind natürlich eher Nebenschauplätze der eigentlichen Aufgaben des Hofa IQ-EQ3, doch sie zeigen, wie weitreichend die Gestaltungsmöglichkeiten sind und dass der IQ auch für extravagante Experimente eingesetzt werden kann.

Über Gain lässt sich die Filterverstärkung einstellen. Die Skala reicht von -24 bis +24 dB. Damit bei extremen Filtereinsätzen die Auswirkungen auch zu sehen sind, ist es möglich, den Analyser über das Systemmenü anzupassen:

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Per „Hold Decay“ lässt sich auch die Bewegung der in Echtzeit dargestellten Kurve verlangsamen. Und ganz unten finden sich die Oversampling-Optionen, erfreulicherweise separat für den Arbeitsbetrieb und das Rendering. So muss man hier nicht immer wieder hin- und herschalten, sondern trifft zu Beginn einmal seine Entscheidungen.