Test: Toontrack EZX Traditional Country

Toontrack hat den Februar 2016 zum Country Monat erklärt und nacheinander ein entsprechendes Mix-Pack für EZmix2 (Country Guitars), eine Keyboard-MIDI-Groove-Sammlung für EZkeys (Country Roots) und vor wenigen Tagen schließlich eine neue EZX-Erweiterung für den EZdrummer2 (Traditional Country) mit zusätzlichem MIDI Pack (Country Grooves) veröffentlicht.

Nachdem Toontrack mit EZdrummer, EZdrummer2 und den ersten EZX-Erweiterungen die Standard-Sounds abgedeckt haben, beglücken sie uns seitdem immer wieder mit teilweise recht speziellen Schlagzeug-Kits und -Sounds. Erweiterungen wie „EZX The Blues“ und „EZX Soul“ konnten uns richtig begeistern. Ob auch das brandneue EZX „Traditional Country“ diese hohen Erwartungen erfüllt, erfahrt ihr in diesem Test.

Recording und Studiotechnik

Übersicht

Allgemeines

Wie alle EZX-Erweiterungen wird eine Installation von EZdrummer vorausgesetzt, diese neue Library läuft nur noch mit der aktuellen Version EZdrummer2. Das eigenständige Produkt ‚Country Grooves MIDI‘ enthält zahlreiche weitere Schlagzeug-Grooves, die sich nicht mit den mitgelieferten Grooves der ‚Traditional Country‘ Library überschneiden.

MIDI-Grooves

Bei Libraries für EZdrummer gibt es normalerweise 10 komplette Songs. Diese sind zerlegt in Intro, Verse, Chorus, Fills, teilweise gibt es noch Breaks oder Pre-Chrous. Für jeden dieser Songteile gibt es mehrere Variationen, so dass man sich problemlos einen kompletten Song mit unterschiedlichen Strophen etc. zusammenbauen kann. Bei den neueren Veröffentlichungen gibt es jeweils noch ein zusätzliches MIDI-Pack mit weiteren 10 Songs derselben Stilistik, normalerweise auch vom gleichen Schlagzeuger eingespielt.

Bei EZX Traditional Country und Contry Grooves MIDI hat sich die Anzahl der Songs geändert: Im EZX selbst sind nur noch 5 Songs enthalten, im MIDI-Pack dafür 16. Wer sich – so wie ich – ohnehin immer beide Produkte zulegt, dem ist das natürlich egal. Wer sich bisher mit der EZX zufrieden gab, wird jetzt also zu seinem Glück (also zum Erwerb des zusätzlichen MIDI-Packs) gezwungen, zumindest wenn er die fertigen Grooves nutzen möchte und die Schlagzeugparts nicht selbst einspielt. Marketing-technisch ist das clever von Toontrack, weil so dem MIDI-Pack ein größerer Wert als eigenständiges Produkt gegeben wird. Da die Qualität der MIDI-Grooves bei Toontrack aber äußerst hoch ist, ist es absolut legitim, die Grooves nicht einfach als Beigabe wegzugeben. Und wenn man beide Produkte zusammen nimmt, ändert sich der Gesamtpreis nicht.

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Das Studio & die Aufnahme-Session

Wer schon einmal bei einer echten Schlagzeugaufnahme in einem Tonstudio dabei war, der weiß, was das für ein komplexer Prozess ist. Sowohl die Auswahl des passenden Schlagzeugs als auch die Mikrofon-Auswahl und Positionierung haben eine großen Einfluss auf den Klang. Da der Aufnahmeraum des Studios gegeben ist, bedenken viele gar nicht, dass auch dieser Aufnahmeraum den Klang beeinflusst. Toontrack beschert uns nun seit einiger Zeit EZX-Erweiterungen, die in stiltypischen Studios in deren besonderen Aufnahmeräumen gemacht werden, so zum Beispiel wurde die EZX-Erweiterung Soul in den Fame-Studios in Muscle Shoals, Alabama aufgenommen. Dort haben seinerzeit Legenden wie Wilson Picket, Otis Redding und Aretha Franklin aufgenommen. Der neueste Streich von Toontrack, EZX Traditional Country, wurde im Quonset Hut Studio aufgenommen. Dies war das allererste Studio auf der legendären Music Row, dem Zentrum der Unterhaltungsindustrie in Nashville, Tennesse. Von 1955 bis 1962 betrieben die Brüder Owen und Harold Bradley dieses Studio. Dann wurde es an Columbia verkauft und in „Columbia Studio B“ umbenannt. 1982 wurde das Studio geschlossen und dient heute der Belmont-Universität als Lehrraum für Recording.

Um die Magie der Aufnahmen von Künstlern wie Brenda Lee, Patsy Cline und Johnny Cash für uns einzufangen, wurde die Aufnahme-Session für EZX Traditional Country mit Hilfe von noch lebenden Sessionmusikern der damaligen Aufnahmen gemacht. Auch Künstler anderer Stile machten hier Aufnahmen, zum Beispiel Bob Dylan, Elvis Costello, The Byrds und Simon & Garfunkel.

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Die Schlagzeug-Kits

Bei den aufgenommenen Schlagzeug-Kits handelt es sich um Kits von Rogers und Ludwig aus der Ära der Gebrüder Bradley, also um Kits von Ende der 50er beziehungsweise Anfang der 60er. Dazu gibt es noch ein Apollo MIJ-Kit. Alle Kits wurden mit Sticks gespielt, zusätzlich wurden einige Kit-Pieces auch mit Besen gespielt.

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Sehr inspirierend ist auch die Begeisterung aller Beteiligten, die man im Making-Of-Video spürt.

Mixer, Effekte & Presets

Der Mixer bietet 10 Presets (inklusive ´bearbeiteten Original Mix, dem Originalklang der Close-Mics ohne weiteres Klangbearbeitung). Jedes dieser Presets hat seine eigene Effektkette. Dem EZ-Konzept entsprechend kann man hier jeweils mit sehr wenigen Reglern den Klang anpassen.

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Diese Regler beeinflussen teilweise mehrere Kanäle und Einstellungen, um es dem Nutzer möglichst einfach zu machen:

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Installation & Autorisierung

Wie schon in den vorherigen Tests beschrieben ist die Installation und die Autorisierung für EZX-Erweiterungen denkbar einfach: Nach dem Ausführen der Installations-.exe-Datei öffnet man Ezdrummer2, wählt das neue EZX Traditional Country aus und trifft auf das Autorisierungsfenster. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

Bei der Online-Autorisierung loggt man sich in den eigenen Toontrack-Account ein (wahlweise kann man ein Häkchen bei ‚Remember Me‘ setzen, so dass man sich in Zukunft nicht jedesmal per Hand einloggen muss) und die Autorisierung ist mit zwei Mausklicks erledigt. Die Software erkennt nicht nur automatisch die Seriennummer, die man eventuell schon auf toontrack.com registriert hat, sondern erlaubt sogar, auf Wunsch eine andere Seriennummer zu verwenden.

Alternativ kann man im Offline-Modus autorisieren (falls man den Musik-PC ohne Virenschutz betreibt und ihn nicht ans Internet anschließen möchte). Dann erzeugt man mit einem anderen internetfähigen Computer ein Autorisierungsfile, das man mit einem USB-Stick auf den Musik-PC überträgt.

Die Autorisierung ist perfekt gelöst, hier gibt es ohne wenn und aber die volle Punktzahl von mir.

 

Über diesen Test

In diesem Testbericht gehe ich nicht auf die umfassenden Bearbeitungsmöglichkeiten des EZdrummer2 ein, denn das habe ich ja schon ausführlich HIER getan. Stattdessen stelle ich in diesem Test den Klang und die Grooves der Erweiterung „EZX Traditional Country“ und außerdem die Grooves des MIDI-Packs „Country Grooves MIDI“ vor. Selbstverständlich können Grooves mit den im EZdrummer2-Test ausführlich beschriebenen Möglichkeiten bearbeitet werden, so dass unzählige Variatonen und Verbiegungen sowohl des Klangs als auch der Grooves möglich sind.

Es wurden keine externen Effekte wie Kompressor, Hall etc. außer den in ‚EZX Traditional Country‘ enthaltenen hinzugefügt, alle Beispiele können also ohne zusätzliches Equipment und Know-How nur mit EZdrummer2, EZX Traditonal Country und teilweise Country Grooves MIDI selbst erzeugt werden.

 

Praxis & Soundbeispiele

Nachdem Studio und Instrumente nun ausführlich vorgestellt wurden, sind die Erwartungen hoch. Hören wir uns an, wie es klingt!

Velocity Layers

Die Velocity-Layer gehen nahtlos ineinander über, es gibt keine störenden Sprünge. Hören wir uns das mal am Beispiel der Rogers Snare an:

 

Round Robins

 

Auch bei den Round Robins lässt ein erfahrener Hersteller wie Toontrack natürlich nichts anbrennen, auch bei 100% Quantisierung und exakt gleicher Velocity klingt nichts nach dem gefürchteten Machine-Gun-Effekt:

Nachdem die Grundvoraussetzungen also geklärt sind, kommen wir jetzt zu richtiger Musik. Wir hören uns die verschiedenen Presets und einige der Songs / Groovegruppen an.

Wir beginnen mit dem Preset Big Brush, das sich wunderbar für Balladen eignet. Der Song „Swing 4/4 – Ballad No 9 84 BPM“ bietet sich also für dieses Preset an.

 

Es gibt – wie bei Toontrack gewohnt – für jeden Songteil mehrere Variationen und zusätzlich noch etliche Fills, so dass man sich auch als Nicht-Schlagzeuger einen ganzen Song zusammensetzen kann, ohne sich zu wiederholen.

Bei diesem speziellen Song gibt es beispielsweise folgende Variationen:

  • 4 Verse (je 8 Takte)
  • 2 PreChorus (je 8 Takte)
  • 4 Chorus (je 8 Takte)
  • 8 Fills (je 1 Takt)

Bei vielen Songs (insbesondere beim zusätzlichen MIDI-Pack) gibt es oft noch deutlich mehr Grooves, z. B. Intros, Endings oder Bridge-Parts. Möchte man jeweils denselben Verse-Part für mehrere Verse nehmen, kann man die letzten ein bis zwei Takte mit einem der Fills ersetzen, so dass es trotzdem jeweils kleine Unterschiede gibt und es nicht nach Copy&Paste klingt. Klasse!

Das nächste Preset hört auf den Namen „28 Big“ und stellt uns die tiefergestimmte bombastische 28-Zoll-Kick-Drum von Ludwig vor. Als Snare hören wir die „Ludwig converted Tom“ in der tieferen Stimmung.

Als Grooves habe ich die 4 achttaktigen Chorus-Variationen aus dem Song „Modern Uptempo 138 BPM“ gewählt. Hier hört man sehr schön die ganz verschiedenen Kick-Pattern, die durchaus auch als Inspiration dienen können. Für die 4 Refrains desselben Songs eignen sie sich logischerweise nicht, da sie zu verschieden sind. Hier würde man wie eben beschrieben eher dasselbe Pattern nehmen und verschiedene Fills aus den 7 zur Verfügung stehenden einfügen, um ein Copy&Paste-Feel zu vermeiden.

 

Yepp, der Name passt: Das klingt „Big“!

Und ja, den Schlussfill der 2. Variation verstehe ich auch nicht … ;-)

„Fast Train 120“ ist ein typischer Double-Time-Beat, der in einer Sammlung mit dem Titel „Traditional Country“ natürlich nicht fehlen darf.

Beim Preset „Space Brush“ hören wir dieselbe Ludwig 28 Zoll Kick-Drum „normal“ gestimmt.

Die Slingerland Radio King Snare mit Besen gespielt:

 

Beim schönen Midtempo Swing „Natural Actor“ verwende ich das Preset „Crisp Brushes“.

Hier habe ich einen kurzen Fill am Ende der 8-taktigen Strophe eingebaut (eintaktiger Fill aus der Groovesammlung, die ersten zwei Zählzeiten abgeschnitten, beim Verse-Groove die letzten zwei Zählzeiten abgeschnitten und den Fill eingefügt).

Am Ende des nächsten achtaktigen Abschnitt habe ich die letzten zwei Takte abgeschnitten und einen zweitaktigen Break aus der Sammlung eingefügt. Mit den vorhandenen Grooves und Variationen könnte man also in wenigen Minuten einen ganzen Schlagzeug-Track zusammenbasteln, der absolut professionell klingt und zum jeweiligen Song passt.

 

Mixer, Kanäle & Effekte

Wie bei den EZX-Erweiterungen gewohnt hat jedes Preset seine eigenen Effekte und Klangregler – und in bester EZ-(Easy)-Manier natürlich nur wenige Regler, die teilweise mehrere Kanalzüge und Parameter gleichzeitig beeinflussen. Wären wir studierte Tontechniker und wüssten, was wir da tun, würden wir ja nicht mit dem EZDrummer arbeiten, sondern mit Superior Drummer … ;-)

Im Basis-Preset „Original Mix“ gibt es je einen Kanal „Kick Overhead“ und „Overhead Mono“, die in anderen Presets teilweise nicht enthalten sind.

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Bei den Presets „Cross Stick Focus“, „Crisp Brushes“ und „Basic Apollo“ gibt einen Kanal „Kit Mono“, bei dem offensichtlich das ganze Kit mit einem Kanal aufgenommen wurde. Das hat natürlich einen ganz anderen Klang als wenn jedes Kit Piece mit einem speziellen Mikro aufgenommen wird. Diese ein-Mikro-Technik war natürlich in den 50ern üblich und passt sehr gut zum Geist dieser Library.

Hören wir uns jeweils 4 Takte lang das Preset „Basic Apollo“ erst im vorgegebenen Mix, dann nur den Kanal „Kit Mono“ und schließlich „Kit Mono“ mit dem Distortion Regler dieser Spur auf 75% (Default-Einstellung) an:

 

Nö, der Kit-Mono-Kanal ist weder HIFI noch modern … im richtigen Moment eingesetzt aber verdammt cool.

Mein absoluter Favorit ist jedoch das Preset „Spector Kit“, ein Mix des Rogers Kit. Wollen wir mal schauen, was der LoFi-Regler macht (der logischerweise auf alle Kanäle wirkt)? Bitte sehr, erst mal 4 Takte auf 0 und dann 4 Takte auf 75% LoFi.

 

Langweilig und charakterlos geht anders … ;-)

Beim nächsten Beispiel habe ich zum Preset Rude Rogers einen Kontrabass und eine Piano-Spur eingespielt, damit wir auch mal das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten hören.

Das Becken am Ende habe ich ausklingen lassen, damit man auch die Länge der Samples einmal hören kann.

 

Zusammenspiel mit anderen MIDI-Packs

Was mir besonders gut beim EZdrummer2 gefällt, ist das Zusammenspiel der einzelnen Libraries mit den anderen MIDI-Packs, die ungeheure Auswahl an Grooves und … dass man auch sämtliche noch nicht gekauften Grooves und Packs vor dem Kauf hören kann!

Dazu öffnet man im EZdrummer2 das Tab „Search“ und klickt auf den Button „Show Web Shop MIDI“.

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Jetzt werden ALLE von Toontrack erhältlichen Grooves aus allen MIDI-Packs als Preview geladen. Diese kann man jetzt ganz normal abspielen. Natürlich kann man diese Grooves nicht in den Song ziehen oder weiter bearbeiten, aber man kann sie komplett anhören – mit jedem beliebigen installierten Kit!

MIDI-Pack Ballads

Hören wir doch mal in ein paar MIDI-Packs rein. Ich bin ja normalerweise mit Balladen überhaupt nicht hinter dem Ofen hervorzulocken, aber mit dem Spector Preset ist das etwas anderes.

Ein Groove aus dem treffend betitelten MIDI-Pack „Ballads“ demonstriert die herrlich lang nachscheppernde Snare, dazu der Flair dieses Kits – das trifft genau meinen Nerv. In der zweiten achttaktigen Phrase spielt die Snare auch etliche Ghostnotes. Wie man hört, stört das – trotz des langen Nachschepperns der Snare bei lauten Schlägen – überhaupt nicht.

Auch hier habe ich das Becken am Ende lang ausklingen lassen.

 

Jetzt dasselbe Beispiel noch einmal mit der Snare-Spur (jeder Part auf 4 Takte gekürzt) im Solo-Mode:

 

Hier hört man, dass das Nachscheppern auch von der Velocity abhängig ist. Leise Schläge und Ghostnotes klingen wesentlich kürzer nach. Deshalb stört das Nachscheppern auch nicht, wenn im Groove Ghostnotes vorkommen. Bei der Wiederholung der acht Takte habe ich die Ambience- und die Reverb-Spur testweise mal gemutet. Klingt nicht halb so gut, zeigt aber, dass das Scheppern nicht über den Nachhall zu regeln ist, da er ein Teil des Snare-Sounds ist. Will man das Nachscheppern nicht haben, muss man drastisch mit einem externen Effekt eingreifen (Transient Shaper) oder noch besser einfach ein anderes Kit wählen.

MIDI-Pack Backbeats

Das MIDI-Pack „Backbeats“ enthält zahlreiche Standardgrooves ohne viel „Gezappel“.

Auch hier habe ich wieder eine Ballade mit dem Spector-Kit-Preset ausgesucht. Wir hören nacheinander 4 Takte (des ursprünglich achttaktigen) Intros, Verse, Pre-Chorus, Chorus und Bridge.

Es handelt sich jeweils um die zweite Variation, daher ist das markante Kick-Drum-Pattern bei allen Pattern vorhanden.

 

Aus demselben Song (Ballad Badman 77 BPM) hören wir jetzt dieselben Song-Parts, aber jeweils mit der Varaition. Auch hier ist das Kick-Drum-Pattern wieder konsequent durchgehalten.

Insgesamt gibt es jeweils 5 Variationen plus 18 Fills.

Man könnte aus einem Song also entweder mehrere Songs mit gleichförmigem Groove erzeugen oder einen Song mit recht unterschiedlichen Grooves / Akzenten.

 

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MIDI-Pack Funk

Brandneu ist das MIDI-Pack Funk. Obwohl ich schon das „EZX Funk“ mit Kits und Grooves von zwei unvergleichlichen James-Brown-Drummern habe, ist dieses MIDI-Pack eine willkommene Ergänzung. Es wurde eingespielt von Norman Garschke, der unter anderem auch schon die Grooves des MIDI-Packs „Basic Jazz“ eingespielt hat.

Für diese funky Grooves wähle ich das deutlich trockener Apollo-Kit.

 

Wir hören ein Intro und dann die Verse-Variationen der Funk-Ballade „Symbolic 63 BPM“. Schon wieder eine Ballade? Ich sag’s ja, diese EZX Traditional Country hat mich auf den Geschmack gebracht. Diese Grooves machen richtig Spaß und laden zum Jammen ein, oder?

Als nächstes ein Basic Funk mit 94 BPM. Wir hören ein Intro, 2 Verse-Variationen, einen Chorus und ein Break. Groovy, Baby!

 

Funky Swing geht auch, dieses Mal mit Besen gespielt. Wir hören nacheinander Verse 1, Chorus 1, Verse 2, Chorus 2 und eine Bridge.

Wie von Herrn Garschke gewohnt, gibt es hier mitreißende praxistaugliche Grooves, die Spaß machen.

Artikulationen

Insgesamt ist die Auswahl der Artikulation, insbesondere bei der Snare, in dieser Erweiterung etwas magerer als sonst ausgefallen. Keine Flams, keine Ruffs / Rolls, keine Shallow / Off-Center-Hits etc. Auch bei den Toms gibt es nur Center und Rimshot, aber keine Rim Only-Artikulation.

Auf der Positiv-Seite gibt es dafür Besen-Sounds für zwei der Kits. Auch diese sind allerdings recht rudimentär: So gibt es bei der Snare Drum keine Wisch-Artikulationen, sondern nur Center & Sidestick. Bei den mit Besen gespielten Toms gibt es nur die Artikulation Center.

Wo ich gerade bei der Wunschliste für Artikulationen bin: Liebe Toontracker, die zusammengeschlagenen Sticks zum Einzählen sollten heutzutage in jeder Drum-Library enthalten sein (sind aber nur in ganz wenigen EZX enthalten (z. B. EZX Nashville und EZX Jazz)), und auch die schon im EZX Blues enthaltene Artikulation Ruff ist für das Erstellen von realistischen Snare-Wirbeln unverzichtbar.

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Fazit

Heidewitzka, das ist schon wieder eine Schlagzeug-Library von Toontrack, die richtig Spaß macht! Insbesondere das herrlich scheppernde Spector Kit hat mich begeistert, aber auch die tiefergestimmte 28-Zoll-Monster-Kick von Ludwig und die Brush-Artikulationen sind klasse. Bei den Aufnahmen sind ein großartiger Aufnahmeraum, tolle Schlagzeuge, ein klasse Drummer und ein engagiertes Aufnahme-Team zusammen gekommen – und das hört man!

Für das Mutterprodukt EZdrummer 2 habe ich aufgrund der vielfältigen genialen Funktionen und der supereinfachen Bedienung (siehe Test)  den Top-Produkt-Award vergeben. Bei der hier getesteten Library geht es „nur“ um den Klang, die Grooves und die Anzahl der Variationen. Habe ich schon bei EZX Blues und EZX Soul mit mir gekämpft und mich beide Male knapp gegen einen Top-Produkt-Award entschieden, ist er dieses Mal – trotz des Minuspunktes bei der Anzahl der Artikulationen – einfach fällig. Die Originalität und der Spaßfaktor haben mich einfach zu sehr mitgerissen. Nein, das ist keine Library für jedermann und auch nicht für jeden Song – aber im passenden Song kann sie wirklich begeistern und ein ganz spezielles Flair hinzufügen. Weiter so, Toontrack!

Top Product Award

Plus

  • Originalität der Drumsounds
  • zusätzliche Brush-Sounds
  • Anzahl und Qualität der MIDI-Files (wenn MIDI-Pack dazugekauft wird)
  • Spaßfaktor

Minus

  • Anzahl Artikulationen

 

Systemvorausetzungen

Funktionierende Installation des Toontack EZdrummer2 (aktuellste Version), ansonsten wie beim EZdrummer2-Test beschrieben

Preis

69,- Euro für die Erweiterung, Vorausetzung: EZdrummer2 installiert (139,- Euro)

Hersteller

Toontrack

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