Test: Fabfilter Pro-C2

Bei FabFilters neuester Entwicklung handelt es sich um einen vielseitigen Single-Band-Kompressor mit verschiedenen Basis-Charakteristika. Vom unauffälligen aber wirksamen Zusammenschweißen einer Abmischung bis zu pumpenden, effektvollen Beats soll fast alles möglich sein.

Pro-C2 ist die überarbeitete und in den Funktionen erweiterte Version des Vorgängers, FabFilter Pro-C, den wir 2010 bereits für Sie getestet haben.

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Die wichtigsten Eigenschaften im Überblick

  • Pro-C2 bietet ganze acht verschiedene Kompressions-Charakteristika, jeweils mit eigenem Attack- und Release-Verhalten. Fünf der Charakteristika waren in der Vorgängerversion nicht enthalten: Vocal, Mastering, Bus, Punch und Pumping.
  • Eine (für den latenzfreien Betrieb abschaltbare) Look-Ahead-Funktion (20 ms) sorgt dafür, dass der Kompressor weiß, wann er einsetzen soll.
  • Vierfaches Oversampling soll eine erstklassige Audioqualität garantieren.
  • Auto Gain gleicht die Eingangs- an die Ausgangslautstärke an. Das manuelle Nachregulieren entfällt damit. Auch Vergleiche zwischen unbearbeitetem und bearbeitetem Signal werden so einfacher.
  • Eine Auto-Release-Funktion passt das Abklingverhalten der Kompression an den Charakter des Audiosignals an.
  • Ein variabler Knee-Parameter bietet eine stufenloser Einstellung von harter bis zu weich einsetzender Kompression. Die Bandbreite reicht vom harten Einsatz bis zu einer sanft ansteigenden Kompressionskurve (mit einer Dynamikspanne von bis zu 72 dB). Extreme Einstellungen eignen sich auch für Sättigungseffekte.
  • Ein Hold-Parameter lässt zusammen mit der klassischen Attack- und Release-Zeit eine detaillierte Einstellung des Wirkungsverlaufs der Kompression zu.
  • Ein Range-Parameter begrenzt die Kompression auf eine bestimmte Dynamikspanne.
  • Linker und rechter Kanal können getrennt bearbeitet werden.
  • Mid/Side-Procession erlaubt separate Kompressionseinstellungen für das Mitten- und das Seitensignal. Einzigartig: Vier verschiedene Modi stehen hierfür bereit.
  • Sidechain-Equalizer (mit Hoch- und Tiefpass sowie Bandpass-Filter).
  • Sidechain-Fähigkeit für Steuerung der Kompression durch externe Signale.
  • Die Kompression kann darüber hinaus auch durch externe MIDI-Signale getriggert werden.
  • Ein Mix-Regler erlaubt Parallelprocessing.
  • Skalierbares Retina-Interface
  • Echtzeitdarstellung des durchlaufenden Audiosignals
  • Ein Kompressions-Meter visualisiert in Echtzeit den Kompressionseffekt.

 

Zusammenfassung
  • 95%
    Klangqualität - 95%
  • 100%
    Vielseitigkeit, Funktionsumfang - 100%
  • 100%
    Bedienkomfort - 100%
  • 90%
    CPU-Leistungseinforderung (hoher Wert = niedrige CPU-Last) - 90%
  • 90%
    Preis-Leistungs Verhältnis - 90%
95%

Auf den Punkt gebracht

Wer noch nicht über ein reichhaltig gefülltes Archiv an Kompressoren verfügt, wird mit den acht Kompressions-Charakteristika des Pro-C2 rundum versorgt. Der Funktionsumfang einschließlich Sidechaining-Optionen, Mid/Side-Kompression und Parallel-Processing ist enorm, bis ins Detail durchdacht und geht weit über die üblichen Ausstattungen auch fortgeschrittener Kompressoren hinaus. Das durchdachte grafische Feedback macht die Bedienung leicht.

 

Installation

Nach dem Erwerb erhält man per Challenge-Response einen Lizenzschlüssel in Form eines Key-Files. Dieses ist auch im persönlichen Benutzerkonto auf der Herstellerseite hinterlegt.

FabFilter Pro-C2 läuft plattformübergreifend in den Formaten AU, VST2, VST3, RTAS und AAX, in 32 und 64 Bit (RTAS: nur 32 Bit).

Pro C2 zählt zu den wenigen aktuellen Plug-ins, die auch noch auf älteren Betriebssystemen laufen, nämlich auf dem PC ab XP (und bis Windows 10) und auf dem Mac ab OSX 10.5 (Intel).

 

FabFilter Pro-C2 in der Praxis

Für den schnellen Einstieg bietet sich die umfangreiche Bibliothek an Vorlagen an:

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Wer unter Zeitdruck arbeitet oder sich mit dem Thema Kompression nicht tiefer auseinandersetzen möchte, kann hier von der vollen Funktionalität des Plug-ins profitieren, ohne lange an den diversen Reglern manipulieren zu müssen. Eine Anpassung des Thresholds und der Attack-Time dürfte in vielen Fällen bereits reichen.

Wir probieren es zunächst einmal mit einem akustischen Schlagzeug und nehmen einen Groove aus EZdrummer Post-Rock. Unbearbeitet hört sich der Groove so an:

 

Aus der Kategorie Drums-Presets schnappe ich mit Big Smack bM. Der Sound wird sofort schön deftig:

 

Überraschender Weise wird hier der Kompressions-Charakter „Vocal“ verwendet. Man sollte sich also von den Bezeichnungen beim eigenen Experimenten nicht einschränken lassen.

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Die Kurve des Kompressors deutet auf ein eher sanftes Einsetzen mit weichem Knee an. Auch Attack und Release sind nicht auf ultraschnelle Extremwerte eingestellt. Klappt man das untere Sidechain-Menü auf, so stellt sich heraus, dass der EQ dafür sorgt, dass allzu tiefe Frequenzen der Bassdrum für die der Kompression vorgeschalteten Pegelerkennung außen vor bleiben.

Das trockene Signal ist mit etwa -9dB beigemischt. Das führt offensichtlich dazu, dass trotz eingeschaltetem Auto Gain der Ausgangspegel bei aktiver Kompression höher ist als im Bypass-Betrieb. Nimmt man das trockene Signal aus der Mischung heraus, liefert Auto Gain die erwarteten Ergebnisse. 100% Wet hört man die Kompression in voller Deutlichkeit:

 

So ist sie natürlich übertrieben. Aber der leicht pumpende, behäbige Charakter und der runde, musikalische Sound des Kompressors hat schon seinen speziellen Charme.

Ich starte einen ersten Eigenversuch. Mir geht es darum, das Attack der Snare herauszuarbeiten. Dazu wechsele ich in den Punch-Modus:

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Die Ratio stelle ich recht hoch ein, experimentiere bei laufendem Playback mit Attack, Release und natürlich mit Threshold. Links oberhalb des Threshold-Reglers ist über das Kopfhörer-Symbol eine sehr praktische Funktion erreichbar: Klickt man hierauf, so hört man nur die Stellen, an denen der Kompressor einsetzt, kann also sehr gut die Audiosignale herausfiltern, die für die Kompression ausschlaggebend sind. Das hört sich so an:

 

Daneben gibt es auch grafische Rückmeldungen über den Einsatz der Kompression:

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Die weiße Linie, welche die Kompressionskurve mit Knee zeigt, färbt sich in vertikalem Verlauf entsprechend der Dynamik des Audiosignals grün. Man erkennt hier also genau, wann der Threshold, der Knick in der Linie, überschritten wird. Zudem dokumentiert die rote Kurve, die in das durchlaufende Audiosignal eingezeichnet wird, den verlauf der Kompression (wie sie einsetzt, eine Weile stehen bleibt und sich schließlich wieder zurückbildet). Hier kann man genau sehen, wie schnell das Attack zuschnappt und in welchem Tempo der Effekt abklingt. Nicht zuletzt zeigen rechts drei großzügig dimensionierte Meter den Eingangs- und Ausgangspegel und dazwischen die Pegelreduzierung. Übersteuerungen steckt der Pro C2 übrigens genügsam weg, was ein wenig gefährlich ist: Man überhört sie schnell.

Mein selbstgebastelter Kompressionseffekt hört sich so an:

 

Das ist zunächst völlig unbrauchbar. Die Snare wird in der Spitze um -32dB heruntergefahren; es bleibt nur noch ein Flappen übrig. Dieses Flappen lässt sich übrigens sehr schön mit der Knee-Funktion gestalten. Mit hartem Knee ist es eher ein Klopfen, mit weicheren Einstelllungen klingt es organischer.

Um aus diesen Extremeinstellungen noch etwas zu machen, nutze ich das Parallelprocessing. Ich habe ja genau den Effekt, den ich wollte, nur ist er maßlos übertrieben. Anstatt Threshold und Ratio herunterzufahren und damit den Akzent wieder zu verwischen und aufzuweichen, nutze ich das Parallel-Processing und blende das unbearbeitete Signal wieder ein – bis zu einem Punkt, an dem Beat wieder natürlich klingt:

 

Dabei habe ich zu Demonstrationszwecken das Dry-Level bei niedrigen -10dB eingestellt. Mit höheren Werten lässt sich der Effekt weiter abschwächen. Von einer subtilen Betonung der Snare-Attacks bis zum deutlichen Kompressor-Effekt ist alles alleine durch die Regulierung des Dry/Wet-Verhältnisses möglich.

Für die nächsten Audiodemos habe ich einen Beat aus Native Instruments DrumLab …

 

… mit einer zwischen Bass und zirpenden Tönen hin- und her springende Sequenz aus Tone2 Electra2

 

… einer Noise-Sequenz aus Arturias ARP 2600 V2 …

 

.. und einer Art Lead-Sound aus Sugar Bytes Cyclop

 

… (unter Mitwirkung des Tone2 UltraSpace als Hall/Echo) zusammengestellt. Besonders der Cyclop-Sound dürfte es dem Pro-C2 schwer machen. Mal schauen, ob der nicht durch die Kompression untergeht oder zerlegt wird.

Das Ganze klingt zusammen so:

 

Aufgabe des FabFilter Pro-C2 soll es sein, mehr Kohärenz herzustellen, die Instrumente also zu einer Einheit zusammenzuführen, und gleichzeitig die Bewegung und Lebendigkeit durch Betonung der Attacks herauszuarbeiten. Dazu habe ich folgende Einstellung gewählt:

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Und so hört sich der Beat nun an:

 

Nach wie vor quirlig und schräg, aber eine gute Portion plastischer. Erstaunlich, wie der Pro-C2 diese doch sehr unterschiedlichen Signale unter Kontrolle bringt, ohne deren Eigenleben dabei zu verfälschen – samt Cyclop-Sound mit Hall.

Bei dem folgenden Beat möchte ich nur die Signale in der Mitte komprimieren, die Seitensignale sollen weitgehend unbeeinflusst bleiben. Zunächst das Original:

 

Es stehen neben dem herkömmlichen Stereo-Modus vier weitere Optionen bereit:

  • Komprimieren nur der in der Mitte befindlichen (Mono-) Signale
  • Komprimieren nur der Seitensignale
  • Komprimieren der Seitensignale, wobei die Amplitude der Mittensignale die Kompression steuert
  • Komprimieren der Mittensignale, wobei die Amplitude der Seitensignale die Kompression steuert.

Das beste und zugleich Ungewöhnliche daran ist, dass man zwischen den Steuermodi stufenlos überblenden kann, und zwar von Links/Rechts getrennt über klassisch Stereo (mit verlinkter Links&Rechts-Kompression) bis zu dem gewählten Mid/Side-Modus. Um es ganz deutlich zu machen: Der Grad, in dem der Mid/Side-Modus aktiv ist, also die Stärke, mit der Amplituden des Mittel- oder Seitensignals Einfluss auf die Kompression nehmen, kann vom Stereo-Modus ausgehend stufenlos hochgefahren werden. Ein solch differenziertes Mid/Side-Processing ist mir bei Single-Band-Kompressoren bislang noch nicht begegnet.

Zwischen den vier Mid/Side-Modi kann man knackfrei in Echtzeit umschalten und sich so ohne langes Kopfzerbrechen intuitiv den Sound aussuchen, der am besten gefällt. Für den Beat oben habe ich die Mittensignale durch die Seitensignale komprimiert. Kompressorcharakteristik Punch. Das öffnet den Raum und macht den Sound zugleich wuchtiger:

 

Der Beat habe ich übrigens mit Soniccouture Box of Tricks zusammengestellt.

Als nächstes kommen Vocals hinzu, weiblicher Solo-Gesang aus Sonokinetic Aliye:

 

Die Vocals haben es schwer, sich gegen den Beat zu behaupten, also schnappe ich mir den Pro-C2, stelle eine starke Kompression ein und korrigiere den Pegel durch Anhebung des Output-Gains (Wet). Damit die Transienten des ersten Einsatzes der Stimme nicht voll durchschlagen, stelle ich einen kurzen Attack des Kompressors ein, das Look Ahead auf 20 ms und verschiebe alle Tracks ein Stückchen nach rechts auf der Zeitachse. Schließlich kann der Pro-C2 nur im voraus Peaks erkennen, wenn man ihm dazu auch das nötige Zeitfenster einräumt.

 

Im letzten Abschnitt dieses Tests hören Sie einen Ausschnitt aus einer Aufnahmesession. Sigrid Haverkamp improvisiert hier zu einem Beat aus dem Archiv von Toontracks EZdrummer 2, EZX Post-Rock Kit. Hinzu kommt eine Sequenz von Soniccouture Box of Tricks, ein Bass und eine elektronische Geräuschsequenz von Tone2 Electra2.

 

Vor allem die Drums sollen kräftig Schub erhalten. Hier die Einstellungen des Pro-C2:

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Auch der Bass kann mehr Konturen vertragen:

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Die Einstellungen für die Vocals:

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Schließlich verwende ich eine weitere Instanz von FabFilter Pro-C2 im Stereo Out mit diesen Einstellungen:

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Unten rechts sehen Sie den globalen Input- und Output-Regler. Hier steht auch noch ein kleiner aber sehr wirksamer Mix-Slider zur Verfügung. Mit diesem kann man den Kompressionseffekt bis zu 200% hochfahren.

Zusammen mit den Wet/Dry-Reglern im zentralen Parameter-Board kann man aus einer Parameter-Konfiguration auf diese Weise ohne großes Jonglieren mit Attack, Release, Threshold und anderen Optionen eine große Bandbreite von Kompressionseffekten durchfahren, von subtil und sanft bis zu satt, fleischig, mit Sättigungscharakter. Parallelprocessing vom Feinsten.

 

Wenn Sie dieses Ergebnis mit dem Ausgangs-Audiodemo ohne alle FabFilter Pro-C2 – Instanzen vergleichen, werden Sie feststellen, dass dort die Instrumente nebeneinander her spielen, zusammengestückelt wirken, während nach der Bearbeitung der Mix deutlich kohärenter wirkt, während die Beteiligten gleichzeitig präziser abgebildet werden und jeder für sich mehr zur Geltung kommt.

Hier habe ich den Master-Kompressor in den Side to Mid – Modus versetzt (das kennen wir schon von vorhin: Die Seitensignale steuern die Kompression des Mittensignals). Dadurch wird der Mix lebendiger. Zudem habe ich noch den Equalizer FabFilter Pro-Q2 in der Masteringkette vorgeschaltet:

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Mit folgendem Ergebnis:

 

Zum Abschluss noch eine Kombination aus Drums (Toontrack Progressive Foundry für Superior Drummer) und sinfonischen Streichern (Cappricio, Sonokinetic). Verwendet habe ich fertige Grooves und Phrasen ohne jegliche weitere Bearbeitung.

Hier zunächst die trockene Version (ohne FabFilter Pro-Q2):

 

Schlagzeug und Streicher laufen auch hier wieder nebeneinander her. Das liegt natürlich auch am Timing. Der Rock-Beat und die Streicher-Phrase sind nicht gerade ideale Kandidaten für ein Zusammenspiel.

Drei Instanzen von FabFilter Pro-Q2, nämlich für das Schlagzeug, die Streicher und dann nochmal im Master) sollen den Mix kräftiger machen, räumliche Tiefe hinzufügen und die Instrumente etwas zusammenschweißen:

 

Fazit

Man sollte eigentlich meinen, dass der Markt an virtuellen Single-Band Kompressoren inzwischen gesättigt ist und kein Mensch mehr eine weiteres Exemplar dieser Gattung benötigt. Doch FabFilter Pro-C2 ist ein Multifunktionskompressor, der es in sich hat und eine Menge eigenständiger Funktionen bietet.

Wer noch nicht über ein reichhaltig gefülltes Archiv an Kompressoren verfügt, wird mit Pro-C2 rundum versorgt und braucht sich danach erst einmal nicht weiter nach Alternativen umsehen. Acht Charakteristika ersetzen manche Emulation der ein oder anderen Hardware-Legende, die für sich alleine oftmals genauso viel kostet wie unser Testkandidat.

Die Auswahl an Parametern wäre erschreckend, wenn es FabFilter nicht auf so geniale Weise gelungen wäre, das Ganze in ein übersichtliches und einfach zu bedienendes Interface zu gießen.

Neben Standards wie Attack-, Releasetime und Threshold gibt es Hold, Range, stufenlos variables Knee von Hard bis Soft, Range und Look Ahead. Dazu neben der herkömmlichen Stereo-Betriebsart gleich vier Mid/Side-Modi (mit stufenlos überblendbarer Steruerungscharakteristik, wie im Test beschrieben), Sidechaining über einen internen EQ, über externe Signale und sogar MIDI-Triggering. Auch die Optionen für das Parallel-Processing lassen keine Wünsche offen und gehen weit über das hinaus, was man sonst hierzu findet.

Das durchdachte grafische Feedback macht die Bedienung leicht. Die knackfrei funktionierenden Einstellungen bei laufendem Playback machen die Klanggestaltung zu einem reinen Vergnügen. Da braucht man kaum noch die vielen Presets, die ausgeklügelte Voreinstellungen für alle Lebenslagen eines Toningenieurs liefern. Auch Einsteiger ins Mixing werden schnell ihre Freude an diesem Plug-in haben.

Der Klang ist insgesamt auf zeitgemäß hohem Niveau, oft warm, musikalisch und organisch. Mit Extremeinstellungen sind auch Sättigungseffekte möglich. Es handelt sich beim Pro-C2 also um einen Kompressor mit Eigencharakter, nicht um ein absolut klangneutrales technisches Hilfsmittel.

Der FabFilter Pro-C2 kann also fast alles und eignet sich zur Bearbeitung von Solo-Instrumenten und Gruppen. Auch in der Mastering-Kette macht er eine gute Figur. Was er nicht kann, ist eine gleichzeitige, unterschiedliche Kompression für das Mitten und Seitensignal. Und ganz klar: Als Single-Band-Kompressor kann er beim Mastering keinen ausgewachsenen Mutiband-Kompressor ersetzen, auch wenn über den Sidechain-EQ Frequenzbereiche herausgefiltert werden können, etwa um zu vermeiden, dass eine wuchtige Bassdrum zu Kompressionseffekten in den Höhen führt.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist angesichts der verschiedenen Charakteristika, der Fülle an Parametern und der gelungenen Bedienung sehr gut. Auch wer bereits über eine Reihe von Kompressoren verfügt, sollte sich die Zeit nehmen, den Pro-C2 anhand der Demo-Version zu testen.

Testautor: Holger Obst

Top Product Award

Plus:

  • Acht verschiedene Kompressionscharakteristika
  • Umfangreiche Ausstattung mit Parametern
  • Vergleichsweise einfache Bedienung
  • Fortgeschrittenes Parallel-Processing
  • Vier dosierbare Mid/Side-Modi neben der herkömmlichen Stereo-Betriebsart

Minus:

Preis: 149.- EUR

System:

Mac/PC

VST2/3, AU, RTAS, AAX

Hersteller: FabFilter

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