Test: Rob Papen Punch und Punch BD
Punch BD
Punch BD ist nicht exakt eine Auskopplung der Bassdrum aus Punch, sondern bietet eine Reihe eigener Funktionen. Vieles ist allerdings auch identisch, sodass ich hier noch noch einmal auf alle Details eingehe.
Punch liegt ebenfalls als Standard-Plug-in mit einem Stereoausgang sowie als Multi mit 11 Stereoausgängen vor.
Klangerzeugung
Die Oszillator-Abteilung Punch BD bietet wie Punch vier virtuell-analoge Modelle. Damit Sie nicht scrollen müssen, hier nochmal die Screenshots:
Modell 2:
Modell 4:
Als Wellenformen stehen Sinus, Dreieck und Rechteck zur Verfügung. Für den Parameter Curve gibt es wie bei Punch High („snappy“) und Low (eher soft). Und wie bei Punch gelingen mit der Kombination aus dem Frequenzverlauf des Oszillators, einer zusätzlichen Formung des Attacks und sogar eines zusätzlichen Anschlag-Klicks (bei Modell 4) bis ins Detail ausgearbeitete Bassdrums aller Art. Retro-Bassdrums à la Simmons, der Roland TBs, Korg Electribes, alles kann simuliert werden – und natürlich auch eigene Kreationen. Nicht zuletzt ermöglicht das nachgeschaltete Filter auch Bassdrums, die authentisch akustisch klingen oder Klangexperimente, die weit vom ursprünglichen Anliegen wegführen.
Das schöne an der Arbeit mit den Reglern ist, dass man eigentlich nie in unbrauchbare Klänge abrutscht. Punch BD klinge (wie auch Punch) immer interessant und gut, d.h. in exzellenter Auflösung und Audioqualität. Daher sollte man den Preset-Browser für Oszillator-Modelle auch häufig benutzen, um eigene Arbeiten abzulegen.
Neben der virtuell-analogen Abteilung gibt es (wie bei Punch) unter Classic vier typische Bassdrums, sozusagen Archetypen der analogen Rhythmusmaschinen, die Samples mit dieser Klangbearbeitung verbinden:
Diese finden ihre Fortsetzung mit 31 Punch-Bassdrums, ebenfalls auf Samplebasis, aber deutlich moderner und experimenteller.
Für die Klangformung steht zusätzlich ein vollparametrischer Dreiband-EQ bereit:
Über ein Aufklappmenü kann man dessen Kurve von einer zu einer anderen Bassdrum kopieren oder die EQ-Einstellungen zwischen beiden Bassdrums tauschen. Alle Bänder verfügen über eine Glockencharakteristik.
Es stehen ganze sechs Bassdrums simultan zur Verfügung. Diese können stumm geschaltet, Solo gehört und verlinkt werden. Im Link-Modus werden die betreffenden Bassdrums als Layer gespielt.
Wie die Bassdrums gespielt werden, stellt man zudem über den Play Mode ein. Hier gibt es:
- Stack: Alle aktiven Bassdrums werden simultan getriggert. Der Tonhöhenmodus ist dabei ausgeschaltet.
- Stack tuned: Verhält sich wie Stack, jedoch mit einer Trnsponierung über das Keyboard.
- 6 Notes: Die Bassdrums werden separat über MIDI-Noten gespielt.
- Seq: Mit jedem Note On wird zur nächsten Bassdrum gewechselt, immer in der Vorwärts-Abspielrichtung und als Cycle. Sind Bassdrums verlinkt, werden in der Sequenz zunächst beide verlinkten Bassdrums gespielt, die zweite folgt dann noch einmal einzeln, wenn sie an der Reihe ist.
- Seq tuned: Wie Seq, jedoch unter Berücksichtigung der Note.
Der Sequence-Modus eignet sich wunderbar dafür, Variationen einer Bassdrum zu erstellen, sodass in der späteren Abfolge jeder einzelne Kick leicht voneinander abweicht, was zum lebendigen Spiel beiträgt, ganz ohne Animationen von Parametern.
Dazu aktiviert man BD 1, sucht sich einen passenden Ausgangssound und kopiert den über das Aufklappmenü (copy to all) auf alle anderen Slots. Über die Solo-Funktion kann man nun die Bassdrums Modell für Modell formen.
Wer längere Sequenzen bauen will, speichert das Preset, öffnet eine zweite Instanz von Punch BD und macht dort weiter.
Zusammen mir dem Rob Papen SubBoomBass, der auch in der Lage ist, Klänge zu produzieren, die mit einem Bass nichts mehr gemeinsam haben:
Punch BD ist extrem vielseitig. Ein zerstörter Rhythmus mit Geräuschtextur:
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