Test: u-he Satin
|Fazit
U-he Satin ist die derzeit umfangreichste Bandmaschinensimulation und bietet eine breite Palette von Tape-Sounds. Vom Klang einer altgedienten Bandmaschine bis zum High-Tech-Magnetbandsound ist alles möglich, und das in exzellenter Auflösung und mit authentischer Reproduktion des Vintage-Sounds. Hinzu kommen Band-Echos mit zwei oder vier Tonköpfen sowie ein sehr spezielles Bandmaschinen-Flanging, was definitiv anders klingt als die üblichen Flanger.
Satin eignet sich zur Bearbeitung einzelner Instrumente, Gruppen, für den finalen Mix und das Mastering gleichermaßen.
Zahlreiche Parameter ermöglichen eine bis ins Detail ausgearbeitete Reproduktion des Bandmaschinenklangs. So können beispielsweise Rauschen, Unregelmäßigkeiten der Bandbeschichtung, die Form und Neigung des Tonkopfes neben Standardparametern wie Bandgeschwindigkeit, Pre-Emphasis, Gleichlauf- und Lautstärkeschwankungen genau eingestellt werden.
Auch fünf alternative Rauschunterdrückungssysteme sind an Bord – zu Zeiten der Bandmaschinen ein unverzichtbarer Standard, dennoch bei kaum einem anderen Mitbewerber in dieser Form zu finden.
Als Besonderheit kann kanalübergreifend eine Mehrsprur-Bandmaschine simuliert werden, bei der man über ein Satin-Interface eine ganze Reihe von Instanzen steuert.
Über einen MIDI-Lerndialog können sämtliche Parameter durch externe Controller gesteuert werden, was insbesondere beim Delay- und Flanging-Betrieb eine spannende Echtzeit-Performance ermöglicht.
Die durchdachte Oberfläche und ein ausführliches Manual mit einigen Anwendungstipps sowie Hintergrundinformationen machen den Einsteig leicht.
Dank hervorragender Audioqualität und umfangreichen Features ersetzt Satin nicht nur eine echte Bandmaschine (die sich wohl kaum jemand ins Studio stellen wird), sondern auch eine Handvoll alternativer Emulationen: Die meisten Mitbewerber greifen meist nur ein bestimmtes Bandmaschinenmodell heraus und zielen lediglich auf eine Anwendung, etwa Mastern, Doppeln von Vocals oder Bandechos. Satin beherrscht hingegen alle diese Disziplinen und bietet darüber hinaus eine Reihe einzigartiger Extras – und das zu einem überschaubaren, fairen Preis.
Testautor: Holger Obst
Plus:
- umfangreiche Simulation einer ganzen Reihe von Bandmaschinen
- zahlreiche Detailparameter zur minutiösen Gestaltung der individuellen Bandmaschine
- Delay- und Flanging-Mode
- Simulation von Rauschunterdrückungssystemen
- Mehrspur-Bandmaschinen-Simulation mit übergreifender Konfiguration über eine Instanz
- MIDI-Lerndialog
- leicht bedienbar
- exzellente Audioqualität
- fairer Preis
- vergleichsweise niedrige CPU-Last
Minus:
–
Preis: 129.- EUR (UVP)
Hersteller: u-he
System:
- Mac: ab OSX 10.5
- Windows: XP, Vista, 7, 8, 10
- Formate: AU, VST2, VST3, AAX
- 32 und 64 Bit
Testsystem:
Win 8.1 PC, Intel 6-Core i7, 5930K, mit 3,5-3,8 GHz CPU unter Cubase 8.5, RME Fireface 802, Testprojekt mit 44,1 kHz Samplerate und 24 Bit Auflösung. Audiodemos in 320 k mp3.
Inhalt:
Einleitung
Satin und die Alternativen
Satin im Überblick
Zusammenfassung
Die Architektur
Der Delay-Modus
Der Flange-Mode
Satin im Mehrkanalbetrieb / CPU-Leistungseinforderung
Fazit