Test: TC VSS3 Native Reverb im Vergleich
|Schlussbemerkung zum besonderen Hintergrund dieses Tests
TC Electronic hat unsere Anfrage nach einer Testversion abgelehnt und und vorgeschlagen, wir sollten doch einfach die 14-tägige Demo-Version verwenden. Das ist nicht gerade eine großzügige Geste. Als seriöser Testautor wird man von allen Herstellern zumindest mit einer Testversion unterstützt, die länger lauffähig ist – meine Erfahrung. Gerade bei iLok-Lizenzen sollte es für den Hersteller kein Problem sein, das Zeitfenster zu erweitern. Andere können es jedenfalls.
Die Verlängerung des Testzeitraumes hat auch einen guten Grund: Eine 14-Tage-Lizenz reicht oft nicht aus, um sich einen umfassenden Eindruck zu verschaffen. Schließlich arbeitet man als Testautor meist simultan an mehreren Aufträgen, auch abseits der Tests (Übersetzungen, Masterings, Kompositionen etc.). Die meisten Hersteller sind sich dessen bewusst.
Tests unterstützten zudem immer die allgemeine Aufmerksamkeit für ein Produkt und bewirken in der Summe auch eine Umsatzsteigerung für den Hersteller, selbst wenn das Produkt nicht gleich überall einen Award erhält und nicht von A bis Z banal gelobt wird. Unsere Tests werden auch nach Jahren noch gelesen.
Es versteht sich eigentlich von selbst, dass die Hersteller solchen Aktivitäten keine Steine in den Weg legen, sondern daran interessiert sind. Da die heutige Musik-Software, soweit sie von engagierten und kreativen Profis entwickelt wird, in der Regel immer einen Zugewinn an Möglichkeiten darstellt, finden sich zurecht auch kaum Tests, die ein Produkt verreißen. Das Feedback, das wir von den Herstellern erhalten, ist durchweg sehr positiv. Unsere Leser sind, soweit wir das mitbekommen, auch zufrieden.
Anders als sonst üblich, finden Sie hier keine Verlinkung zu TC, geschweige denn zur Produktseite. Ich weiß nicht, ob TC das überhaupt möchte und will nicht nach eigenem Ermessen einfach Links in die Welt setzen.
Die wenig entgegenkommende Haltung von TC Electronic hatte allerdings auch etwas Befreiendes: Ich fühlte mich dem Hersteller in keiner Weise verpflichtet und bin dann auf die Idee gekommen, in Teilen einen Vergleichstest zu schreiben, der die Stärken und Schwächen des VSS3 vielleicht besser beleuchtet als ein Test, der sich ausschließlich auf diesen einen Testkandidaten konzentriert hätte.
Dadurch tat sich für mich selbst eine spannende Reise von Raumsimulator zu Raumsimulator auf. Es ist doch erstaunlich, welche feinen Unterschiede im Grundklang auszumachen sind, während andererseits das allgemeine Qualitätsgefälle zwischen den Top-Produkten der letzten Jahre erstaunlich flach ist. Es gibt also viele interessante Alternativen für den Raumklang, jede davon mit ihrem ganz eigenen, musikalischen Charme und im Gegensatz zur prä-nativen Ära in vielen Fällen absolut erschwinglich (Spezialtipp: der UltraSpace von Tone2 für 59.- EUR) und in allen Fällen fair bepreist. Das ist doch mal ein schönes Schlusswort.
Inhalt
- Vorbemerkung
- Die Wiederauferstehung – und ein kurzer Rückblick
- Wie viel Hall braucht man überhaupt?
- Preispolitik und die TC Powercore
- Installation
- Zusammenfassung
- Bedienoberfläche und Parameterausstattung
- Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest / Instrument: Flügel
- Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest / Instrument: Gesang
- Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest / Instrument: Drums
- Fazit
- Schlussbemerkung zum besonderen Hintergrund dieses Tests