Test: TC VSS3 Native Reverb im Vergleich
|Preispolitik und die TC Powercore
Der VSS3 kostet regulär 199.- US Dollar zzgl. Umsatzsteuer. Das ist angemessen. Wer ein Cross-Grade haben möchte, zahlt immer noch 99.- Dollar. Das ist aus meiner Sicht etwas grenzwertig, denn es betrifft (auch) die User der TC Powercore, die seinerzeit nicht gerade wenig in die PC-Karten (erst die Powercore PCI, dann die Powercore Express) investiert hatten. Zudem gehörte der VSS3 zu den optionalen Plug-ins, war also nicht im Startpaket enthalten, sondern musste zusätzlich bezahlt werden.
Anders der Konkurrent Universal Audio hat TC im Jahre 2011 die Entwicklung der Powercore eingestellt. Mit dem Effekt, dass nach Betriebssystemupdates auf Mac und PC Instabilitäten auftraten. Schon auf meinem alten Mac Pro machte meine TC Powercore Ärger und ließ Cubase regelmäßig abstürzen (2012/2013), auch mit den (damals) letzten Updates. Auf meinem PC mit Windows 8.1 (64 Bit) habe ich es trotz einiger Tipps auf der TC Supportseite nicht geschafft, die Karte ans Laufen zu bringen. Die Plug-ins liegen sowieso im 32 Bit Format vor und bräuchten eine Bridge, um unter 64-Bit-Hosts wie Cubase Pro 9 zu laufen.
Der Verlust der Powercore-Plug-ins ist abgesehen von den Investitionen, die sich als nicht nachhaltig erwiesen haben, auch deshalb ärgerlich, weil ältere Projekte nicht mehr vollständig geladen werden. Ein deutlich günstigeres Crossgrade-Angebot im Bereich von rund 50.- Dollar wäre aus meiner persönlichen Sicht angesichts dieser Hintergründe angemessen gewesen.
Trotzdem habe ich mir den VSS3 native zugelegt. (Das geht über den TC-Online-Shop übrigens aktuell nur mit Kreditkarte, nicht via Paypal oder einer anderen Alternative. Ich tippe meine Kreditkartendaten inzwischen nur sehr ungern in ein Web-Formular ein; mag sein, dass das ungute Gefühl dabei unberechtigt ist. Dennoch halte ein darauf beschränktes Angebot der unmittelbaren Zahlungsabwicklung für nicht zeitgemäß.)
Die letzte Software-Aktualisierung für die TC Powercore, die ich auf der TC Seite gefunden habe, ist auf August 2014 datiert und trägt die Versionsnummer 4.4.3. Darüber hinaus gibt es eine inoffizielle Beta-Version 4.5. von Mai 2015. Und tatsächlich finden sich in Internet-Foren User, die berichten, dass die Powercore auf Windows 8,1 und Windows 10 läuft, auch auf 64-Bit-Systemen mit jBridge. Gratulation.
„PowerCore PCI Mk 1 (2 of them), Windows 10 64-bit, Cubase 6 64-bit, jBridge, the main plugs I use are VSS and Virus and I’ve had no problems since I installed Win 10 on launch day.“ (Sept. 2015)
Solchen Erfolgsmeldungen stehen allerdings auch zahlreiche Threads mit diversen Problemschilderungen gegenüber. Ein Thread, der noch aus der Zeit stammt, als das Aus für die Powercore verkündet wurde, spiegelt exemplarisch die Diskussionen wider, die damals stattfanden.
Inhalt
- Vorbemerkung
- Die Wiederauferstehung – und ein kurzer Rückblick
- Wie viel Hall braucht man überhaupt?
- Preispolitik und die TC Powercore
- Installation
- Zusammenfassung
- Bedienoberfläche und Parameterausstattung
- Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest / Instrument: Flügel
- Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest / Instrument: Gesang
- Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest / Instrument: Drums
- Fazit
- Schlussbemerkung zum besonderen Hintergrund dieses Tests