Test: TC VSS3 Native Reverb im Vergleich

Klangbeispiele – ein kleiner Vergleichstest

Instrument: Flügel

Die folgende Klavierpassage stammt aus dem Repertoire von Toontracks EZkeys, MIDI-Erweiterungspaket Jazz und wird vom Bechstein Digital Grand abgespielt, zunächst ohne Hall:

 

Preset Large Warm Hall:

 

Preset Studio 20 x 20 ft:

 

Im Vergleich dazu der Brainworx bx_rooMS mit einem Kirchenhall …

 

… und einem kleineren Raum:

 

Der FabFilter Pro-R mit einem Kirchenhall …

 

… und dem Preset „Piano Room Large“:

 

Der Flux/Ircam Tools Verb3 mit dem Preset „Vienna Concert Hall“:

 

… und dem Preset „Studio 3“:

 

Audio Ease Altiverb mit dem „Sydney Opera House“ (ohne Positioner):

 

Altiverb, Hansa Studio Berlin, Live Room:

 

2C Audio B2 (Dual Engine), Mannheim Hall:

 

B2, Clean Chamber

 

Eine Bewertung der verschiedenen Raumsimulatoren im Vergleich fällt nicht leicht. Sie alle klingen recht angenehm und verleihen dem trocken aufgenommenen Bechstein eine angenehme, musikalische Raumatmosphäre.

Nach meinem Geschmack klingt der Audio Ease Altiverb am authentischsten, sehr natürlich und dokumentarisch – ohne es dabei an „Musikalität“ vermissen zu lassen; keine Spur von Kälte oder gar einem dünnen Klang, wie ihn manch anderer Faltungshall produziert.

Alle anderen Halls sind rein algorithmisch. Unter ihnen liefert der bx_rooMS von Brainworx einen extrem ausgewogenen, dezent schwebenden und angenehm zurückhaltenden Raumklang. Das schafft nach meiner Ansicht und etlichen Experimenten mit Hallerzeugern (auch außerhalb dieses Tests) kein anderer Hall, allenfalls noch Zynaptiq Adaptiverb, den ich allerdings als Demo Version nur kurze Zeit und sporadisch ausprobiert habe. Ein Test steht noch aus.

Die anderen algorithmischen Halls sind alle mehr oder weniger färbend, d.h. Sie bringen eigene Klangmalereien ins Spiel. Am feinsten gibt sich hier der Verb3 von Flux/URCAM Tools. Aber auch der (recht rechenintensive) B2 von 2CAudio liefert einen sehr vorzüglichen Klang ab, in den man sich sehr schön hineinfühlen kann. (Er eignet sich darüber hinaus für allerlei Experimente, wie auch in unserem Test zu lesen).

FabFilter Pro-Q2 habe ich vor kurzem getestet – ebenfalls ein angenehm warmer, „organisch“ klingender Hall, um diese etwas abgenutzte Adjektiv in Ermangelung eines besseren mal wieder zu bemühen. Er kann mit dem VSS3 mindestens mithalten.

Der VSS3 bringt für mich die deutlichsten Färbungen mit sich, und genau das ist der Grund, warum ich ihn mir gekauft habe und zum zweiten der Grund, warum ich ihn heute nicht mehr wie früher in fast allen Fälle verwenden werde. Er ist eher eine weitere Option, eine Bereicherung des Repertoires, ein Wohlfühl-Hall mit umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten, wie wir noch sehen werden, denn auch bei Gesang und Drums gibt er keine schlechte Figur ab.

 

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