Test: Ueberschall Lounge Bundle und Elastik 3 – Teil 2

Im zweiten Teil des Tests geht es um die Libraries Nightshift, Chillout Lounge und Jazz Colors. Wie schon im ersten Teil lernen wir auch Funktionen des Elastik Players der dritten Generation kennen.

Recording und Studiotechnik

Nightshift

Nightshift beinhaltet zwei Ordner mit mehreren Songs oder besser gesagt: Musikalische Themen mit Passagen, die man auch für ein Song-Arrangement nutzen kann. Innerhalb dieser Ordner finden sich Intro-, Outro und diverse Songabschnitte oder Variationen zu einem Hauptthema.

In der Abbildung unten wird deutlich, dass es mit Elastik 3 in der Extra Large – Ansicht auch endlich möglich ist, alle Einträge in den Spalten der Hierarchie zu lesen – im Original klar und deutlich, bei uns leider wegen der reduzierten Fenstergröße und der Datenkomprimierung eingeschränkt.

Und gleich beim ersten Mix hören wir …

 

… dass hier eine Sängerin beteiligt ist. Das war das Intro aus „A New Day“, Originaltempo 90 BPM und in A-Moll. Tempo und Tonart in weiten Bereichen gewechselt werden. Es gibt alle Instrumente als Einzelloops, daneben auch die Drum-Gruppe. In jedem Hauptordner finden sich zwei Loops, die lediglich Demonstrationszwecken dienen und nicht öffentlich verwendet werden sollen: Der komplette Mix mit allen Instrumenten und der Loop mit den Begleitinstrumenten.

Zum Elastik Player: Der ist kostenlos, und dazu gibt es ein ebenfalls kostenloses Demo-Paket mit ganzen 2 GB Loops – ein Querschnitt durch das riesige Angebot von Ueberschall. Damit kann man nicht nur den Player ausprobieren, sondern auch erste Arrangements erstellen. Das Paket ist üppig bemessen, und die Loops aus unterschiedlichen Libraries lassen sich kombinieren.

Zurück zu Nightshift: Die Library ist mit Originaltempi zwischen 59 und 91 BPM relaxed, smooth und soft, nicht ohne groovig zu sein, passt also von der Stimmung her gut zu Acoustic Lounge und Jazz Lounge.

18 Construction Kits sind an Bord, 2,9 GB Samples, mehr als 950 Loops, akustische und elektrische Gitarren, überwiegend akustische Drums, Effektsounds, E-Piano und E-Orgel, Synthesizer, Pads, sowie als Krönung die Sängerin. Diese ist leider nicht bei allen, aber bei vielen Kits dabei. Mal findet man nur einen Gesangs-Loop, mal ist sie in fast allen Passagen eines Themas vertreten.

Um komplette Songs mit der weiblichen Stimme als Hauptakteur zu arrangieren, muss man sich also etwas einfallen lassen, Passagen kopieren, einzelne Abschnitte wiederholen und einige davon transponieren, Zweitstimmen hinzubasteln und externe Effekte einsetzen.

Mit dem neuen Retune kommt man auch intern schon sehr weit und kann skalengetreue Transponierungen auch mit Gesang erstellen. Dazu gibt es noch Optionen, die Stimme als Effektsound durch extremes Dehnen, Re-Sampling mit den sechs Pitch-Algorithmen (s. Testteil 1) oder mittels Filter als Lo-Fi-Effekt zu verwenden.

Wir bleiben aber erst einmal bei einfacheren Einsätzen. Stark vertreten sind Gitarren-Loops, teils gibt es mehr als 20 Variationen zu einer Passage, wie hier bei Punany:

Im nächsten Audiodemo habe ich Loops aus „A New Day“ über Einzelausgänge abgemischt:

  • Die Bassdrum habe ich mit u-he Presswerk komprimiert und mit D16 Toraverb 2 einen Hall beigemischt.
  • Den Bassdrum-Loop habe ich auf eine zweite Taste kopiert und dort mit halber Geschwindigkeit rückwärts ablaufen lassen. Dort kommen NI Molekular, Presswerk und FabFilter Pro R als Hall zum Einsatz.
  • Der E-Bass läuft über Brainworx bx-subsynth.
  • Der Gitarre habe ich mit Black Box Analog Design HG-2 mehr Schärfe verliehen, danach den Flanger aus dem uhbik-Bundle von u-he verwendet und mit dem Multieffekt PSP Nitro Phaser, Reverb und Verzerrer beigefügt.
  • Die Stimme läuft über einen Space-Reverb aus NI Molekular.
  • Das E-Piano erklingt im unbearbeitet Original.

 

Wie atmosphärisch dicht die Vorlagen bei Nightshift sein könne, zeigt das folgende Beispiel. Hier habe ich zunächst das Hauptthema und eine Variation einfach aneinandergehängt:

 

Das Originaltempo bei 67 BPM lässt sich problemlos beschleunigen. So hören sich die Loops bei 90 BPM an:

 

Ein Arrangieren der Loops mit ansprechender Klangqualität klingt auch ohne den Einsatz von Einzelausgängen und externen Effekten gut. Die Loops sind von Haus aus produktionsfertig.

Für das nächste Audiodemo habe ich Loops aus den zuvor benutzten Abmischungen verwendet.

 

Echos und Hall des Gesangs sind im Loop enthalten. Die dezente Hi-Hat stammt aus der Übersprechung des Bassdrum-Mikrofons.

Eine Zusammenstellung aus dem Kit „So Much“ bei 84 BPM und in C-Moll. Die Gitarre habe ich als einziges Instrument über einen separaten Ausgang geschickt und mit Effekten (IK Multimedia Amplitube 4) bearbeitet.

 

Im folgenden Audiodemo habe ich Loops aus dem Kit „Unplugged“ mit den zuvor verwendeten Piano- und Gesangspassagen aus „So Much“ kombiniert. Die Loops mussten dafür teilweise transponiert werden.

 

Nightshift passt sehr gut zur Acoustic Lounge und zur Jazz Lounge. Hier eine Kombination aus Loops dieser drei Libraries ohne externe Bearbeitung:

 

Jazz Colors

Diese Library konzentriert sich auf verschiedene Sub-Genres des Jazz. Das Kit Blues Tales:

 

18 Construcion Kits, mehr als 1500 Loops und insgesamt 3,8 GB an Samplevolumen laden zu einem Streifzug durch den Jazz ein. Die Bandbreite reicht von Swing, Bebop und Latinjazz bis zu Fusion. Dabei versucht die Library eine Brücke zwischen dem Sound vergangener Jahrzehnte zu und der Moderne zu schlagen. Die Ausdrucksformen der alten Meister wie Miles Davis, John Coltrane, Duke Ellington und Herbie Hangkock werden ins neue Jahrtausend transportiert.

An Instrumenten kommen Kontra- und E-Bass, Drums, E-Gitarre, Flügel, Fender Rhodes, Hammond B3 mit Leslie, Saxophone, Trompete und Querflöte zum Einsatz.

Die Instrumente wurden einzeln abgenommen, das Drum-Set umfangreich mikrofoniert (Loops der Overheads und Raummikros sind ebenfalls vorhanden). Auf Effekte wurde weitgehend verzichtet. Die trockenen Loops eignen sich daher bestens, um über die Einzelausgänge des Elastik Players abgemischt und mit externen Effekten bearbeitet zu werden – soweit dies überhaupt erforderlich ist, denn auch diese Library liefert einen produktionsfertigen Sound.

Die Construction Kits beinhalten Intro, Outro, Hauptthema und eine oder zwei Variationen. Das Construction Kit „All Love“ spielt sich bei gemächlichen 50 BPM ab. Bei diesem Tempo bleibt den Musikern viel Raum für Ornamente und detailreiche Improvisationen.

 

Da stimmt alles. Der Klang ist exzellent, Vintage auf dem Niveau aktueller Tontechnik. Die Musiker harmonieren perfekt miteinander. Jeder von Ihnen legt eine Performance hin, die auch mit den besten Sample-Instrumenten so nicht nachgespielt werden kann. Die Arbeit des Drummers mit den Besen kann man auch mit noch so vielen Velocity Layern, Round Robins und Keyswitches für unterschiedliche Artikulationen nicht nachahmen. Der Bass formt jede einzelne Note anders, genau passend, fließend und gefühlvoll. Das Gleiche gilt für den Saxophonisten. Lediglich beim Piano mag es sein, dass man mit einer guten Klaviatur und einem aufwändig gesampelten Instrument einen ähnlichen Klang hinbekommen könnte – entsprechende pianistische Fähigkeiten vorausgesetzt.

Hier habe ich aus dem zuletzt benutzen Hauptthema Snare, Saxophon, Piano, die komplette Drum-Begleitung und den Bass herausgegriffen und unterschiedlich kombiniert. Dadurch entsteht viel Raum für weitere Instrumente oder Effekte. Wenn man zunächst nur ein Schlaginstrument (hier die Snare) herausgreift und dann zum, kompletten Drum-Mix wechselt, ergibt sich eine schöne Steigerung.

Den Saxophon-Loop habe ich um fünf Halbtonschritte nach oben transponiert …

… und über Retune dafür gesorgt, dass die Skala (G-Moll) beibehalten wird.

Das Saxophon ist das einzige Instrument, bei dem ich einen Effekt hinzugefügt habe (ein unaufdringlicher Hall mit Exponential Audio Nimbus – Test zu Nimbus folgt in Kürze).

 

Loops aus dem Kit „Minors“ in A-is-Moll und bei 73 BPM:

 

Eine Kombination aus „Upper Ways“ bei 100 BPM und in G-Dur. Für die letzten beiden Takte habe ich die Saxophon- und Bass-Loops des Endings (das leider nicht ausklingt) kopiert und transponiert.

 

Das Ergebnis ist noch nicht optimal. zeigt aber, wozu der Retune- und der Pitch-Algorithmus in der Lage ist. Der Klang ist bereits annähernd sauber. Da das Saxophon nicht hart quantisiert spielt, werden die Transienten und Tonübergänge teils vom Pitch-Shifting erwischt …

 

… und zwar hier (rote Pfeile):

Das kann man korrigieren, indem man mit maximaler Teilung (1/64tel) die Transponierung vorzieht:

 

Die besten Klangergebnisse konnte ich beim Saxophon mit dieser Einstellung für Retune erzielen:

Die geringe Empfindlichkeit (Zwischentöne und Ornamente werden nicht als separate Events erkannt), ein hoher Wert für Transienten (die prägnante Anblasphase bleibt erhalten, Glitches werden minimiert) und die hohe Tonhöhenkorrektur (kein leierndes Vibrato, weniger Glitches) brachten die besten Ergebnisse. Mangels Darstellung einer Tonhöhenkurve kann man sich bei solchen Operationen nur auf die Ohren verlassen.

Die Wellenformdarstellung im Loop Eye keine Aussage über die tatsächliche Tonhöhe. Die Pitch-Werte sagen nur etwas über die relative Transponierung zur Originaltonhöhe aus. Damit es harmonisch klingt, reicht es nicht aus, über Retune die Skala vorzugeben. Wenn die im Duett auftretenden Instrumente benachbarte Intervalle spielen, also nur einen Halb- oder Ganztonschritt auseinanderliegen, klingt es ungewollt disharmonisch. Nachdem man die Skalenkorrektur im Retune-Fenster eingerichtet und aktiviert hat …

… stellt man am besten für die zu bearbeitenden Instrumente den jeweiligen Abspielbereich ein …

… und startet die Loops synchron manuell, während man die Tonhöhen im Pitch-Menü korrigiert. Es ist übersichtlicher, den Loop in Abschnitten und nach und nach zu bearbeiten. Falls erforderlich kann man auch vorübergehend das globale Tempo reduzieren, um sich die Phrasierungen quasi „unter der Lupe“ anzuhören.

Es gibt übrigens auch noch eine globale Transponierung um bis zu plusminus einer Oktave im Retune-Fenster:

Tipp: Die globale Transponierung im Retune-Fenster kann man auch als Oktaver benutzen, wenn man den Mix-Regler von Retune beispielsweise auf 50% stellt und im Chromatischen Modus bleibt. Animiert man den Mix-Regler, kann man zwischen dem Oktaver-Sound und dem Original hin- und herfahren, was bei Drums und Percussion oder bei Texturen und Pads einen Spezialeffekt mit schillernden Verfärbungen im Obertonspektrum mit sich bringt.

 

Chillout Lounge

Chillout Breeze haben wir bereits für Sie unter dem Motto „Soundtracks für den Urlaubsfilm“ getestet. Natürlich kann man mit dem Material auch mehr machen. Chillout Lounge ist dieser Library nicht nur dem Namen nach verwandt: Auch hier geht es um entspannende Musik, allerdings mit einer Jazz-Komponente, wodurch die Brücke zu den anderen Libraries des Lounge-Bundles geschlagen wird.

Chillout Lounge eignet sich für Downtempo- und Easy Listening – Projekte, für die Filmvertonung, Werbung und als Background-Musik. Die Kits bewegen sich zwischen 62 und 105 BPM und messen vier bis acht Takte. Wie wir noch hören werden, kann man einige Loops, insbesondere Drums, Synhie- und Effektklänge auch sehr gut mit Loops aus anderen Libraries kombinieren.

Die Loops von Chillout Lounge sind alle in einem Hauptordner untergebracht:

Die Library ist die kleinste im Lounge Bundle, doch mit zehn Construction Kits und 1,8 GB Datenaufkommen, verteilt auf an 629 Loops hat sie dennoch einiges zu bieten. Die Kits liefern ein Intro-, Outro und zwei Variationen eines Hauptthemas, erweitert durch einen Ordner mit zusätzlichen Loops.

An Instrumenten kommen Drums (auch in Form von Einzelspuren der einzelnen Schlaginstrumente), Synthesizer, Pads, Pianos, Gitarren, Synthbässe zum Einsatz, ergänzt durch FX-Loops.

Loops aus dem Kit „Pendulum“ bei 80 BPM, C-Moll, nur Loops aus Thema A, ergänzt mit Vocals aus Nightshift:

 

Chillout Lounge verfügt im Gegensatz zu den andren Libraries des Bundles über kräftige Sub-Bässe. Bemerkenswert sind auch die Figuren, die der Drummer auf der Snare spielt:

 

Loops aus den beiden Chillout Lounge – Kits „Pendulum“ und „Vision“:

 

Neben den wunderbar rauen und archaischen Drums gefällt mir der schräge, eiernde Synthesizer-Sound.

„Vision“ hat ebenfalls vielseitig nutzbare Drumsounds, hier in Kombination mit einer Bassdrum, einem E-Piano und einer Gitarre aus Jazz Lounge:

 

Loops aus dem Kit „Moonwalker“ bei 62 BPM und Dis-Dur, zu Beginn laufen Drums und ein Synth-Loop rückwärts ab; das Synth-Pad habe ich zudem im Time-Fenster auf die doppelte Länge gedehnt.

Die Loops aus Chillout Lounge werden durch eine Gitarre und ein Saxophon aus Acoustic Lounge (gestretcht von 80 auf 62 BPM) ergänzt.

 

Eine Kombination von Loops aus Chillout Lounge, Kit „Hypnotic“ (Drums, Synth-Bass, Pad) und Loops aus Nightshift, Kit Punany (Kontrabass, E-Piano), mit 80 BPM und in F-Moll:

 

„Ritual“ in D-Dur und bei 105 BPM lotet die obere Geschwindigkeitsgrenze bei Chillout Lounge aus und fügt ethnische Dimensionen hinzu.

 

Eine Kombination aus Chillout Lounge, Kit Flashback und Jazz Lounge, Breeze of Air:

 

Fazit

Das Lounge Bundle von Ueberschall ist eine runde Sache: Die Libraries passen sehr gut zueinander. Sie ergänzen sich, und man kann Loops verschiedener Construction Kits zu einem neuen Arrangement zusammenfügen. Dabei hilft die Tempo- und die neue Tonartanpassung.

Das Bundle eignet sich für die Filmvertonung, Werbeclips und Multimedia. Daneben trifft man auf zahlreiche inspirierende Loops, die Song-Kompositionen auch außerhalb der Lounge-Genres bereichern können. Nicht zuletzt beinhalten viele Construction Kits aber auch ausreichendes Material, zahlreiche Variationen zum jeweiligen Thema, um alleine damit ein Song-Arrangement zu bestreiten.

Alle fünf Libraries verfügen über eine ausgezeichnete Klangqualität und sauber aufgenommene und bearbeitete Loops. Die Instrumente harmonieren perfekt miteinander, ein stimmiger Groove entsteht, der mit herkömmlichen Sample-Instrumenten kaum imitiert werden kann. Jeder Ton einer Interpretation ist ein Unikat in einem fließenden Klangerlebnis.

Der Nachteil von Loops ist, dass man die Melodien und Akkordfolgen nicht beliebig verändern und an ein Projekt anpassen kann. Effekte wie Echo oder Hall brechen ab, wenn der Loop stoppt. Dem ersten Problem wird durch den neuen Retune-Algorithmus von zplane, der skalengetreue Transponierungen in guter Qualität ermöglicht, entgegen gewirkt. Die Ergebnisse lassen sich über diverse Parameter zur Feinabgleichung optimieren. Im Test finden sie mehrere Audiodemos zu diesem Thema. Es ist natürlich auch nicht verboten, Loops mit externer Pitch-Time-Software zu bearbeiten. Da viele Instrumente trocken aufgenommen wurden, sind die Voraussetzungen dafür günstig. Dem zweiten Problem mit den abgebrochenen Effekten am Loopende oder dem fehlenden Ausklingen kann man teilweise mit einer Ausblendung entgegenwirken, mit externem Echo oder Hall oder mit einem entsprechend inszenierten harten Übergang, der dann als gewollter Effekt wahrgenommen wird. Dennoch habe ich es bei einigen Outros vermisst, dass die Instrumente vollständig ausklingen.

Acoustic Lounge besticht durch einen perfekten Vintage Sound moderner Prägung: Warm und transparent. Jazz Lounge und Jazz Colors tendieren mehr in Richtung Club-Sound, was ebenfalls seinen Reiz hat und hier auf höchstem Niveau zelebriert wird, also ohne Rauschen oder störende Nebengeräusche aus einer Live-Session. Die Restaurations-Tools kann man in der Schublade lassen.

Nightlive profitiert nicht zuletzt von den Gesangsloops, die vielseitig verwendbar sind und sich für die Kombination mit Jazz Lounge oder Chillout Lounge anbieten. Letztere Library ist die einzige, die verstärkt auf synthetische Klangerzeuger setzt. Die Drums, Gitarren, Pianos und Bässe haben ihren eigenen, eigenwilligen Sound und sind auch in puncto Klangdesign inspirierend.

Es ist wirklich erstaunlich, wie bei Ueberschall die Klangqualität, die von Beginn an gut war, immer weiter zulegt. Noch wichtiger als der Sound ist das perfekte Interagieren der Musiker untereinander. Diese spielen alle zusammen und immer in einem stilsicheren Groove. Auch wenn die Hörgewohnheiten hier nicht überfordert werden (unter dem Prädikat Jazz könnte es ja auch wild und finger-akrobatisch zugehen), sind die Themen alles andere als flach. Die durchweg einfachen Melodien und Improvisationen bei gemächlichem Tempo werden mit virtuoser Tonformung geschmackvoll und mit Tiefgang im musikalischen Ausdruck gespielt.

Der Elastik Player ist in der Version 3 kräftig gewachsen und beinhaltet eine ganze Liste von Neuerungen. Für den Workflow ist die skalierbare Oberfläche, die nun zugleich den Browser und das Loopeye zeigen kann, eine wichtige Erweiterung. Dazu kommt die Option, eine Oktave von Loopeyes in Miniaturform anzuzeigen. Das schafft mehr Überblick. Die Krönung ist der neue Retune Algorithmus, mit dem man sehr gezielt in Melodie- und Akkordfolgen eingreifen kann. Auch Drums und Percussion können mit diesen Mitteln bearbeitet und verfremdet werden.

Testautor: Holger Obst

Plus

  • umfangreiche Sammlung verschiedener Lounge-Stile
  • geschmackvolle Interpretation musikalischer Themen
  • sehr gute Audioqualität, fehlerfreie Samples und Loops
  • vielseitig verwendbar, inspirierend
  • skalengetreues Transponieren (Elastik 3)
  • günstiger Preis

Minus

Hersteller: Ueberschall

Produktseite

Die Bearbeitung der Screenshots erfolgte mit TechSmith Snagit.