Test: Tone2 Icarus – 3D Wavetable Synthesizer

Praxisbeispiel und Detailarbeit an Oszillatoren

Wir beginnen mit Init Patch (über das File-Menü) und wählen im Oszillator-Modul, mittlerer Taster, das Wavetable SawSquareSine.

Warum heißt das so? Der Waveform Editor gibt Auskunft:

Wir laden über den Play-Modus (linker Schalter im Oszillator-Modul) Unisono 2 Stereo und stellen über Detune eine leichte Verstimmung ein.

 

Wir verwenden eine Frequenzmodulation mit einer Rechteckwelle:

Über den Morph-Regler kann man nun die Klangfarbe verändern, und zwar drastisch. Zyklisch geht es über den Regler LFO 2, der schon werksseitig dafür vorgesehen ist.

 

Der LFO ist per default mit einer Dreieckswelle ausgerüstet.

Das kann man ändern: Wenn man zu der Mini-Sequenz mit drei Rechteckwellen wechselt, und dazu noch die Phase des LFOs über die Modulationsmatrix mit LFO 3 steuert, also Unregelmäßigkeiten erzeugt, entsteht so etwas wie Morse-Zeichen, hier zwei Varianten:

 

 

Hier habe ich zusätzlich die Geschwindigkeit von LFO 2 durch LFO 1 moduliert, ein High Pass Filter und den Effekt Degrader eingesetzt, um noch mehr in Richtung Morsezeichen zu gehen.

 

Das Bild dazu:

Wir gehen zurück auf Init Patch und stellen fest, dass SawSquareSine als Oszillatorwellenform bleibt, alles andere wird zurückgesetzt (LFO, Filter, Effekte). Anstatt der FM-Modulation nehmen wir Sine Fade, um weichere Klänge zu erzeugen. Auch hier setze ich den LFO 2 ein, um das Morphing zyklisch durchlaufen zu lassen. Das Surfen durch die Wellen moduliere ich mit LFO 1

 

Im Waveform Edit Modus kann man Wellenformen über die Mix-Funktion mischen. Das mache ich mit Stack Harmonics. Aus der Sinuswelle wird:

In die Rechteckwelle male ich bizarre Formen hinein. Die Malwekzeuge findet man unten rechts.

So sehen meine drei Wellenformen inzwischen aus.

In den leeren Kästchen, die rechts anschließen, kann man neue Wellenformen malen oder die vorhandenen über Copy und Paste duplizieren …

… und dann mit den diversen Menüs bearbeiten.

Mit dem Spectrum Editor lassen sich unter andrem scharfe Resonanzen erzeugen.

Hat man die Grundlage für einen Sound ausgetüftelt, geht es an die Modulationen und die beiden Filter, die sehr mächtige Werkzeuge sind. Abschließend schaut man sich in der Effektabteilung um, wo weiteres Potenzial auf den Einsatz am Sounddesign wartet.

Aus meinem ersten Versuch, einen Sound auf allen Ebenen zu beeinflussen, ist das hier entstanden (Taktgeber ist wieder eine Bassdrum aus der PunchBox):

 

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