Test: Tone2 Icarus – 3D Wavetable Synthesizer
Filter, Modulatoren,Matrix und Effekte
Die Filterfrequenz kann über Regler im Filtermodul selbst, über die Anschlagsstärke, die Filterhüllkurve und LFO3 moduliert werden. Dafür muss man nicht gleich die Matrix bemühen.
Modulatoren: Vier AHDSR-Hüllkurven mit Shape-Regler zur Formung der Übergänge zwischen den Abschnitten stehen zur Verfügung. Teils sind sie fest zugewiesen (Volume und Filter), können über die Matrix aber auch zusätzlich anderen Zielen zugewiesen werden, ebenso wie Aux 1 und Aux 2.
Diese Vorlagen stehen für die Hüllkurven bereit:
Auch für die LFOs, die frei oder temposynchron betrieben werden können, gibt es eine üppige Auswahl an Verlaufsformen:
Im adressierten Zielparameter kann man einstellen, in welchem Bereich die Modulation wirken soll. Ein LFO muss also nicht gleich bewirken, dass der komplette Regelbereich vom Minimum bis zum Maximum durchfahren wird, sondern kann auch sehr eng für subtile Modulationen eingesetzt werden. Zudem kann über die Matrix eine modulierende Wellenform uni- oder bipolar verwendet werden.
Die drei Modi BPM/Free (temposynchron oder frei), Trigger (Neustart mit jedem Note On) und Envelope (One Shot: LFO stoppt nach erstem Durchgang) bieten weitere Anpassungen.
Die Matrix …
… verknüpft über 3 x 6 Slots diese Modulatoren …
mit diesen Zielen:
Das sollte wirklich reichen. Sogar die einzelnen Zeitparameter der Hüllkurven können moduliert werden. Matrix-Slots können sich gegenseitig beeinflussen, wodurch komplexe Wirkungsweisen entstehen, die etwa dazu verwendet werden können, dass sich bei Texturen oder Klangevolutionen nichts wiederholt. Erfreulicherweise sind auch einige MIDI-Controller wie Velocity und Aftertouch unter den Modulationsquellen. Alternativ kann per Rechtsklick auf Parameterregler ein MIDI-Lerndialog gestartet werden.
Seit dem Update auf 1.1 ist auch eine Drag & Drop – Zuweisung von Modulationsquellen zu -zielen möglich. Diese ersetzt allerdings nicht die Matrix, die weitaus mehr Modulationsquellen bereitstellt als auf der Oberfläche von Icarus zu finden sind.
Wir kommen zu den drei Multieffekten …
… die nicht nur eine riesige Anzahl von Alternativen bieten …
… sondern mit Ducking und Feedback Sonderfunktionen beinhalten, die den kreativen Umgang erweitern. Über Feedback lassen sich Effekte schärfen oder breiter machen, mit Ducking verhindert man, dass die Effekte den Originalklang überlagern. Das Effektsignal wird abhängig von der Amplitudes des Originalsignals unterdrückt. Dadurch treten laute, markante Signalanteile wie etwa Transienten deutlicher hervor. Ducking macht den Sound aufgeräumter, präziser und transparenter und ist besonders bei Echo und Hall empfehlenswert.
Es gibt aber noch weitere Tools zur Konfiguration der Effekte:
Hier kann man Effekte kopieren, in der Reihenfolge vertauschen und findet FX-Presets. Auch das Routing wurde nicht vergessen:
Inhalt
- Überblick
- Zusammenfassung
- Installation
- Erste Eindrücke
- Die Oszillatoren
- Sounds per Zufallsgenerator
- Verwendung eigener Samples / Resynthese
- Filter, Modulatoren,Matrix und Effekte
- Arpeggiator, Equalizer und Limiter
- Weitere Anwendungsbeispiele
- Praxisbeispiel und Detailarbeit an Oszillatoren
- Anforderung an die CPU
- Fazit