Test: u-he Diva
Grundeinstellungen: Tuning und Amplifier/Pan
Der Browser beansprucht nicht die gesamte Fläche des Interfaces. Mittig unten sind die Menüs Tuning und Amplifier/Pan erreichbar. Damit sind bereits wichtige Basis-Einstellungen sichtbar, die man bei Bedarf direkt anpassen kann (etwa die Stimmenverteilung oder die Verwendung des Arpeggiators).
Unter Tuning ist das LFO 1 -Vibrato sowie das Portamento genau justierbar. Beim Portamento gibt es eine Spezialität: Mit Range bestimmt man, wo das Portamento beginnt. Niedrige Raten führen dazu, dass das Portamento bereits näher am Zielton ansetzt.
Hier habe ich den Range-Regler über einen externen Controller schrittweise vom Rechtsanschlag zum Linksanschlag bewegt:
Der Klang verfügt über sechs Stimmen, die das Portamento nicht ganz synchron nachvollziehen, wodurch ein dezenter, chorusähnlicher Effekt während es Übergangs entsteht.
Rechts neben Tuning findet sich Amplifier/Pan. Die Ausgangslautstärke kann durch Hüllkurve 1 oder ein einfaches Gate geregelt werden. Das Gate eignet sich beispielsweise für Sequenzen oder Arpeggien mit hartem Toneinsatz. Die Lautstärke kann ebenso wie der benachbarte Panorama-Regler durch eine große Auswahl an Modulatoren geregelt werden, darunter die gängigen externen Spielhilfen wie Modulationsrad, Pitchbender, Pressure, Expression-Pedal, Breath-Controller.
Wir kommen später noch auf die internen Modulatationskonfigurationen zurück.
Hier habe ich das Volumen und Panorama per Pitch-Regler gesteuert:
Diva ist in der Polyphonie auf maximal 16 Stimmen begrenzt – was als Tribut an den CPU-Hunger der Lady zu werten ist. Mit 16 Stimmen lässt sich allerdings schon allerlei anfangen und in den meisten Fällen bequem auskommen. Die Anzahl der Stimmen kann auf minimal zwei reduziert werden (Aufklappmenü).
Mit Stack legt man die Stimmenanzahl für das Unisono fest. Damit reduziert man zugleich die Polyphonie. Hat man etwa 16 Voices in Betrieb und stellt Stack auf 2, reduziert man die Polyphonie auf 8 Stimmen. Es ist ein maximal sechsstimmiges Unisono möglich. Im Trimmers-Menü findet sich für jede Stimme ein Tuning-Regler.
Tipp für ein lebendiges Unisono (aus dem Manual): Um das Unisono in Szene zu setzen, wählt man im Modification-Menü LFO 2, StackIndex als Quelle für Multiply …
… und wählt im Global-Menü Multiply für die Panormasteuerung.
Als Spielmodi stehen Mono, Legato, Duo, Poly und Poly 2 zur Verfügung. Duo teilt eine Zweistimmigkeit auf die beiden Oszillatoren auf. Oszillator 1 spielt dann die tieferen, Oszillator 2 die höheren Noten, was zu sehr reizvollen Klängen führen kann. Probieren Sie es einfach mit verschiedenen Presets aus.
Mit Accuracy hält man die Balance zwischen Audioqualität und CPU-Last. Per default ist hier „great“ eingestellt. Mit einem einigermaßen zeitgemäßen Rechner funktioniert das problemlos. Auf unserem Testsystem (s. Notiz am Artikelende) war ein knackfreier Betrieb bei einer Latenz von 7 Millisekunden möglich.
Der Multithread-Modus macht sich erst in Form einer deutlichen Senkung der CPU-Leistungsanzeige bei Cubase 8.5 bemerkbar, wenn man polyfon oder mit mehreren Unisono-Stimmen spielt. Diva verteilt offensichtlich die Stimmen auf mehrere Kerne. Die Wahl des leistungsgenügsamsten „draft“-Betriebs reduzierte den CPU-Hunger um etwa 5% (Peak-Anzeige). „Divine“ forderte gegenüber „Great“ noch einmal rund 5% mehr Rechenleistung ein. „Draft“ führte nicht zu einem entsetzlich armen Klang, sondern lieferte immer noch überdurchschnittlich gut klingende Sounds. Für den Offline-Betrieb (Audio-Export) sollte man „Divine“ einstellen.
Inhalt:
- Überblick
- Kurzfassung
- Installation und Autorisierung, Besonderheiten bei der Kompatibilität
- Spezialfall MPE und Roli
- Schnelleinstieg – die Presets
- Grundeinstellungen: Tuning und Amplifier/Pan
- Synchronisation und Arpeggiator
- Die Kopfzeile
- Die Oszillatoren
- Die Haupt-Filter
- Die Modulatoren
- Das Modifications-Menü
- Feinarbeit an den Oszillatoren – das Trimmers Menü
- Die Effekte
- Diva in der Praxis
- Fazit