Test: u-he Uhbik
|Uhbik-Q – Equalizer
Der Equalizer ist das am wenigsten spektakuläre Plug-in der Suite, doch auch dessen Konstruktion ist durchdacht. U-he geht es hier darum, einen bestmöglichen Klang bei überschaubarer Bedienung und geringer CPU-Last zu ermöglichen. Und tatsächlich ist es so, dass es auf dem reichlich gefüllten Marktsegment der Equalizer viele Kandidaten gibt, die entweder zu einfach gehalten sind und dann nur als zusätzliche Option eine Bedeutung haben oder aber mit Reglern überladen sind und vom Benutzer eine minutiöse Einstellung verlangen. In puncto Audioqualität trifft man auf Mitbewerber, die aufgrund einer zu sparsamen Auflösung bei den Bässen im Tieftonbereich versagen und auch wieder auf solche, bei denen die Höhen schnell verfärbt oder auch zu hart und rau klingen. Uhbik-Q soll in alle diese Fallen nicht tappen. Dazu hat man sich entschlossen, es bei zwei halbparametrischen Bändern (plus „Zubehör“) zu belassen. Der Vorteil ist, dass bei den zur Wahl stehenden Modellen mit unterschiedlicher Flankensteilheit feste, sauber programmierte Algorithmen arbeiten, die nicht auch noch alle möglichen Zwischenlösungen mit unterschiedlicher Filtergüte beherrschen müssen.
Für die beiden zentralen Bänder gibt es die fünf Charakteristika narrow, wide und flex bell, low- und high shelf. Beim Modell „flex bell“ handelt es sich um proportionale Filter: Die Flankensteilheit steigt proportional zur Stärke der Anhebung/Absenkung. Damit werden Überlappungen des Wirkungsbereichs beider Filter vermieden oder zumindest reduziert.
Die variable Frequenz beider Filter reicht von den tiefen Mitten bis über 20kHz hinaus. Allerdings wird der exakte Wert in Hertz nicht angezeigt, sondern lediglich ein numerischer Wert zwischen 0 und 10. Da es auch kein Display für die Filterkurve gibt, kann man sich nur auf die Ohren verlassen. Die beiden Filter verfügen über eine Anhebung/Absenkung von bis zu 24 dB.
Ergänzend gibt es
- ein sogenanntes „Bottom“-Filter, das feste tiefe Frequenzen (in sechs Stufen von 40 bis 350 Hertz) um bis zu 24 dB anhebt oder absenkt,
- High- und Low-Cut-Filter, ebenfalls mit festen Frequenzen (u-he spricht hier von Brickwall-Filtern, sodass diese Modelle über eine hohe Flankensteilheit verfügen sollten),
- ein weiteres Mittenfilter mit den Modi „center bell“ und „wide mids“. Dieses taucht auf, wenn man den Output-Regler per Wahlknopf in eben dieses Filter verwandelt.
Die fehlende Frequenzanzeige in Hertz und die etwas eigenwillige Option zwischen Output-Regler oder einem dritten Filter sind die beiden kleinen Ungereimtheiten dieses Equalizers. Ansonsten gibt es nur Positives zu berichten:
Der Uhbik-Q ist definitiv praxisnah ausgelegt und lässt sich leicht bedienen ohne dass man dabei Einstellungsmöglichkeiten vermissen würde.
Man kann im Zusammenspiel aus Bass-Cut, Bottom und dem ersten halbparametrischen Filter sehr schön die Bässe gestalten, mit dem zweiten die Höhen anheben und durch die Wandlung des Output-Reglers in einen Mitten-Equalizer auch diesen Bereich ausbalancieren. In den Höhen klingt Uhbik-Q sehr fein und transparent, zugleich offen: Hier macht sich bemerkbar, dass sein Wirkungsbereich über die menschliche Wahrnehmungsgrenze hinaus reicht. Im Bassbereich mangelt es nicht an Auflösung, sodass Uhbik-Q angenehm markant klingt. Wenn man dem Equalizer einen Eigenklang zuschreiben möchte, dann ist er annähernd neutral ohne dabei kühl oder digital zu wirken. Toll wäre es, wenn man noch eine Röhre zuschalten und damit ein wenig in Richtung Pultec abheben könnte.
Selbst für den Equalizer gibt es eine Reihe von Presets, durch die man zappen sollte, wenn man nach einem Ausgangspunkt für eine eigene Bearbeitung sucht.
Inhalt:
Einleitung
Zusammenfassung
Installation
Die Details
Uhbik-A – Ambience Processor
Uhbik-D – Delay
Uhbik F – Post Retro Flanger
Uhbik P – Pre Future Phaser
Uhbik G – Grains & Pitch
Uhbik Q – Equalizer
Uhbik-S – Frequency Shifter
Uhbik-T – Trans Modern Pan & Tremolo
Runciter – Distorting Filter (digital filter)
Surround
Fazit