Test: u-he Uhbik

Uhbik-A – Ambience Processor

Uhbik-A ist ein algorithmischer Hall, der außergewöhnliche Kombinationen von Frühen Reflexionen und der Simulation eines Plattenhalls bietet. Die Besonderheit von Uhbik-A ist die voneinander unabhängige Kontrolle der Ausklingzeit für hohe und tiefe Frequenzen, die Diffusion sowie eine Modulation.

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Wer sich erst einmal einen Überblick über das Leistungsspektrum verschaffen möchte, findet zahlreiche Presets mit unterschiedlichsten Räumen:

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Während man bei Factory eher ungewöhnliche Ambiences aller Dimensionen antrifft, sind die allgemein gebräuchlichen Halls unter „Legends“ anzutreffen.

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Unter MIDI Programs können Bänke von Presets abgelegt und später via Bank- oder Program-Change-Befehl gewechselt werden – soweit der Host-Sequencer hier mitspielt.

Zum Klang des Raumsimulators:

Es stehen drei Basis-Algorithmen zur Verfügung:

  • Direct – für Hintergrund Ambiences,
  • Small – für kleine Räume mit einer Dominanz der Frühen Reflexionen und
  • Open – für einen cineastischen, effektvollen Reverb.

Folgende Parameter werden geboten:

  • Dry/Wet-Mix
  • Mit der Vorverzögerung (Pre Delay) kann man den Hall sowohl größer erscheinen lassen als auch einen Echoeffekt einbauen (vor allem in Kombination mit einer kurzen Hallfahne). Leider fehlt für das Predelay eine Temposynchronisation.
  • Early Size bestimmt die Dauer der Frühen Reflexionen (bis 60 ms, was einer Distanz von 40 Metern zwischen den Wänden entspricht.
  • Spread verschiebt die Echo-Cluster der Frühen Reflexionen um 20 ms, und zwar so, dass in den einzelnen Kanälen unterschiedliche Muster entstehen. Daraus lassen sich experimentelle Räume gestalten. Eine entsprechende Architektur wären Räume mit unregelmäßigen Grundrissen.
  • Hf-Range bestimmt den Höhenreichtum der Frühen Reflexionen (was sich auf die anschließende Hallfahne überträgt). So können Materialeigenschaften gestaltet werden. Räume mit Möbeln oder stoffbezogenen Wänden reflektieren die Höhen deutlich weniger als beispielsweise ein Glashaus.
  • Decay bestimmt die Ausklingzeit (durch eine Erhöhung der Feedback-Wege innerhalb des Algorithmus),
  • Density steuert die Diffusion, also die Anzahl an Reflexionen.
  • Mit Treble und Bass kann man die Ausklingzeit des tiefen und hohen Frequenzbereichs separat einstellen.
  • Modulation führt zu einer Tonhöhenmodulation der Reflexionen. Zusammen mit einer Betonung der Bässe und einer langen Ausklingzeit sind unheimlich wirkende Räume möglich.

Hier kommt die Pipe Organ von Toontrack, EZkeys-Reihe zum Einsatz:

 

Uhbik-A erschafft eine regelrechte Textur im Hintergrund, die an Windgeräusche erinnert.

Die beiden nächsten Audiodemos zeigen Uhbik-A als Kellerraum-Simulator. Folgende Parametereinstellungen habe ich (ausgehend vom Preset „bosh“) verwendet:

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Der Beat stammt von Toontracks EZdrummer, Funk-Kit, hier zunächst ohne, dann mit Uhbik-A.

 

 

Eine weitere Variante – mit größerem Predelay und Decay und noch weniger Höhen:

 

Das Basteln an Räumen mit ausgefallenen Klangmustern beginnt schon bald Spaß zu machen. Uhbik-A ist nicht schwer zu bedienen.

Mittelalterlicher Gesang aus Best Service/Eduardo Tarilintes Era II (Limited Version) und mit einem dieses Mal etwas weniger ungewöhnlichen Hall:

 

Inhalt:

Einleitung
Zusammenfassung
Installation
Die Details
Uhbik-A – Ambience Processor
Uhbik-D – Delay
Uhbik F – Post Retro Flanger
Uhbik P – Pre Future Phaser
Uhbik G – Grains & Pitch
Uhbik Q – Equalizer
Uhbik-S – Frequency Shifter
Uhbik-T – Trans Modern Pan & Tremolo
Runciter – Distorting Filter (digital filter)
Surround
Fazit